Bayers Pokalfreude nach Notfall getrübt

Bayer Leverkusen steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Doch die Hürde beim 3:1 gegen Union Berlin war höher als erwartet. Und vor allem waren die Umstände sehr ungewöhnlich und bedrückend.
Titelbild
Die Leverkusener Mitchell Weiser (l-r), Moussa Diaby, Kerem Demirbay und Edmond Tapsoba feiern das 3:1 gegen Union Berlin.Foto: Federico Gambarini/dpa/dpa
Epoch Times5. März 2020

Bayer Leverkusen will nach 27 Jahren endlich wieder einen Titel holen. Und im DFB-Pokal sind die Rheinländer nur noch einen Schritt vom Finale entfernt.

Doch die Freude nach dem 3:1 (0:1) gegen Union Berlin wurde getrübt. Denn Spieler und Trainer beider Teams erfuhren erst nach dem Spielende den Grund für das 30-minütige Schweigen der Fans beider Lager in der ersten Halbzeit. Ein Zuschauer musste reanimiert werden. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, sein Zustand galt als stabil. „Wir wussten nicht, was los ist“, sagte Nationalspieler Kai Havertz: „Wenn man so etwas hört, merkt man, wie unwichtig der Fußball ist.“ Dennoch beschäftigte auch das Geschehen auf dem Platz die Beteiligten.

PLATZVERWEIS: 70 Minuten lang hielt Union die Null, eine halbe Stunde hielt die Führung nach dem Treffer von Marcus Ingvartsen (39.). Doch dann sah Christopher Lenz die Gelb-Rote Karte (71.) und das Spiel kippte: Karim Bellarabi (72.), Charles Aránguiz (86.) und Moussa Diaby (90.+1) schossen Bayer zum Sieg. Für Rafał Gikiewicz war das der Knackpunkt. „Wenn ich Gelb habe, darf ich da nicht so hin“, schimpfte der Torhüter: „Bis zur Roten Karte hatte Bayer nix.“ Auch Trainer Urs Fischer konstatierte, dass „der Platzverweis uns aus dem Tritt gebracht hat“.

JOKER: Bayers Sieg war ein Sieg der Bank. Nach schlechter erster Halbzeit wechselte Bosz zweimal und stellte um. Nach 69 Minuten kam dann mit Bellarabi endgültig die Wende. Sekunden nach dem Platzverweis von Lenz traf der Ex-Nationalspieler, er rüttelte das Team wach, bereitete das 3:1 vor. „Es ist gut, wenn man so nachlegen kann“, meinte Abwehrchef Sven Bender: „Respekt an Karim und Moussa, die von der Bank kommen und das Spiel für uns entscheiden.“

WUNSCH-LOS: Die Frage nach dem Wunsch-Los für die nächste Runde beantwortet quasi nie ein Spieler oder Trainer. Auch nicht, wenn das Feld mit nur noch drei potenziellen Gegnern überschaubar ist. Die einhellige Meinung von drei Halbfinalisten vor der Auslosung am Sonntag dürfte normalerweise sein: Bloß nicht die Bayern. Doch Sven Bender sieht das anders. „Wenn man den Pokal holen will, geht das sowieso nur über die Bayern“, sagte er: „Irgendwann muss man sie schlagen. Deshalb ist mir egal, ob wir sie im Halbfinale bekommen.“ In einem solchen könnte Bayer zumindest das Heimrecht zugelost bekommen. (dpa)

Federico Gambarini



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