Bayern entthront BVB – Nach 2:1 alles möglich unter Heynckes

Dem Pokalhit zwischen Bayern und Dortmund fehlt lange die Spannung früherer Duelle. Am Ende aber müssen die Münchner doch noch um den Sprung ins Viertelfinale bangen.
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Der FC Bayern kegelt Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times20. Dezember 2017

Der FC Bayern hat zum Jahresausklang im deutschen Fußball-Klassiker Pokal-Titelverteidiger Borussia Dortmund entthront.

Nach dem erst dominanten und am Ende doch noch knappen 2:1 (2:0) beim Viertelfinal-Einzug können die Münchner nach der kurzen Winterpause unter Triple-Trainer Jupp Heynckes wie 2013 erneut drei Titel angreifen. Die Tore der Weltmeister Jérôme Boateng (12. Minute) und Thomas Müller (40.) drückten die Überlegenheit vor 75 000 Zuschauern lange nur unzureichend aus, ehe Andrej Jarmolenkos Tor (77.) die Dortmunder am Mittwoch in ein eigentlich schon klar verlorenes Spiel wieder zurückbrachte. Der nächste Gegner auf dem Weg ins Finale am 19. Mai in Berlin wird am 7. Januar ausgelost.

Den ersten Tiefschlag hatten die Dortmunder schon vor dem Anpfiff verdauen müssen. Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang musste wegen Hüftproblemen passen. Wohl auch deshalb entschied sich der neue BVB-Coach Peter Stöger für eine sehr defensive Formation, die den zuletzt in der Bundesliga wieder aufstrebenden Gästen Sicherheit geben sollte.

Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Gegen die angriffslustigen Bayern, die kurzfristig auf den grippekranken Mats Hummels verzichten mussten, wirkten die Dortmunder zu Beginn heillos überfordert. Schon in der dritten Minute krachte ein Kopfball von Arturo Vidal nach Flanke von Thomas Müller an die Latte. Robert Lewandowski (8./11.) und Franck Ribéry (11.) vergaben weitere Großchancen.

Die Konsequenz der drückenden Münchner Überlegenheit war die Führung. Niklas Süles Kopfball klatschte noch ans Torgestänge, ehe Boateng den Abpraller unbedrängt ins Tor köpfte. Es war das erste Pokaltor in der Karriere des Weltmeisters. In dieser Phase schien dem BVB ein Debakel zu drohen. Die Dortmunder kamen kaum in die Zweikämpfe, standen zu weit weg von den Bayern.

Erst als die Hausherren etwas vom Gas gingen und Stöger in der Abwehr auf eine Viererkette umstellte, fanden die Gäste besser ins Spiel. Fast wären die Bayern sogar für ihre anfängliche Nachlässigkeit bei der Chancenverwertung bestraft worden, doch Alaba rettete bei Jarmolenkos Schuss gerade noch auf der Torlinie (35.).

Ein feiner Doppelpass zwischen Müller und Lewandowski leitete dann das zweite Münchner Tor ein. Völlig frei hob Müller den Ball über BVB-Keeper Roman Bürki und sorgte so für eine beruhigende Pausenführung des Rekordpokalsiegers.

Doch die Bayern hatten nicht genug. Gleich nach Wiederanpfiff musste Bürki zweimal in höchster Not gegen James (46.) und Müller (50.) klären. Der Schlussmann war der einzige Gäste-Profi in der nötigen Bestform für das Topspiel. Ansonsten war in der ersten Stunde wenig davon zu sehen, dass die Dortmunder vier der vorherigen zehn Pokalduelle der beiden Teams gewonnen hatten und damit in diesem Wettbewerb der Angstgegner der Münchner sind.

Weil die Bayern aber schon früh ihre Bemühungen reduzierten, kam der Cupsieger der Vorsaison in der Offensive immer öfter zum Zug. Und so wurde es tatsächlich noch einmal spannend. Shinji Kagawas Flanke drückte Jarmolenko per Kopf ein, der zuvor kaum geforderte Bayern-Torwart Sven Ulreich war machtlos. Jetzt wankten die Gastgeber, doch der eingewechselte Alexander Isak vergab in der Nachspielzeit die große Ausgleichschance für den BVB. (dpa)

Jerome Boateng erzielte per Kopfball das frühe 1:0 für den FC Bayern. Foto: Tobias Hase/dpa

Jerome Boateng erzielte per Kopfball das frühe 1:0 für den FC Bayern. Foto: Tobias Hase

Die Defensivtaktik von BVB-Trainer Peter Stöger ging nicht auf. Foto: Andreas Gebert/dpa

Die Defensivtaktik von BVB-Trainer Peter Stöger ging nicht auf. Foto: Andreas Gebert

Schadensbegrenzung: Roman Bürki parierte mehrfach glänzend. Foto: Andreas Gebert/dpa

Schadensbegrenzung: Roman Bürki parierte mehrfach glänzend. Foto: Andreas Gebert



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