Gran Canaria: Aktivurlaub oder einfach genießen …

Eine Insel, die für jeden etwas bietet oder vieles verbindet
Titelbild
Die bis zu 40 Meter hohen Dünen laden zum barfuß laufen ein. (Foto: Manu Huwyler)
Von 2. Januar 2008

Die bis zu 40 Meter hohen Dünen laden zum barfuß laufen ein. (Die bis zu 40 Meter hohen Dünen laden zum barfuß laufen ein. (Foto: Manu Huwyler)

Hier auf Gran Canaria gibt es sowohl für Familien als auch für ältere und junge Leute und Naturfreunde viel Interessantes zu entdecken. Neben den weitläufigen Sandstränden im Süden besitzt die Sonneninsel mit ihrem gebirgigen Landesinneren noch viele unberührte Naturschönheiten.

Ausflug in schwindelerregende Höhen und tiefe Täler

Es war ein idealer Tag zum Wandern, der Himmel stahlblau und auf den Anhöhen blies eine sanfte Meeresbrise. Die Straße vom Süden der Insel nach San Bartolomé schlängelt sich steil ansteigend in schwindelerregende Höhen, dann schmiegt sie sich wieder an die steilen Felswände um in das nächste Tal zu gelangen. Wir passierten einen Felssturz bei Artedara, wo auch nach einigen hundert Jahren heute nur Kakteen und andere anspruchslose Pflanzen zwischen den riesigen Felsbrocken um ihre Existenz ringen. Damals wurden die Gräber der Ureinwohner durch dieses Ereignis von den Gesteinsmassen vollständig zugedeckt. Noch heute kann man sich gut vorstellen, mit welchem Getöse diese Felsbrocken ins Tal donnerten und alles unter sich begruben.

Schon drei Monate nach dem Brand sprießt diese verkohlte Kanarische Kiefer. (Schon drei Monate nach dem Brand sprießt diese verkohlte Kanarische Kiefer. (Foto: Manu Huwyler)

Nach einer fünfminütigen Fahrt erreichten wir Fataga, eine hübsches weißes Dörfchen auf einem kleinen Hügel, umgeben von Bananen- und Orangenpflanzungen – eine Augenweide in dieser kargen Landschaft. Überall sind Wasserleitungen zu sehen, ohne die solcher Pflanzenreichtum nicht möglich wäre. Die Straße windet sich weiter, wieder hoch in Richtung San Bartolomé. Ein Blick nach unten lässt Fataga als kleine grüne Oase in einer felsigen Landschaft mit Kakteen erscheinen. Begegnung mit der strotzenden Widerstandskraft der Natur Wir staunten nicht wenig, als wir den vierstündigen Rundweg von San Bartolomé, der über den Manzanilla-Pass führt, unter die Füße nahmen und an Steilhängen mit verkohlten Fichtenstämmen mit ihren braunen Nadeln vorbeiwanderten. Am Cruz Grande begegneten wir einem Einheimischen, der mit dem Feuerwehrauto vor einer Autoabsperrung anhielt. „Im August hatte ein „Loco“ (ein Irrer) Feuer in den Bergen rund um San Bartolomé gelegt“, erzählte der gesprächige Feuerwehrmann. „Aber die Kanarische Kiefer ist sehr widerstandsfähig gegen die Hitze. In einem Jahr werden sich diese Wälder schon weitgehend erholt haben und ihre Nadeln werden wieder grün sein“, beteuerte er uns. Wir betrachteten die Kiefern etwas genauer und entdeckten erstaunt, dass schon die ersten hellgrünen Sprösslinge aus den verkohlten Stämmen heraustrieben. Welch ein Naturwunder, wo doch der Brand erst vor drei Monaten ausgebrochen war. Wir waren froh und konnten uns überzeugen, dass sich der Wald schon bald wieder im grünen Mantel zeigen würde. Doch stellten wir uns die Frage, wie ein Mensch eine solch gewaltige Zerstörung in einem Umkreis von mehreren Quadratkilometern anrichten konnte und dabei auch noch Menschen und Tiere gefährdete.

