Bayern-Torwart Neuer skeptisch für Einsatz im Meister-Finale

Erst Staatsmedaille, dann Meisterschale - so sieht der Ehrungsplan von Manuel Neuer für die finale Bundesligawoche aus. Für sein großes Herz für Kinder wird der Nationaltorhüter in München ausgezeichnet. An Bayerns Titelgewinn glaubt er fest, sein Comeback lässt er offen.
Titelbild
Bayern-Torwart Manuel Neuer und Sozialministerin Kerstin Schreyer bei der Verleihung der Bayerischen Staatsmedaille.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times13. Mai 2019

Im feinen Anzug mit weißem Hemd und dunkler Krawatte nahm Manuel Neuer zum Start in die finale Meisterschaftswoche des FC Bayern die Bayerische Staatsmedaille entgegen.

Für sein großes Herz für Kinder wurde der Fußball-Nationaltorhüter am Montag von Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) ausgezeichnet. Er sei „sehr stolz“, sagte Neuer nach dem Festakt in der Münchner Residenz.

Ob der Kapitän des FC Bayern aber auch am Samstag im alles entscheidenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt nach einem Monat Verletzungspause wieder in Torwartkluft dazu beitragen kann, dass die Meisterschale ein weiteres Jahr in München bleibt, ist ungewiss.

Tendenz: Eher nicht. Neuer äußerte sich jedenfalls am Montag bei seiner Auszeichnung für sein soziales Wirken skeptisch, als er kurz auf sein im Saisonendspurt angestrebtes Comeback zu sprechen kam. Er will nicht erst beim DFB-Pokal-Finale in Berlin gegen RB Leipzig am 25. Mai wieder im Tor stehen. „Ich habe das Frankfurt-Spiel noch im Blick“, versicherte der 33-Jährige, der sich am 14. April beim 4:1 der Münchner in Düsseldorf an der Wade verletzt hatte. Seitdem hat er fünf Pflichtspiele verpasst, Sven Ulreich vertrat ihn.

Ursprünglich war Neuers Rückkehr schon am vergangenen Samstag in Leipzig geplant. „Ob ich eingreifen kann, kann ich noch nicht sagen“, sagte er nun zum Frankfurt-Spiel: „Wie die Chancen stehen, weiß ich auch nicht genau. Ich arbeite auf jeden Fall fest daran. Man muss von Tag zu Tag schauen, wie es ausschaut.“ Auf die Nachfrage, was er denn aktuell so machen könne, scherzte Neuer gequält: Naja, immerhin könne er eine Medaille in Empfang nehmen.

Auch vor einem Jahr war Neuer beim Saisonfinale verletzt, nahm aber die Meisterschale auf dem Podium als Kapitän entgegen. Von einer Wiederholung und Bayerns siebten Meisterstreich am Stück ist er auch jetzt fest überzeugt. An eine Meisterflatter glaubt er nach der beim 0:0 in Leipzig vergebenen ersten Titelchance jedenfalls nicht.

„Ich bin zuversichtlich, dass der Meister FC Bayern heißt“, sagte Neuer. Bei zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund und dem klar besseren Torverhältnis würde dem Rekordmeister im Fernduell mit dem BVB am 34. Spieltag schon ein Unentschieden zum Happy End genügen.

Erst Medaille, dann Meisterschale – so stellt sich Neuer die letzte Bundesligawoche vor. Am trainingsfreien Montag der Münchner Profis zeichnete ihn Bayerns Sozialministerin gemeinsam mit 19 weiteren Persönlichkeiten für sein gesellschaftliches Engagement aus.

Vor allem mit seinem Vorzeigeprojekt „Manus“, einem Haus für benachteiligte Kinder und Jugendliche in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen, leistet Neuer viel. Ein weiteres „Manus“ würde er auch gerne in seiner Wahlheimat München verwirklichen. „Es macht mir viel Freude und Spaß, den Kindern eine Chance zu geben.“ Die Auszeichnung mache ihn „sehr stolz“, sie gebühre aber auch seinen Mitarbeitern.

Seiner Arbeit im Bayern-Tor würde er in den zwei Endspielen zum Saisonabschluss nur zu gerne nachgehen. Zunächst steht für die Münchner Profis die Nervenprobe im Titel-Fernduell mit dem BVB auf dem Programm. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagte Niko Kovac kämpferisch nach der verpassten Krönung am Wochenende in Leipzig.

Gerade der Trainer muss am besten beide Trophäen holen, um von den Bayern-Bossen Mandat für ein zweites Trainerjahr beim Rekordmeister zu erhalten. „Am Samstag wird vorm heimischen Publikum die Post abgehen, oben auf den Rängen und unten auf dem Platz“, versprach Kovac vor dem Duell mit seinem Ex-Club Eintracht Frankfurt. (dpa)



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