Bayern-Spektakel zum Gruppenfinale – «Herzrhythmusstörungen»

Das war nichts für schwache Nerven. Der FC Bayern muss gegen Ajax mehr um den Gruppensieg in der Champions League bangen als gedacht. Drei Gegentore sollen Warnung für die K.o.-Duelle sein. Ein Star muss nach einem Kung-Fu-Tritt erst einmal zuschauen.
Titelbild
Thomas Müller (l) musste nach eine Tritt gegen Nicolas Tagliafico vom Platz.Foto: Peter Dejong/AP/dpa
Epoch Times13. Dezember 2018

Karl-Heinz Rummenigge atmete nach diesem turbulenten Champions-League-Abend erst einmal durch.

„Das war sicherlich eine extrem emotionale Europapokal-Nacht, die wir erlebt haben“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München nach einem dramatischen 3:3 bei Ajax Amsterdam. „Ich darf der Mannschaft herzlich zu ihrem ersten Platz in der Gruppe gratulieren“, sagte er bei seiner Bankettansprache in der Nacht.

Sechs Tore, zwei Rote Karten und das Bangen um den Gruppensieg strapazierten die Nerven der Verantwortlichen. „Ich hab leichte Herzrhythmusstörungen“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. „Für die Zuschauer war das ein richtig gutes Spiel, aber auf der Bank braucht man Nerven.“

Robert Lewandowski (13. Minute/87./Foulelfmeter) und Kingsley Coman (90.) trafen für den deutschen Fußball-Meister. Dusan Tadic (61./82.) drehte zwischenzeitlich das Spiel, dazu traf noch Nicolás Tagliafico zum 3:3 in der Nachspielzeit. Mit acht Treffern beendet Lewandowski die Gruppenphase als Nummer 1 – vor Lionel Messi (6). „Er zählt auf jeden Fall zu den Top 3. Heute hat er es wieder bewiesen“, lobte Jérôme Boateng.

Heiß her ging es auch bei den Platzverweisen für Amsterdams Österreicher Maximilian Wöber (67.) und den Münchner Thomas Müller (75.) nach einem im Übereifer begangenen Kung-Fu-Tritt an den Kopf von Tagliafico. „Nee, nee, war natürlich keine Absicht“, sagte Müller auf dem Weg aus dem Stadion.

Im nächsten Jahr wird Müller in der Königsklasse erst einmal fehlen. Am 12./13. oder 19./20. Februar und am 5./6. oder 12./13. März stehen die Achtelfinalspiele an, in denen die Münchner Real Madrid, dem FC Barcelona, Paris Saint-Germain, Juventus Turin oder Manchester City aus dem Weg gehen. Atlético Madrid, der FC Liverpool, Olympique Lyon, Manchester United, AS Rom und Tottenham Hotspur sind die möglichen Gegner.

„Das sind alles wirklich klangvolle Namen. Trotzdem wir gehen mit breiter Brust als Erster in die Spiele“, sagte Salihamidzic. „Im Achtelfinale gibt es keine leichten Gegner mehr. Das sind zwei Spiele, in denen wir Topleistung bringen müssen.“

Drei Gegentreffer in einem Spiel werden in der K.o.-Runde mit hoher Wahrscheinlichkeit das Aus bedeuten. „Dumme Gegentore, die wir hätten vermeiden müssen“, merkte Innenverteidiger Niklas Süle aufgewühlt an. „Das war mit Sicherheit eines der interessantesten Spiele meiner Karriere, was heute alles passiert ist. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.“

Trainer Niko Kovac war trotzdem erfreut. „Wir haben heute ein absolut tolles Fußballspiel erlebt von zwei Mannschaften, die auf einem hohen Niveau gespielt haben“, sagte der 47-Jährige, der zum dritten Mal nacheinander auf dieselbe Startformation vertraute. Beim Blick auf die Auslosung des Achtelfinales am Montag in Nyon wollte er nach dem Gruppensieg nicht überschwänglich schwärmen. „Es gibt genug Hochkaräter. Von daher es ist gehupft wie gezupft. Aber man hat den einen kleineren Vorteil, dass man das zweite Spiel zu Hause spielt“, sagte Kovac. (dpa)



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