Genua: Brückeneinsturz foderte mindestens 30 Tote – 11 Überlebende geborgen + Videos

In der italienischen Hafenstadt Genua ist eine vierspurige Autobahnbrücke eingestürzt. Zahlreiche Menschen sind ums Leben gekommen.
Epoch Times14. August 2018

+++ Newsticker +++

Bei dem verheerenden Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua sind am Dienstag mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe „30 bestätigte Tote und viele Schwerverletzte“, sagte Italiens Innenminister Matteo Salvini. Mehrere Lastwagen und Autos waren etwa 45 Meter in die Tiefe gestürzt und teils unter Betontrümmern begraben worden. Die Unglücksursache war zunächst unklar, vorab hatte es für die norditalienische Region eine Unwetterwarnung gegeben. Das Auswärtige Amt richtete vor Ort einen Krisenstab ein.

Salvini sagte bei einer Pressekonferenz im sizilianischen Catania, nach dem Einsturz der vierspurigen Morandi-Brücke im Westen von Genua seien die Einsatzkräfte „noch dabei zu graben und Leben zu retten“. Verletzte auf Tragen wurden von Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach von einer „gewaltigen Tragödie“. Laut Unicef war mindestens ein Kind unter den Todesopfern.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Salvini reagierte betroffen und erbost auf das Unglück in der nordwestitalienischen Hafenstadt. Er selbst sei „hunderte Male“ über die Morandi-Brücke gefahren, sagte der Innenminister. Nach ihrem Einsturz werde er „alles dafür tun, um die Namen der Verantwortlichen in der Vergangenheit und Gegenwart zu bekommen“. Es sei „nicht akzeptabel, auf diese Weise in Italien zu sterben“.

Einsturz der Brücke auf bis zu 200 Meter

Bei dem Brückeneinsturz in Genua sind nach jüngsten Angaben mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Der italienische Innenminister Matteo Salvini sagte am Dienstag, es gebe etwa „30 bestätigte Tote und viele Schwerverletzte“.

Die vierspurige Morandi-Brücke auf der Autobahn A10, der berühmten Urlaubsverbindung „Autostrada dei Fiori“, stürzte in mehr als 40 Metern Höhe auf einem zwischen 100 und 200 Meter langen Stück ein.

Am Unglücksort bot sich ein Bild der Verwüstung: In der zur A10 gehörenden Morandi-Brücke klaffte eine riesige Lücke. Nach Angaben der Feuerwehr waren die Trümmer auf Bahngleise gestürzt.

Foto: ANDREA LEONI/AFP/Getty Images

Bei dem unter der Brücke liegenden Stadtteil handelt es sich um ein von Industrie und Gewerbe geprägtes Gebiet. Das Unglück löste einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Lastwagen landeten im Fluss Polcevera.

Zahlreiche Fahrzeuge wurden unter herabfallenden Trümmern begraben. Unter den Toten soll auch ein Kind sein. Der Polcevera-Viadukt, im Volksmund nach dem Architekten Riccardo Morandi auch Ponte Morandi genannt, überquert unter anderem Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet im Westen von Genua.

Die Morandi-Brücke. Foto: PIERO CRUCIATTI/AFP/Getty Images

Zunächst war unklar, ob unter den Opfern Deutsche waren. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, das deutsche Generalkonsulat in Mailand stehe wegen des Brückeneinsturzes in Genua „in engem Kontakt mit den italienischen Behörden, um Informationen, auch zu eventuellen deutschen Opfern, zu sichern“. Weitere Angaben könnten „zum jetzigen Zeitpunkt“ nicht gemacht werden.

In der Nähe der Brücke wurden nach dem Einsturz vorsichtshalber Gebäude evakuiert. Es bestehe das Risiko, dass weitere Teile einbrechen, berichtete Ansa unter Berufung auf Rettungskräfte vor Ort. Drei Krankenhäuser in Genua wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Die Brücke stammt aus dem 1960er Jahren. Foto: Paolo Rattini/Getty Images

Der Moment des Einbruchs

Zum Zeitpunkt der Tragödie waren nach Angaben der Betreibergesellschaft Autostrade per Italia Bauarbeiten im Gange. Wie das Unternehmen am Dienstag auf seiner Homepage mitteilte, sei an der Sohle des Polcevera-Viadukts gearbeitet worden.

