Progressive Wissenschaft: Männer-Dressur gegen Vergewaltigungskultur

Drei Wissenschaftler führten ein Experiment durch. Um die "wissenschaftliche Korruption" an den Universitäten aufzudecken, reichten sie innerhalb von 10 Monaten zwanzig Studien mit menschenverachtenden Themen bei Fachzeitschriften ein, die auch publiziert wurden.
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Symbolbild.Foto:  Ariana Cubillos/dpa
Epoch Times9. Oktober 2018

Die Sozialwissenschaftlerin Helen Wilson verbrachte knapp eintausend Stunden in drei Parks in Portland, Oregon, und beobachtete die Vierbeiner bei Tausenden Paarungsversuchen, um herauszufinden, wie man Vergewaltigungen durch Männer verhindern kann.

Ihr These: „Hundeparks sind Petrischalen einer hündischen ,Vergewaltigungskultur’“. Aus Beobachtungen der Hunde könne die Menschheit eine wichtige Lehre ziehen, nämlich wie man Männern Manieren antrainiert, um sexuellen Missbrauch zu verhindern, so Wilson.

Die Studie wurde im Mai in der britischen Zeitschrift für feministische Geografie „Gender, Place & Culture“ publiziert, dass auf dem Gebiet der feministischen Geografie als führend gilt.

Die Experten, die die Arbeit vor der Veröffentlichung überprüften, lobten sie als „wundervoll“ und „wichtiger Beitrag“. Im Rahmen der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Zeitschrift wurde sie als eine von zwölf führenden Beiträgen zur feministischen Geografie gelobt.

Fakenews? Nein. Die Studie wurde tatsächlich veröffentlicht. Nur handelt es sich bei der Veröffentlichung um einen Forschungsversuchs dreier Akademiker, die während knapp eines Jahres verdeckt zwanzig gefälschte und absurde wissenschaftliche Arbeiten geschrieben haben, um die „wissenschaftliche Korruption“ aufzudecken.

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Helen Pluckrose, eine Geisteswissenschaftlerin, James A. Lindsay, Autor und Mathematiker und Peter Boghossian, Assistenzprofessor für Philosophie an der Portland State University, die Initiatoren des Projekts, publizierten ihre Studien unter falschen Namen bei namhaften Fachzeitschriften auf dem Gebiet Gender, Sexualität, Rassismus und ähnliches.

„Manchmal dachten wir uns einfach eine verrückte oder menschenunwürdige Idee aus und versuchten es einmal“, so die Gruppe. Bei ihren Arbeiten zitierten sie aus der bestehenden Fachliteratur. In dem Video spricht James A. Lindsay darüber, wie er die Arbeiten schreibt.

„Ich stelle mir das vor, wie eine Art religiöse Architektur in ihrem Kopf, in der privilegiert sein, eine Sünde ist. Privilege sind böse. Und dann haben Sie den Bildungsbereich als Ort ausgemacht, an dem diese Sache korrigiert werden muss.“

„Man kann dann mit ganz bösen Argumenten kommen, so z.B., dass man weiße Kinder gefesselt am Boden sitzen lässt als Bildungschance, solange man das Chance der Überwindung der privilegierten Denkweise verkauft. Das Argument ist dann, sie beschweren sich nur darüber, weil sie eine privilegierte Denkweise haben.“

Die Hundepark-Studie entstand aus der Idee: „Was wäre, wenn wir eine Arbeit schreiben würden, in der wir behaupten, Männer sollten wie Hunde trainiert werden – um die Vergewaltigungskultur zu verhindern?“

Erinnert ziemlich an den Kommunismus. Die Akademiker sind überzeugt, dass die Wissenschaft an den Universitäten insbesondere in den Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften korrumpiert wurde.

Ihr Anliegen ist es, die politische Unterwanderung der Wissenschaft an den Universitäten aufzudecken, bei der es weniger um Wahrheitsfindung in der Forschung gehe, als um das Durchsetzen politischer Interessen.

Das Trio fasst diese Felder als „Grievance-Studies“ zusammen. Zu Deutsch „Missstand-“ oder „Beschwerde-Studien“. Anhänger dieser Denkweise würden Studenten, Universitätsmitarbeiter und andere Abteilungen zunehmend dazu drängen, sich ihrer Weltanschauung anzuschließen.

Betroffen seien dabei vor allem die Bereiche, „die lose als ,Kulturwissenschaften’ oder ,Identitätsstudien’ (z.B. Genderstudies) oder ,kritische Theorie’ bekannt sind. Ihre Wurzeln haben sie in der progressiven oder auch postmodernen ,Theorie’, die in den späten sechziger Jahren entstand.“ Feindbild sei vor allem der privilegierte weiße Mann.

