Generation Smartphone: Kinder haben in ihrer Entwicklung drei Jahre Nachholbedarf

Die erste Generation von Kindern, die von klein auf mit dem Smartphone aufgewachsen ist, neigt zu Depressionen, ist äußerst angepasst und hat wenig Selbstwertgefühl. Sie liegen drei Jahre hinter anderen Generationen zurück ... Jean Twenge, Psychologie-Professorin an der Universität von San Diego.
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Kinder und die digitalen Medien.Foto: iStock
Epoch Times19. November 2018

Kinder, die mit Smartphones und Internet aufwachsen, leiden häufiger unter seelischen Störungen wie Depressionen bis hin zu Selbstmord. Zu diesen Ergebnissen kam Jean Twenge, Psychologie-Professorin an der Universität von San Diego, berichtet „France24“.

Die Psychologie-Professorin untersuchte die gesundheitliche und seelische Verfassung der „I-Gen“, der ersten Generation an Kindern, die von klein auf mit dem Smartphone aufgewachsen sind.

I-Gen: Anzeichen von Depressionen und Unreife

Bei den Befragungen der Kinder der Smartphone-Generation fand sie heraus, dass Kinder ab 2010 weniger oft etwas mit ihren Eltern oder ihren Freunden unternahmen im Vergleich zu früheren Generationen. Stattdessen fiel auf, dass sich die „I-Gens“ erste Anzeichen von Depressionen aufwiesen. Sie gaben an, sich oft ausgeschlossen, unglücklich und einsam zu fühlen.

Statt sich mit Freunden zu treffen oder anderen Freizeitaktivitäten nachzugehen wie Lesen und Rausgehen, verbringen sie die meiste Zeit in sozialen Netzwerken oder mit Videospielen. Sie sind überaus angepasst und unsicher – und dabei oft unglücklich mit geringem Selbstwertgefühl. Von ihrer Entwicklung liegen sie 3 Jahre zurück im Vergleich zu den vorigen Generationen.

Auch besäßen die wenigsten mit 18 einen Führerschein oder würden einer bezahlten Arbeit nachgehen. Viele würden viel später beginnen, Beziehungen einzugehen, auszugehen und Alkohol zu trinken.

Die Anzahl der Selbstverletzungen steigt

Von daher könnte man annehmen, dass diese Generation von Kindern besonders behütet aufwächst. Tatsächlich jedoch, so belege laut Twenge ein Nationales Screening in der USA, dass die Anzahl von Depressionen unter Jugendlichen von 2010 bis 2015 um 60 % gestiegen sei. Ebenso habe sich die Anzahl der Jugendlichen, die Selbstmord begehen, verdoppelt.

Die Anzahl von Mädchen, die sich mit Klingen selbst verletzten, hätte sich sogar verdreifacht. Viele der Kinder zeigten eine pessimistische Einstellung sich selbst gegenüber. Sie glaubten, dass sie nichts richtig machen würden, und ihr Leben vollkommen sinnlos sei.

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Aus diesem Grund rät Twenge, die Benutzung von Internet für 13- bis 18-Jährige auf maximal zwei Stunden täglich zu reduzieren. Ein weiterer Tipp ist, ein einfaches Handy zum Telefonieren ohne Internet-Funktion anzuschaffen.

Es sei nicht falsch, die Vorzüge des Internets zur Kommunikation zu nutzen, jedoch könne das Kommunizieren über Internet reale Kontakte im Leben nicht ersetzen. (nh)



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