Anton holt WM-Gold im Einer-Canadier

Die schwere Rückkehr der deutschen Slalomkanuten nach Rio wurde auch dank Franz Anton zu einer sportlichen Erfolgsgeschichte. Er denkt vor seinem Lauf an den bei den Olympischen Spielen 2016 tödlich verunglückten Trainer Stefan Henze und holt historisches Gold.
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Wurde Weltmeister im Einer-Canadier: Franz Anton.Foto: Damian Klamka/ZUMA Wire/dpa
Epoch Times29. September 2018

Nach dem Gold-Coup an der Copacabana erinnerte Franz Anton an den vor zwei Jahren in Rio tödlich verunglückten Kanutrainer Stefan Henze.

„Ich habe am Start an Stefan und unsere schönen Erinnerungen gedacht, das war eine schöne Beruhigung für mich“, sagte Anton. Der 28-jährige Polizeimeister legte im Olympic Whitewater Stadium einen perfekten Auftritt hin. Im Ziel wurde er von seiner Frau Rebekka mit einem Küsschen belohnt.

„Es war ein gigantischer Lauf, am Ende kann man nach einer verkorksten Saison sagen, wir haben alles richtig gemacht“, sagte Cheftrainer Michael Trummer, der schon am ersten Wettkampftag seine Zielvereinbarung von zwei Medaillen übertroffen hat.

Denn Sideris Tasiadis aus Augsburg gewann nach einem ebenfalls fehlerfreien Lauf hinter dem Briten Ryan Westley die Bronzemedaille im Einer-Canadier. Europameisterin Ricarda Funk sicherte sich dann im Kajak-Einer ebenfalls Bronze. Es war sogar mehr drin. Die 26-Jährige aus Bad Kreuznach, die im Halbfinale als Zeitschnellste fehlerfrei blieb, machte am zweiten Tor einen Fehler.

„Es spricht für sie, dass sie dennoch die Nerven behielt und eine Klasselauf runterbrachte und die Medaille absicherte“, lobte Trummer. Den Sieg holte sich Topfavoritin Jessica Fox aus Australien vor der Britin Mallory Franklin. Jasmin Schornberg aus Hamm leistete sich im Stangen-Labyrinth ebenfalls zwei Fehlerpunkte und landete auf Rang acht.

Für Anton war es eine Achterbahn-Saison. Nachdem er im Vorjahr das olympische Aus in seiner Lieblingsdisziplin Canadier-Zweier mit seinem Weltmeister-Partner Jan Benzien verdauen musste, konzentrierte er sich auf das Solo-Boot. Doch es funktionierte nicht. „Der Saisonanfang lief voll Scheiße an, ich zweifelte und wollte nach jedem Fehler aufgeben“, meinte er rückblickend.

Doch Cheftrainer Trummer glaubte an die Fähigkeiten des WM-Dritten von 2014. „Mit Felix Michel wechselten wir noch den Trainer, es hat sich nun alles ausgezahlt“, meinte Trummer, der dieses Gold auch auf dem Weg nach Tokio als wichtiges Zeichen für Anton sieht.

Immerhin schaffte der Athlet vom Leipziger Kanu-Club eine historische Leistung. Es war das erste WM-Gold im Einer-Canadier seit 25 Jahren. Damals gewann Martin Lang im italienischen Mezzana den Titel. (dpa)



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