Mango – heiß begehrt!

Grüne Golfanlage im Kontrast zur kargen Landschaft. (Grüne Golfanlage im Kontrast zur kargen Landschaft. (Foto: Manu Huwyler)

An diesem Tag wollten wir uns im Hinterland von Maspalomas die Landschaft und die Bepflanzungen näher anschauen gehen. Wir passierten eine weitläufige Mangoplantage, aber leider war die Ernte schon vorbei. Der Landarbeiter Franzisco, früher Kellner in einem Touristenrestaurant, gab gerne Auskunft auf unsere neugierigen Fragen: „Diese Mangobäume sind zum Teil schon über fünfzig Jahre alt. Viele Einheimische haben noch nie eine Mango gegessen, da sie für sie zu teuer ist, kostet doch ein Kilo Mango im Geschäft etwa 4.50 Euro.“ Verkauft werden die Mangos an einen Großhändler für 1.20 Euro das Stück. Bei einer Plantage mit mehr als 10.000 Mangobäumen ergibt dies eine beträchtliche Summe. Franzisco fuhr fort: „Die Nachfrage nach Mangos ist groß und im Gebirge kann man sie nicht anpflanzen, weil es zu kühl ist.“ Ganz stolz zeigte er auf die umliegenden Hügel, wo nun sein Patron mit Investoren zusammen eine riesige Golfanlage mit Luxushotel bauen lässt. „Wasser ist für die nächsten fünf Jahre genügend vorhanden“, beruhigte uns Franzisco, nachdem wir ihn auf die vielen Sprinkler-Anlagen in der trockenen Gegend aufmerksam gemacht hatten.

Idyllischer Hafen von Puerto Mogàn mit Häusern im andalusischen Stil. (Idyllischer Hafen von Puerto Mogàn mit Häusern im andalusischen Stil. (Foto: Manu Huwyler)

Venedig von Cran Canaria

Das idyllische Hafenstädtchen Puerto de Mogàn im andalusischen Baustil liegt südwestlich von Playa de Ingles. Ein Ort zum Verweilen ist der Marktplatz, wo man in einem der hübschen Restaurants dem Pavillonkonzert zuhören kann. Da der Ortskern autofrei ist, kann man ungestört durch die sauberen Gässchen bummeln und die gut erhaltenen Gebäude bewundern. Etwas außerhalb des Städtchens finden Liebhaber subtropischer Pflanzen bestimmt ein originelles Mitbringsel in der Baumschule „Viveros Mogàn“.

Spezialitäten

Ein Leckerbissen sind die „Papas Arrugadas“, kleine schrumpelige Kartoffeln, die in einer Salzlake gekocht wurden. Dazu wird Mojo Rojo, eine Sauce aus roter Peperoni, Öl, Knoblauch, Salz und Essig oder Mojo Verde mit grüner Peperoni und viel Petersilie serviert. Der Käse „Queso de Flor“ aus Guia, dem Artischockensaft beigegeben wird, schmeckt vorzüglich. In einem originellen Dorfgasthof „da Pepe“ nahmen wir das Mittagessen ein. Die kanarischen Speisen, die großzügig mit Zwiebeln und frischem Knoblauch angereichert werden, haben uns sehr gemundet. In der folgenden Nacht hatten wir kein Problem mit den Mücken, da unsere Haut aufgrund der „Knoblauchkur“ für die Insekten unattraktiv war.

Uralter Lorbeerbaum, womit einst größere Landteile von Cran Canaria bedeckt waren. (Uralter Lorbeerbaum, womit einst größere Landteile von Cran Canaria bedeckt waren. (Foto: Manu Huwyler)

Enormes Freizeitangebot

Ob in der Meeresbrise durch die bis zu vierzig Meter hohen Dünen in Maspalomas zu wandern oder den 1813 Meter hohen Roque Nublo zu erklimmen oder Felsenwohnungen in den Bergen zu besichtigen oder sich einfach am Sonnenschein und an der Meeresluft zu erfreuen – Cran Canaria bietet für jedermann Vieles zum entdecken und genießen. Hasta luego!



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