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Jährliche Befragung

Das sind die größten Ängste der Deutschen

Auch in diesem Jahr fürchten sich viele vor steigenden Preisen beim Einkaufen oder der Miete. Der Blick auf die größten Ängste der Deutschen zeigt aber auch eine überraschende Entwicklung.

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Die Angst vor steigenden Lebenskosten belegt schon zum 15. Mal Platz 1 der Rangliste.

Foto: Hendrik Schmidt/dpa

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Zur größten Sorge der Menschen in Deutschland gehört einer repräsentativen Befragung zufolge die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten.
Demnach hat rund jeder zweite Mensch (52 Prozent) Sorge, dass die Kosten für Einkaufen, Miete und Co. nach oben gehen, wie die Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“ zeigt. Seit dem Start der jährlichen Befragung im Jahr 1992 belegt die Angst vor steigenden Lebenskosten schon zum 15. Mal den ersten Platz.

Überforderung des Staates durch Migration

Auf Platz zwei der Rangliste liegt mit 49 Prozent in diesem Jahr die Angst vor der Überforderung des Staates durch Flüchtlinge. Auf Platz sieben rangiert zudem mit 45 Prozent die Angst, dass es durch weiteren Zuzug aus dem Ausland zu Spannungen kommt.
Insgesamt dominieren in diesem Jahr finanzielle Themen: Auf Platz drei liegt die Angst vor Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen (49 Prozent), auf Platz vier folgt die Furcht vor unbezahlbarem Wohnraum (48 Prozent).
Im Ranking auf Platz fünf landet die Sorge, dass weltweit autoritäre Herrscher immer mächtiger werden (47 Prozent). US-Präsident Donald Trump hat deutlich an Schrecken verloren: Insgesamt 45 Prozent fürchten, dass die Politik von Trump die Welt gefährlicher macht.

Schlechte Wirtschaftslage vor Klimawandel

Einen Vertrauensgewinn verbuchen hingegen die Politiker in Deutschland. Der Anteil der Bevölkerung, der fürchtet, dass die Politik von ihren Aufgaben überfordert ist, sank von 49 Prozent auf aktuell 42 Prozent.
Die Sorge vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung stagniert mit 41 Prozent. Vor schlechter Wirtschaftslage fürchten sich ebenfalls 41 Prozent, vor Pflegebedürftigkeit 39 Prozent. Wegen Naturkatastrophen und Klimawandel ängstigen sich jeweils 36 Prozent. Angst vor Straftaten haben 20 Prozent und damit die wenigsten.

Deutsche sind „krisenmüde“

Was die Herausgeber der Studie überrascht: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Grad der Besorgnis bei fast allen Ängsten leicht gesunken. Ein noch niedrigeres Ergebnis habe es seit Beginn der Langzeitstudie nur einmal gegeben, im Jahr 2021.
„Die Menschen werden ständig mit multiplen Krisen konfrontiert, denen sie ohnmächtig gegenüberstehen. Die Deutschen haben sich an diesen Zustand gewöhnt, sie sind krisenmüde“, erklärte Politikwissenschaftlerin Isabelle Borucki in einer Mitteilung.
Die Universitätsprofessorin begleitet die Studie als Beraterin. Das bedeute aber nicht, dass die Menschen sorglos seien. Der Fokus richte sich einfach mehr auf das Hier und Jetzt.
Die Umfrage „Die Ängste der Deutschen“ wird von der R+V-Versicherung in Auftrag gegeben. Für die diesjährige Befragung wurden zwischen Mai und Juli rund 2.400 Menschen im Alter ab 14 Jahren von Meinungsforschern befragt. Die Teilnehmer sollten vorgegebene Themen auf einer Skala von eins (gar keine Angst) bis sieben (sehr große Angst) bewerten. Daraus wird die Rangfolge ermittelt. (dpa/afp/dts/red)
 

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