Auf der Brücke selber habe ein Baukran gestanden. Der Zustand der Brücke sowie der Fortgang der Renovierung seien immer wieder kontrolliert worden. Erst wenn ein gesicherter Zugang zur Unfallstelle möglich sei, könne Näheres über die Ursachen des Einsturzes gesagt werden, teilte das Unternehmen weiter mit.

Der „Viadotto Polcevera“ war nach vierjähriger Bauzeit 1967 vom damaligen Staatspräsidenten Giuseppe Saragat eröffnet worden. Der Viadukt mit einer Gesamtlänge von 1182 Metern überquert ein Industriegebiet stützt sich auf drei Betonpfeiler. Das längste Teilstück ist 210 Meter lang.

Elf Überlebende geborgen

Bei dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in der italienischen Hafenstadt Genua sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen.

Elf Überlebende seien aus den Trümmern geborgen worden, sagte Bürgermeister Marco Bucci dem Fernsehsender SkyTG24. An der Unglücksstelle waren mehr als 200 Rettungskräfte im Einsatz.

Die Brücke war eingestürzt, während sich ein Gewitter über der Stadt entlud.

Das Polcevera-Viadukt in Genua, das umgangssprachlich nach seinem Planer Riccardo Morandi benannt ist, ist eine innerstädtische Autobahnbrücke mit einer Gesamtlänge von 1182 Metern. Die Schrägseilbrücke im Westen der Stadt wurde 1967 fertiggestellt. Sie bildet den Beginn der A10 von Genua nach Ventimiglia entlang der italienischen Riviera bis zur französischen Grenze.

Foto: Paolo Rattini/Getty Images

Bundespräsident Steinmeier kondoliert

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella nach dem verheerenden Brückeneinsturz von Genua kondoliert. „Mit großer Trauer habe ich von dem tragischen Einsturz eines Teiles der Autobahn bei Genua erfahren, der den Tod zahlreicher Menschen verursacht hat und bei dem viele weitere verletzt wurden“, schrieb Steinmeier am Dienstag laut Bundespräsidialamt an Italiens Staatschef.

Den Rettungskräften an der Unglücksstelle wünschte Steinmeier „Kraft für die Bewältigung ihrer Aufgaben“. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Unglücks und ihren Angehörigen.“

LIVESTREAM von RT

Juncker und Tusk zeigen Anteilnahme

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich erschüttert über den Einsturz der Autobahnbrücke im italienischen Genua geäußert.

Er sei tief betrübt über die Katastrophe, sagte Juncker am Dienstag nach einer Mitteilung. „Im Namen der EU-Kommission spreche ich den Familien und Freunden derer, die gestorben sind, und dem italienischen Volk mein tiefstes Mitgefühl und aufrichtiges Beileid aus.“ Den Rettungskräften wünschte Juncker „Kraft und Mut“.

Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk drückte via Twitter seine Anteilnahme aus. „Mein Herz und meine Gedanken sind in Genua bei allen Opfern, ihren Familien und Nahestehenden.“

Ein LKW, der beim Einsturz der Morandi-Brücke am 14. August 2018 in Genua, Italien, mitgerissen wurde. Mindestens 30 Menschen starben, als ein Teil der in den 60er Jahren gebauten Morandi-Brücke und ein Teil der Autobahn A10 während eines heftigen Sturms plötzlich zusammenbrach und Fahrzeuge bis zu 90 Meter abstürzten. Foto: Paolo Rattini/Getty Images

Merkel übermittelt Anteilnahme

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat betroffen auf den Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua reagiert. „Nach dem schrecklichen Brückeneinsturz sende ich den Menschen in Genua und in Italien meine Anteilnahme“, erklärte Merkel nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag.

