Misstrauen gegen Regierung, Medien und NGOs steigt – Menschen vertrauen eher Unternehmen

Die erste weltweite durchgeführte Edelman-Studie nach dem Corona-Jahr zeigt vor allem in den USA einen deutlichen Verlust des Vertrauens in Politik und Medien, aber auch NGOs verlieren an Zuspruch. Massiver Vertrauensverlust ist bei Trump-Wählern verzeichnen. Fast 60 Prozent halten Medien für manipulativ.
Von 26. Januar 2021

Die Ergebnisse für 2020 des jährlich erstellten, weltweiten Trust Barometers des US-amerikanischen PR- und Consulting-Unternehmens Edelman wurden jüngst in Chicago vorgestellt. Für die Befragung wurden in der Zeit zwischen 19. Oktober und 18. November 2020 insgesamt 33.000 Personen in 28 Ländern befragt.

Die erste Studie zum Vertrauen der Öffentlichkeit in Institutionen wurde 2001 präsentiert. In elf Ländern gab es außerdem eine Nachbefragung im Frühling.

Edelman-Barometer mit Nachbefragung in elf Ländern im Frühjahr

Die Befragung im Jahr 2020 stand im Zeichen der Corona-Pandemie. Diese hatte zur Folge, dass in einigen Ländern im Frühjahr das Vertrauen in die jeweiligen Regierungen deutlich zunahm: In Zeiten der akuten Krise brachten die Bürger diesen einen Vertrauensvorschuss in der Erwartung entgegen, dass diese sich als lösungskompetent zeigen würden.

Dieser Erwartung wurden viele der Umfrage zufolge nicht in vollem Umfang gerecht: Die Bilanz von Mai 2020 bis Jahresende zeigt einen deutlichen Vertrauensrückgang gegenüber Regierungen.

In Südkorea, wo es im Frühjahr ein Plus um 16 Prozent unter den Befragten gab, dass die Regierung ihre Aufgaben im Griff habe, fiel dieser Wert im Herbst wieder um 17 Prozent ab. Ähnlich sieht es in Großbritannien aus. Dort gab ein Plus von 24 Prozent im Frühjahr, auf das ein Rückgang um 15 Prozent folgte.

Dem KP-Regime in China vertrauten nur fünf Prozent in der Krisenphase des Frühjahres mehr als sonst, dem steht ein Minus von 13 Prozent im Herbst gegenüber.

Insgesamt sank das Vertrauen in die Regierung im Durchschnitt aller berücksichtigten Länder um acht Prozent, das in Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) jeweils um sechs Prozent und das in die Privatwirtschaft um drei Prozent.

Rekord-Vertrauensverlust für China

Im Vertrauensindex insgesamt kam die Privatwirtschaft auf 61 Punkte (+2), die in früheren Jahren noch deutlich höher angesehenen NGOs verloren einen Punkt und kamen auf 57 Punkte, Regierung und Medien kamen im Schnitt aller Länder auf 53 beziehungsweise 51 Prozent.

Was das Koordinatensystem aus Kompetenz und ethischer Vertrauenswürdigkeit anbelangt, wird nur das Business in beiden Bereichen positiv eingeschätzt. NGOs werden zwar noch als „ethisch“, aber nicht als kompetent wahrgenommen, Politik und Medien billigt man beide Eigenschaften nicht mehr zu.

Im Vertrauensindex insgesamt gibt es auch ein massives Gefälle von 16 Prozent zwischen der sogenannten „informierten Öffentlichkeit“ und der Masse der Bevölkerung, wo nur noch 52 Prozent ein grundlegendes Vertrauen in Institutionen haben.

Was das Ansehen diverser Länder unter allen Befragten anbelangt, verlor das KP-Regime in China im Laufe des Vorjahres mehr als zehn Punkte, was im Edelman-Barometer einen neuen Jahresrekord darstellt.

Indonesien konnte zum früheren globalen Vertrauensspitzenreiter aufschließen und kommt auf 72 Punkte. Beliebtestes Land unter den Befragten aller Länder ist Indien (77 Punkte), Australien legte um 12 Prozent zu (59), Saudi-Arabien um acht (69).

In der Spitzengruppe befinden sich außerdem noch Singapur, die Vereinigten Arabischen Emirate, Malaysia, die Niederlande und Thailand. Deutschland kommt auf 53 Punkte im Vertrauensindex (plus 7), die USA legen einen Punkt zu auf 48.

Massiver Vertrauensverlust bei Trump-Wählern

In den USA ist das Vertrauen der Trump-Wähler in alle Institutionen nach der Wahl deutlich gesunken – um 13 Prozent auf nur noch 34. Sechs Prozent der Trump-Wähler vertrauen dem Business jetzt weniger (insgesamt 55 Prozent), 13 Prozent den NGOs (jetzt 34), 16 Prozent der Regierung (jetzt 30) und 15 Prozent weniger den Medien.

Nur noch 18 Prozent der Trump-Wähler haben von diesen eine positive Meinung, ein um 39 Prozent geringerer Wert als unter Biden-Wählern.

Einen deutlichen Vertrauensverlust gab es auch in die gesellschaftlichen Führungspersönlichkeiten. Nur noch 41 Prozent der Befragten vertrauen Regierungsbeamten (minus 2), 42 Prozent religiösen Führern (minus 4), 45 Prozent Journalisten (minus 5) und 48 Prozent CEOs (minus 3).

Demgegenüber vertrauen 62 Prozent „Menschen in meiner lokalen Gemeinschaft“ (allerdings auch bei einem Minus von sieben Prozent), 63 Prozent dem eigenen Arbeitgeber und 73 Prozent Wissenschaftlern. Auch diese haben jedoch sieben Prozent eingebüßt.

Unter Trump-Wählern vertrauen nur noch 21 Prozent Journalisten (minus 15). Einen Wert von über 50 Prozent bekommen in dieser Gruppe nur die eigenen Chefs mit 61 Prozent.

Fast 60 Prozent halten Medien für manipulativ

Dem eigenen Arbeitgeber wird auch im globalen Maßstab mehr geglaubt als allen anderen Informationsquellen von Medien über Suchmaschinen und Aussagen der Werbung bis hin zu sozialen Medien.

Weltweit finden 61 Prozent, Medien machen einen schlechten Job, wenn es darum geht, fair und ausgewogen zu berichten. Fast so viele, nämlich 59 Prozent, werfen Journalisten vor, bewusst Unwahrheiten zu sagen oder mit Übertreibungen zu arbeiten, um Menschen in die Irre zu führen.

Der gleiche Prozentsatz meint, Medienorganisationen gehe es eher darum, eine Ideologie oder politische Position zu unterstützen als die Menschen zu informieren.

Am höchsten ist die Unzufriedenheit mit den Medien in Japan, Südkorea und Kolumbien, wo mehr als drei Viertel der Befragten sie für manipulativ halten.

Andererseits geben aber auch nur 26 Prozent der Befragten an, bewusst auf Informationshygiene zu achten, was beinhalte, sich aktiv für Informationen zu interessieren, Echokammern zu meiden, Informationen zu überprüfen und darauf zu verzichten, ungesicherte Informationen zu teilen. Hingegen sagen 57 Prozent, sie teilten Informationen hauptsächlich dann, wenn sie diese für interessant halten.



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