Barça patzt ohne Messi – «Griezmann ist noch nicht gelandet»

Mit einer Niederlage ist Spaniens Meister FC Barcelona in die Saison gestartet. Der verletzte Messi wird schmerzlich vermisst - und Neuzugänge wie Griezmann und de Jong sind noch nicht richtig im Team angekommen. Coutinhos Wechsel nach Bayern wirft Fragen zu Neymar auf.
Titelbild
Die Spieler des FC Barcelona haderten auch mit dem Schiedsrichter.Foto: Ion Alcoba Beitia/AP/dpa
Epoch Times17. August 2019

Neue Saison, altes Leid: Ohne Lionel Messi läuft es beim FC Barcelona nicht rund. Gleich in der ersten Partie der Primera División fehlte der Argentinier wegen einer Muskelzerrung – und prompt verpatzte der amtierende spanische Meister sein Auftaktspiel bei Athletic Bilbao.

„Nicht jeder ist so wie er, und wir müssen lernen, damit umzugehen, wenn er nicht da ist“, sagte Coach Ernesto Valverde nach der 0:1-Pleite mit Blick auf den fünfmaligen Weltfußballer. Altmeister Aritz Aduriz hatte kurz vor Abpfiff das Traumtor für Athletic erzielt, Barça-Keeper Marc-André ter Stegen war chancenlos.

Dabei haben die Katalanen eigentlich gut eingekauft und Angriff wie Mittelfeld mit Superstars wie dem 120-Millionen-Neuzugang Antoine Griezmann und Frenkie de Jong von Ajax Amsterdam verstärkt. Gerade Griezmann müsse aber „mehr ins Spiel finden“, resümierte Valverde. Der Franzose bewege sich gut, aber sei noch nicht in der Lage gewesen, das Spiel zu dominieren. Die klare Ansage: „Wir erwarten viel von vielen Spielern.“

Die Zeitung „Mundo Deportivo“ beschwichtigte, dem von Atlético Madrid gekommenen Griezmann fehle einfach noch die nötige Spielerfahrung, um die Automatismen zu kennen. „Marca“ bescheinigte hingegen, der 28-Jährige sei „noch nicht bei Barça gelandet“.

Hinzu kam Pech: Griezmanns Sturmpartner Luis Suárez musste bereits in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Der Torjäger aus Uruguay habe eine Muskelläsion im rechten Unterschenkel, teilte der Club mit. Ob er länger pausieren muss, war noch nicht sicher.

Und noch ein anderer fehlte im Kader: Offensivspieler Philippe Coutinho wird an den FC Bayern München ausgeliehen, wie am Freitagabend bekannt wurde. Der brasilianische Nationalspieler, der Anfang 2018 für geschätzt rund 140 Millionen Euro vom FC Liverpool zu den Katalanen gewechselt war, verfolgte die Partie in Bilbao von der Tribüne aus. Kritiker schrieben, seine Leistungen in den vergangenen eineinhalb Jahren seien ohnehin „mehr als mäßig“ gewesen.

Das große Fragezeichen, das weiter alle umtreibt, ist derweil Neymar. Noch immer ist nicht sicher, ob der Topstar vor Ende des Transferfensters Anfang September doch noch seinen Weg von Paris Saint-Germain zurück nach Barcelona findet. Oder ob er eventuell zu Real Madrid geht. Oder ob er gar in Paris bleibt.

Der Transfer von Coutinho macht die Sache nicht leichter – oder doch? Barcelona hatte PSG Berichten zufolge zuvor 100 Millionen Euro plus Coutinho und Nelson Semedo für Neymar geboten. Auf den Deal waren die Franzosen zunächst nicht eingegangen. Manche meinen, der Bayern-Deal kompliziere die Gespräche. Aber ist das wirklich so?

Ja, schrieb die französische „L’Équipe“. „Für Neymar ändert sich alles“, titelte das Blatt und fügte hinzu: „Mit dem Wechsel von Coutinho zu Bayern München endet das Szenario eines Comebacks des Parisers bei Barça.“ Das würde die Chancen des ebenfalls um Neymar buhlenden Rekordmeisters Real Madrid deutlich erhöhen.

Nein, meinte hingegen Barcelonas Hausblatt „Sport“. Die Clubführung habe mit Coutinho extra einen der teuersten Spieler ausgeliehen, um genug finanzielle Mittel für die Verpflichtung Neymars zu haben. „Und die haben sie jetzt.“ Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu habe „das Kommando für die Operation übernommen“, so die Zeitung. Schon sehr bald sollte PSG demnach ein endgültiges Angebot unterbreitet werden.

Vieles ist beim LaLiga-Saisonauftakt also noch offen. Eines aber ist sicher: „Ohne Messi leidet das Blaugrana-Team“, wie es „Mundo Deportivo“ formulierte. Barça müsse vor allem daran arbeiten, die neuen Spieler besser zu integrieren. „Bis Messi zurückkommt, muss ein Gang zugelegt werden.“ (dpa)



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