Beschleuniger am Unfallort: Alonsos emotionale Heimkehr

Barcelona (dpa) - 75 Tage nach seinem mysteriösen Unfall ist für Fernando Alonso die Zeit der emotionalen Heimkehr gekommen. Erstmals seit den noch immer nicht restlos aufgeklärten Ereignissen des 22. Februar wird der Spanier wieder seinen Formel…
Epoch Times7. Mai 2015
75 Tage nach seinem mysteriösen Unfall ist für Fernando Alonso die Zeit der emotionalen Heimkehr gekommen. Erstmals seit den noch immer nicht restlos aufgeklärten Ereignissen des 22. Februar wird der Spanier wieder seinen Formel-1-Wagen über den Circuit de Catalunya bewegen.

„Ich bin unglaublich glücklich, zurück in Europa zu sein, in meinem Heimatland, vor den Augen der treuen spanischen Fans“, sagte der McLaren-Pilot vor den ersten Trainingsrunden für das fünfte Saisonrennen nahe Barcelona.

Trotz aller Vorfreude auf das Heimspiel aber hat Alonso jenen schmerzhaften Februar-Sonntag nicht vergessen. Der 33-Jährige hat das medizinische Personal des Krankenhauses, das ihn nach dem Unfall bei den Testfahrten betreute, zu einem Abendessen eingeladen. Vier Tage hatte der Asturier damals in der Klinik verbringen müssen, wegen der Nachwirkungen durfte er nicht zum Saisonauftakt nach Australien reisen.

Noch immer ist unklar, warum Alonso damals in Kurve drei vom Asphalt abkam und gegen die Streckenbegrenzung prallte. Der Weltverband FIA hat die Ergebnisse seiner Ermittlungen nicht veröffentlicht. Alonso und das McLaren-Team widersprachen sich in ihren Darstellungen.

Vertrauensfördernd wirkte das nicht, auch wenn Alonso offenbar weiter Freude an der Arbeit als Beschleuniger für die wiederbelebte Partnerschaft von McLaren mit Motorenbauer Honda hat. „Der Fernando, mit dem wir heute arbeiten, ist ein unglaublich motivierter und inspirierender Mann“, rühmte Team-Präsident Ron Dennis den Neuzugang.

Verziehen ist offiziell das bittere Zerwürfnis von 2007, als Alonso tief gekränkt und im Streit nach nur einem Jahr sein erstes McLaren-Abenteuer beendete. Nach seiner enttäuschenden Zeit bei Ferrari, wo er fünf Jahre lang vergeblich dem Titel nachjagte, bot der britische Rennstall den Fluchtweg.

Angetrieben von seiner Kindheitserinnerung an Ayrton Sennas Fahrten im einst dominanten McLaren-Honda sah Alonso die Chance, sich im Zenit seiner Karriere doch noch unter die Allergrößten des Grand-Prix-Sports einzureihen. Der Weg dahin aber ist noch weiter als zunächst gedacht. In den ersten vier Rennen gelang McLaren kein Punkt. Der Abstand ist so groß, dass die Teamspitze das Ziel von Siegen im Saisonendspurt längst kassiert hat.

„Wir sind alle erwachsen und diesem Projekt verpflichtet. Keiner gerät in dieser harten Zeit in Panik, auch wenn das sehr einfach wäre“, sagte Alonso. Teamchef Eric Boullier versicherte, der Rennstall habe in der gut zweiwöchigen Pause seit dem Bahrain-Rennen klare Fortschritte bei Zuverlässigkeit und Speed des MP4-30 gemacht.

Die neue schwarze Lackierung allein wird die Konkurrenz zwar nicht schrecken, aber auch Alonso rechnet fest mit einem Aufschwung in den kommenden drei WM-Läufen. „Ich spüre eine enorme Zuversicht im Team“, sagte Alonso. Um den Sieg allerdings werde er sicher nicht mitfahren können, warnte er seine Fans schon vor der Reise nach Katalonien. Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass Alonso zum 32. und bislang letzten Mal ganz oben auf dem Podium stand. Es war der 12. Mai 2013, auf dem Circuit de Catalunya.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion