Bayern wollen Lehren aus Champions-League-Pleite ziehen

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Arsenals Olivier Giroud nutzte den Fehler von Bayern-Keeper Manuel Neuer zum 1:0.Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times21. Oktober 2015
Als letzter Bayern-Profi verließ Manuel Neuer nach einem bitteren Champions-League-Abend die Stadionkatakomben. Im Mannschaftsbus wurde schon der Motor angeworfen, das Bayern-Team wollte zum Bankett ins noble Hotel.

Statt über eine perfekte Startbilanz zu sprechen, musste der zerknirschte Neuer nach dem 0:2 (0:0) beim FC Arsenal einen seiner seltenen Fehler einräumen. „Natürlich ärgert es mich, aber ich weiß, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe. Ich kann die Situation einschätzen und weiß auch, wie es passiert ist und von daher geht’s weiter“, erklärte der Welttorhüter. „Ich habe einen Fehler gemacht beim Rausgehen und muss da auf der Linie bleiben und dann passiert nichts.“

Ausgerechnet der Fauxpas des lange unüberwindbaren Schlussmanns brockte dem Seriensieger aus München eine vermeidbare Niederlage ein. „Eine Niederlage ist nie schön, aber ich denke, es war trotzdem ein sehr gutes Champions-League-Spiel auf sehr hohem Niveau. Der Glücklichere hat heute Abend gewonnen, es hätte auch bei etwas anderem Verlauf Bayern München sein können“, befand Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Die Münchner bleiben in der Gruppe F nach einem sehenswerten Spiel mit sechs Punkten aber auf Kurs Gruppensieg. Die Londoner um die deutschen Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker verbesserten nach zwei Auftaktniederlagen die Chancen auf das Weiterkommen.

„Wir mussten unbedingt gewinnen und haben es mit viel Disziplin geschafft“, sagte Arsenal-Coach Arsène Wenger. „Es war ein Topspiel zwischen zwei klasse Teams.“ Während die Münchner ihre zahlreichen Chancen nicht nutzten oder an Petr Cech scheiterten, netzten Joker Olivier Giroud (77. Minute) beim Neuer-Fauxpas nach einer Freistoß-Hereingabe und Mesut Özil (90.+4) für die „Gunners“ ein.

Getröstet werden musste Neuer aber nicht. „Das kann passieren, dass ein Torwart mal einen Fehler macht“, betonte Rummenigge. „Vorher hat er uns im Spiel gehalten, er hat in der ersten Halbzeit zwei, drei Weltklasse-Paraden gezeigt.“ Das ist eben das brutale am Torwartleben, das – im Gegensatz zum Stürmer-Dasein – keine Fehler verzeiht. „Natürlich ist es bitter. Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann sieht es immer blöd aus oder ist ein Gegentor. Aber ich mache ihm da keinen Vorwurf“, wiegelte Thomas Müller ab. Man habe die eigenen Chancen nicht genutzt.

So bitter der Abend für Neuer auch war, die Münchner können aus der ersten Niederlage nach zwölf siegreichen Pflichtspielen auch Lehren ziehen. In der Königsklasse entscheiden eben Kleinigkeiten. Und wie das Malheur des bis dahin herausragenden Neuer zeigt, können das auch Aktionen des Besten sein.

„Insgesamt war das vielleicht ein bischen zu wenig“, analysierte Abwehrchef Jérôme Boateng. Die eigenen Chancen nutzten die Bayern nicht, dazu fehlen angesichts der ultralangen Verletztenliste aktuell auch Alternativen von der Bank für eine erfolgreiche Aufholjagd. Arjen Robben, Franck Ribèry oder Mario Götze sind nicht fit. „Das ist Champions League. Und in der Champions League musst du perfekt sein – das waren wir heute in manchen Punkten nicht“, erklärte Trainer Pep Guardiola.

(dpa)


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