„Zusammen mit vielen Deutschen bin ich in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen.“

Verkehrsministerium: Mindestens 22 Tote

Bei dem Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua sind nach Angaben des Verkehrsministeriums mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Leider werde diese Zahl noch steigen, sagte Staatssekretär Edoardo Rixi am Dienstag dem Fernsehsender SkyTG24.

Macron bietet Italien Unterstützung an

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat Italien nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke Hilfe angeboten. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und dem ganzen italienischen Volk“, teilte Macron am Dienstag auf Twitter mit.

Frankreich steht in dieser Tragödie an der Seite Italiens und hält sich bereit, jegliche nötige Unterstützung zu leisten.“

Verkehrsminister spricht von „entsetzlicher Tragödie“

Beim Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in der italienischen Hafenstadt Genua sind am Dienstag mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag unter Berufung auf das Innenministerium in Rom. Der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach auf Twitter von einer „entsetzlichen Tragödie“, nannte aber keine Opferzahl.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa stürzte die Brücke in mehr als 40 Metern Höhe auf einem etwa 100 Meter langem Stück ein. Die Tageszeitung „La Repubblica“ schrieb online, dass mehrere Autos in die Tiefe gestürzt sein könnten. Laut Feuerwehr handelt es sich um den Ponte Morandi, der auch als Polcevera-Viadukt bezeichnet wird und unter anderem Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet überquert.

Der Einsturz riss offenkundig mehrere Fahrzeuge mit. „Zahlreiche Autos“ seien zwischen den Trümmern eingequetscht, berichtete Ansa unter Berufung auf Polizeikreise.

Rettungskräfte hätten mindestens zwei Überlebende aus den Trümmern gezogen. Mehrere Lastwagen seien im Fluss Polvecera gelandet, über den die mehr als 40 Meter hohe Brücke der A10 auch führt. In der Nähe der Brücke seien nach dem Einsturz vorsichtshalber Häuser evakuiert worden.

Auf einem Video, den die italienische Polizei ins Internet stellte, sind zwei Teile einer abgebrochenen Brücke zu sehen. Zwischen beiden Seiten klafft eine riesige Lücke. In einem anderen Video sind Stimmen von Menschen zu hören, die aus der Ferne den Einsturz sehen und geschockt aufschreien.

„Wir stehen in engem Kontakt mit den Autobahnbetreibern und werden mit Vizeminister (Edoardo) Rixi vor Ort sein“, erklärte Verkehrsminister Toninelli. Er sprach der Stadt Genua seine Anteilnahme aus.

Vierspurige Autobahnbrücke von A10 in Genua teilweise eingestürzt

In der italienischen Hafenstadt Genua ist eine vierspurige Autobahnbrücke eingestürzt. Zunächst gab es am Dienstag keine Berichte über Tote oder Verletzte.

Allerdings stürzte die Brücke laut Nachrichtenagentur Ansa in mehr als 40 Metern Höhe auf einem Stück von um die 100 Meter ein. Der Einsturz habe sich während eines gewaltigen Unwetters ereignet, teilte die Polizei auf Twitter mit.

https://www.facebook.com/digio1988/videos/10216940507334688/

Der Feuerwehr zufolge ereignete sich der Einsturz des Ponte Morandi, der auch als Polcevera-Viadukt bezeichnet wird, am Dienstag gegen 12.00 Uhr. „Massenhaft“ Einsatzkräfte seien vor Ort, erklärte sie auf Twitter. Die Feuerwehr veröffentlichte ein dramatisches Bild: Ein Lastwagen steht auf der Brücke, die direkt vor ihm eingestürzt ist.

Die Tageszeitung „La Repubblica“ schrieb online, dass mehrere Autos in die Tiefe gestürzt sein könnten. Die Agentur Agi berichtete, die Feuerwehr berge „zahlreiche Personen“ aus Trümmern. Die Brücke führt unter anderem über Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet. Die Autobahn 10 wurde gesperrt. (dpa/so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion