Beach-Girls Ludwig/Walkenhorst schaffen «zwei Jobs»

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Kira Walkenhorst und Laura Ludwig bejubeln ihren dritten gemeinsamen nationalen Meistertitel.Foto: Axel Heimken/dpa
Epoch Times11. September 2016
Die besten Beachvolleyballerinnen der Welt wundern sich weiter über sich selbst. „Krass! Ich hätte nicht gedacht, dass wir es hier so durchziehen“, sagte die nun dreimalige deutsche Meisterin Kira Walkenhorst und hockte sich nach der Siegerehrung entkräftet auf den Fußboden.

In einem spannenden Endspiel hatten Walkenhorst und ihre Partnerin Laura Ludwig beim traditionellen nationalen Championat an der Ostsee allen Widrigkeiten getrotzt und ihre Ausnahmestellung unterstrichen. „Ich wusste nicht, was ein Olympiasieg so alles nach sich zieht“, bemerkte Walkenhorst.

In Timmendorfer Strand erlebten die Block-Spezialistin und ihre Partnerin alle Nachwirkungen noch einmal unter dem Brennglas. Die Fans wollten „1111 Selfies“, sagte die 30 Jahre alte Ludwig. Die Medien verfolgten jeden Schritt und jeden Satz der Rio-Heldinnen. Und die Vermarkter verkauften oder verschenkten das Konterfei der Golden Girls auf Handtüchern, T-Shirts und Kappen. „Die Gefahr ist, dass es zwei Jobs sind. Sport muss der Hauptjob bleiben“, sagte Walkenhorst.

„Es ist definitiv ungewohnt – immer noch“, meinte die 25-Jährige zu ihrem neuen Ruhm. „Wenn man nur kurz durch die Stadt läuft, wird man schon erkannt.“ Selbst als die 1,84 Meter große Athletin verkleidet für einen Tag beim Kölner Sommerkarneval „Jeck im Sunnesching“ abtauchte, wurde sie enttarnt, berichtete die in Essen geborene Walkenhorst.

Im Meisterschafts-Endspiel vor über 6000 Zuschauern gegen Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) wankte die erfahrene Ludwig nach größerem Kraftverlust kurz. Doch „zum Glück habe ich so einen Jungspund an meiner Seite“, scherzte die nun siebenfache deutsche Meisterin.

Dass die beiden Hamburgerinnen nach vier Siegen auf der Welttour, dem EM-Titel und dem Olympia-Triumph in diesem Jahr auch noch den dritten gemeinsamen Meistertitel holten, nötigte auch ihrem Trainer Jürgen Wagner höchsten Respekt ab. „Nach dieser körperlichen und mentalen Belastung nochmal die Kraft aufzubringen, ist ganz groß“, erklärte der Goldschmied, der vor vier Jahren schon Julius Brink und Jonas Reckermann zu Olympiasiegern machte.

Beim 2:0 (22:20, 23:21)-Finalsieg der Weltranglisten-Ersten gegen die -Dritten Laboureur/Sude hatten sich die Herausforderer in beiden Sätzen schon einen Vier-Punkte-Vorsprung und dann auch einen Satzball erarbeitet. „Doch zum Schluss hat Laura ein paar Bälle gespielt, die ihr angeboren sind. Das macht den Unterschied in einem Finale aus“, sagte Sude, die ihre gemeinsame Zukunft mit Labourer offen ließ.

Durch das neue Strukturmodell des Deutschen Volleyball-Verbandes mit weniger Stützpunkten sowie die Rücktritte der erfolgreichen Nationalspielerinnen Katrin Holtwick, Ilka Semmler (beide Berlin) und Britta Büthe (Stuttgart) wird einiges in Bewegung kommen im Spitzenbereich. Die ehemalige WM-Zweite Büthe sicherte sich im letzten Spiel mit ihrer langjährigen Partnerin Karla Borger in Timmendorfer Strand Platz drei.

„Hochmotiviert“ geht das Duo Ludwig/Walkenhorst nun in den neuen Olympia-Zyklus. Doch auch in diesem Jahr ist noch nicht Schluss. Von Mittwoch an geht es beim Welttour-Finale in Toronto gemeinsam mit den Vizemeisterinnen Laboureur/Sude um die Siegprämie von 57 000 Dollar. Für die neue Meisterin Laura Ludwig war schon für Sonntag der Flieger gebucht, ihre Partnerin wird am Montag nach Kanada reisen.

(dpa)

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