Mehr als im Vorjahr
Fast 37.000 Migranten haben seit Januar den Ärmelkanal überquert
Der britische Premier Keir Starmer wollte die Migration beschränken. Nun zeigt sich, dass seit Jahresanfang mehr Menschen in kleinen Booten ankamen als zuvor. Sie stammen vor allem aus Afghanistan, Eritrea, Iran, Sudan oder Syrien.

Seit längerem überqueren viele Migranten mit einfachen Booten von der nordfranzösischen Küste aus den Ärmelkanal nach Großbritannien.
Foto: Stefan Rousseau/PA/dpa
Fast 37.000 Migranten haben seit Jahresbeginn mit kleinen Booten den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien überquert. 36.954 Menschen nahmen die Fahrt vom europäischen Festland auf sich, wie aus neuen Zahlen der britischen Regierung hervorgeht.
Der Wert übersteigt damit bereits die Gesamtzahl aller im Vorjahr mit Booten in Großbritannien angekommenen Migranten. 2024 waren es 36.816 Menschen.
Afghanistan, Eritrea, Iran, Sudan, Syrien
Nach Angaben des britischen Innenministeriums handelt es sich hauptsächlich um Migranten aus Afghanistan, Eritrea, dem Iran, Sudan und Syrien. Als Zeitraum wird März 2024 und März 2025 angegeben.
Die Zahlen setzen die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer unter Druck: Starmer hatte seit seinem Amtsantritt im Juli 2024 immer wieder angekündigt, die Migrationszahlen zu senken.
Im August war ein britisch-französisches Migrationsabkommen in Kraft getreten, das zunächst bis Juni 2026 gelten soll. Großbritannien soll demnach Migranten, die in kleinen Booten über den Ärmelkanal ins Land kommen und deren Asylgesuch als unzulässig eingestuft wird, nach Frankreich zurückschicken.
Im Rahmen der Vereinbarung ist es möglich, diese Migranten vor ihrer Rückführung nach Frankreich zu inhaftieren.
Großbritannien will im Gegenzug für jeden zurückgeschickten Menschen einen Migranten legal einreisen lassen. Dabei sollen Menschen mit familiären Verbindungen nach Großbritannien und Migranten solcher Nationalitäten, die am häufigsten von Schleusern befördert werden, Vorrang haben. (afp/red)
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