Um das Ausmaß des Irrsinn zu verdeutlichen, hier noch einige Beispiele aus den wissenschaftlichen Studien.

Sexspielzeug gegen Homophobie

Eine ebenfalls erfolgreich veröffentlichte Fake-Studie der Gruppe untersucht den Einsatz von „rezeptiven, penetrativen Sexspielzeuggebrauch an heterosexuellen Männern, im Kampf gegen männliche Homohysterie, Transhysterie und Transphobie“.

Die von „Sexuality and Culture“ veröffentlichte Studie empfiehlt, dass Männer sich Dildos anal einführen, „um weniger transphobisch und feministischer“ zu werden.

In einer weiteren Arbeit schrieben die Akademiker ein Kapitel aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“ um und schickte es der feministischen Zeitschrift für Sozialarbeit „Affilia“.

Die Fake-Studie mit dem Titel: „Unser Kampf ist mein Kampf. Solidaritätsfeminismus als intersektionale Antwort auf den neoliberalen Choice-Feminismus“ wurde im August zur Publikation akzeptiert.

In einer anderen Arbeit argumentierten die Wissenschaftlicher, es seien „unterdrückende kulturelle Normen“, die den Muskelaufbau als wertvoller als den Fettaufbau definierten. Fettleibigkeit zähle ebenfalls zum Bodybuilding , denn „ein dicker Körper ist bereits legitim aufgebaut.“ Die Fake-Studie wurde von „Fat Studies“ veröffentlicht.

Die Fake-Studie, in der empfohlen wird, die privilegiertesten Schüler als Bildungschance angekettet auf dem Boden sitzen zu lassen, erhielt vom Reviewer des Journals für feministische Philosophie „Hypatia“ ebenfalls Lob. Es sei eine „solide“ und „interessante“ Arbeit, die „einen starken Beitrag“ zur Fachliteratur leisten werde.

Allerdings wurde sie mit dem Hinweis auf Wiedervorlage zurückgewiesen. Der Aufsatz sei „einfach noch nicht fertig“, so einer der Experten, hat aber scheinbar eine realistische Chance auf Veröffentlichung.

In dieser Arbeit wird Lehrern empfohlen, ihre Schüler nach Identität und Status systematisch zu diskriminieren. Je privilegierter eine Schülerin oder ein Schüler ist, desto weniger Aufmerksamkeit und Zuneigung solle sie oder er erhalten, so die Logik.

Die Privilegiertesten könnten auch bestraft werden, indem sich Lehrer weigerten, ihre Beiträge anzuhören, ihren Beitrag verspotteten, ihnen absichtlich ins Wort fielen.

Kritik am Experiment

Die Enthüllung des Experiments sorgte gleich für Kritik. Yascha Mounk, ein Politikdozent der Hardvard-Universtität äußert sich umfassend zur Debatte auf  Twitter.

Sein erster Kritikpunkt lautet, die Wissenschaftler hätten mit ihrem Vorgehen einen zentralen Baustein der Wissenschaft verletzt: das Vertrauen in die Aufrichtigkeit des Gegenübers. Allerdings gibt er auch zu, dass in vielen Sozialwissenschaften ebenfalls solche Täuschungen verwendet würden.

Andere Kritiker relativieren, die getäuschten Fachzeitschriften seien nicht sonderlich angesehen oder seriös. Allerdings zeigen die letzten Ausgaben von „Gender, Place & Culture“ oder „Sexuality and Culture“, dass dort immer wieder auch Sozialwissenschaftler von namhaften Universitäten publizieren.

Ein weiterer Kritikpunkt wendet sich gegen die Methode. Da sie ihre Fälschungen nur an Zeitschriften mit progressiven Neigung schickten, gebe es keine Vergleichsmöglichkeit, inwieweit diese Zeitschriften nun anfälliger auf Schwachsinn sind als andere. Interessanterweise wurde jedoch keine Studie in den Sozialwissenschaften akzeptiert.

Manche Kritiker meinen,  mit ihrer Enthüllung würden die Wissenschaftler rechten und konservativen Kritikern der Sozialwissenschaften Munition geben. Im Video sagen Sie dazu jedoch, dass sie selbst Verfechter einer liberalen linken Politik seien, sich jedoch keinesfalls mit dem ideologischen Trend identifizieren.

Ihr Ziel ist es gerade Menschen mit einer liberalen Einstellung die Möglichkeit zu geben, selbst zu überlegen, ob sie dem progressiven Trend folgen wollen.  (nh)



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