Basketball-Liga: Hagen will Antrag auf Planinsolvenz

Phoenix Hagen will diese Woche nach Angaben der Basketball-Bundesliga einen Antrag auf Planinsolvenz stellen. Damit stehen die sportlich schwach gestarteten Westfalen vor einem Punktabzug. Die Liga zeigt sich vom Verhalten des Clubs irritiert.
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Bundesligist Phoenix Hagen will Insolvenzantrag stellen.Foto: Daniel Löb/dpa
Epoch Times18. Oktober 2016

Dem Traditions-Standort Hagen droht zum zweiten Mal das Aus in der Basketball-Bundesliga. 13 Jahre nach dem Kollaps von Brandt Hagen steckt auch Phoenix Hagen in schweren finanziellen Turbulenzen.

Die Westfalen wollen nach Angaben der Liga bereits diese Woche einen Antrag auf Planinsolvenz stellen und stehen damit vor einem empfindlichen Punktabzug. Ein Abstieg des sportlich schwach gestarteten Clubs wäre kaum noch zu verhindern.

Die Verantwortlichen des Clubs hätten der Liga schriftlich mitgeteilt, dass der Gang zum Amtsgericht am Mittwoch erfolgen soll, schrieb die BBL. Die Liga zeigte sich vom Verhalten und Handeln der Club-Verantwortlichen irritiert. „Die Zahlen, die uns im Oktober fristgerecht vorgelegt wurden, haben sich im Vergleich zu denen aus dem Juli erheblich negativ verändert“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. „Wie es dazu kommen konnte, werden wir nun mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter aufarbeiten.“ Die Geschäftsführung des Clubs war am Dienstag zunächst nicht zu erreichen.

Schon in der vergangenen Saison hatte Hagen gegen Mitteilungspflichten verstoßen und daraufhin der Liga einen Sanierungsplan vorgelegt. Dass es nun zu einer großen Lücke zu den bisherigen Finanzplänen für die laufende Saison komme, sei „nicht nachvollziehbar und nicht mit dem Fair-Play-Gedanken vereinbar“, kritisierte Holz. Der Gutachter- und Lizenzligaausschuss soll nun zeitnah die neuen Planzahlen bewerten – sollte Hagen die Lizenz entzogen werden, würden alle Ergebnisse Hagens gestrichen, der Club stünde als erster Absteiger fest.

Sobald Hagen einen Insolvenzantrag stellt, werden dem Club gemäß Regularien automatisch vier Punkte abgezogen. Damit verschärft sich die sportlich prekäre Lage weiter. Die Westfalen haben ihre ersten fünf Partien in der Bundesliga verloren und sind bislang als einziges Team noch sieglos.

Ziel des Clubs sei es, den Spielbetrieb bis zum Saisonende aufrechtzuerhalten und die Lizenz zu bekommen, damit ein Neuanfang mit geringerem Budget in der Zweiten Liga ProA möglich sei, berichtete die „Westfalenpost“ in Hagen.

Phoenix hatte immer wieder mit Schulden zu kämpfen. Zuletzt sanken auch noch die Zuschauerzahlen in der basketballbegeisterten Stadt. Beim bitteren 76:95 gegen Gießen kamen am vergangenen Samstag nur noch 2412 Besucher in die Arena am Ischeland.

Vor 13 Jahren spielte Bundesliga-Gründungsmitglied Brandt Hagen in der Saison 2003/2004 in Dortmund – die damalige Ischelandhalle genügte nicht mehr den Anforderungen. Der zeitliche begrenzte Umzug brachte nicht den erhofften Erfolg, kurz vor Silvester stellte der Club den Spielbetrieb ein. Seit 2009 spielt Phoenix, das nicht der Nachfolgeverein ist, in der Bundesliga. (dpa)



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