ALBA Berlin greift nach Basketball-Titel

Bereits zum 16. Mal steht ALBA Berlin im Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft. Selten kam das so überraschend wie in diesem Jahr. Große Stars hat der einstige Serien-Champion nicht zu bieten, das Erfolgsgeheimnis der Hauptstädter ist ein anderes.
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ALBA Berlin trifft in der Finalserie auf dem FC Bayern.Foto: Annegret Hilse/dpa
Epoch Times31. Mai 2018

Von rauschenden Titelfeiern bis herben Enttäuschungen hat Marco Baldi in seinen 28 Jahren bei ALBA Berlin eigentlich schon alles erlebt. Und trotzdem kommt der Manager des Hauptstadtclubs vor der Finalserie in der Basketball-Bundesliga ins Schwärmen.

„Ein Team, das so eng beieinander ist, das jüngste Team aller Zeiten, das hatten wir noch nie. Das könnte unsere Chance sein“, sagte der 56-Jährige dem Fernsehsender RBB: „Jetzt können wir die Krone gewinnen, und jetzt werden wir alles daran setzen, um das auch zu tun.“

Zwar sieht Baldi die Berliner vor dem ersten von möglichen fünf Endspielen am Sonntag (15.00 Uhr) bei Pokalsieger Bayern München als „Außenseiter“, die Chance auf die deutsche Meisterschaft scheint aber so groß wie lange nicht. Zehn Jahre ist es her, dass ALBA dies zuletzt gelang. Insgesamt holten sie den Titel achtmal, davon zwischen 1997 bis 2003 siebenmal in Folge. Seitdem hat sich viel getan, der einstige Serien-Champion fiel in der Liga hinter Brose Bamberg und Bayern München zurück. Doch Trainer Alejandro García Reneses brachte den Erfolg zurück – mit einem veränderten Konzept.

„Wir haben ein tolles Team. Wir kommen nicht über Stars oder große Erfahrung“, sagte Baldi. Die hochtalentierte und erfolgshungrige Mannschaft um Luke Sikma, jüngst zum wertvollsten Spieler der Bundesliga gewählt, kämpft füreinander und zeigt dabei noch äußerst ansehnlichen Basketball. Das brachte in der regulären Saison Platz zwei hinter München, in den Playoffs schaffte ALBA nach dem beschwerlichen 3:2 in der ersten Runde gegen die EWE Baskets Oldenburg im Halbfinale ein 3:0 gegen die MHP Riesen Ludwigsburg.

„Jetzt bist du hier und willst das Finale auch direkt gewinnen“, sagte ALBA-Kapitän Niels Giffey am Donnerstag am Rande des Trainings. Die Mannschaft habe bereits jetzt ein richtig gutes Ergebnis erzielt, meinte der 26 Jahre alte Nationalspieler: „Alle sind jung, das ist schon eine richtig geile Erfahrung. Die Chancen auf den Titel sind sehr gut, wir spielen richtig gut.“

Um die Meierschaft zu gewinnen, müssen die Berliner bei ihrer 16. Finalteilnahme aber mindestens ein Spiel auswärts gewinnen, als Erster der Hauptrunde haben die Bayern Heimrecht. Vor vier Jahren gewann München den Titel zuletzt – ausgerechnet beim Auswärtsspiel in Berlin. Das soll nun unbedingt verhindert werden. „Jedes Spiel ist jetzt Druck – aber für beide Mannschaften“, sagte Giffey.

Berlins spanischer Coach, der von allen nur bei seinem Spitznamen Aíto genannt wird, sprach drei Tage vor dem mit Spannung erwarteten ersten Showdown entspannt und mit ruhiger Stimme im heimischen Trainingszentrum. „München ist sehr erfahren, sie sind sehr physisch. Es wird schwer für uns“, sagte der 71-Jährige, der als großer Förderer von Talenten gilt. Zu sehr auf den Gegner wolle er sich aber ohnehin nicht konzentrieren, sondern vielmehr Berlins eigene Idee vom Spiel umsetzen. „Das erste Spiel ist immer sehr wichtig“, sagte er. (dpa)



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