Biathlon-Chef stellt Russen an Pranger – Schipulin Zweiter

Schon wieder siegt Martin Fourcade, schon wieder schaffen es die deutschen Skijäger nicht auf das Podest. Der wichtigste Mann im Biathlon macht Dopingverdächtigungen öffentlich.
Titelbild
Der Russe Anton Schipulin sprintete in Nove Mesto auf das Podest.Foto: Martin Divisek/dpa
Epoch Times15. Dezember 2016

Unbeeindruckt von schweren Dopingverdächtigungen gegen sein Land ist der Russe Anton Schipulin beim Sprint in Nove Mesto als Zweiter auf das Podest gestürmt. Der Biathlet blieb fehlerfrei und wurde nur von Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade geschlagen.

Der Franzose musste zwar einmal in die Strafrunde, holte sich mit einem Vorsprung von 1,6 Sekunden aber trotzdem seinen fünften Saisonerfolg und den 52. Weltcup-Erfolg seiner Karriere. „Als erstes möchte ich die Beweise sehen, die Fakten“, sagte Fourcade in der ARD zum sich anbahnenden Doping-Skandal.

Die deutschen Skijäger schafften es nicht auf das Podest. Arnd Peiffer blieb zwar fehlerfrei, lag als Elfter über eine halbe Minute hinter Fourcade. Danach fand der Harzer klare Worte: „Ich habe angefangen, den McLaren-Report durchzulesen. Es sind eine Menge Indizien“, sagte Peiffer, der schon zuvor klar Stellung gegen Doping bezogen hatte. Aber es sei „ein juristisches Problem, Athleten zu sperren, wenn keine Fakten vorliegen.“ Pfeiffer forderte den Biathlon-Weltverband IBU zum Handeln auf.

Je einen Fehler schossen Erik Lesser als 15. und Simon Schempp als 17. Benedikt Doll lag nach drei Fehlern über eine Minute zurück und schaffte es wie Matthias Bischl locker in den Verfolgungswettkampf. Matthias Dorfer verpasste das Jagdrennen am Samstag.

Vor dem Rennen hatte Weltverbandschef Anders Besseberg die Vorwürfe gegen Russland öffentlich gemacht. Dem Weltverband IBU liege eine Liste mit 31 dopingverdächtigen russischen Athleten vor, sagte der Norweger. Darunter seien auch Sportler, die noch aktiv laufen würden. Einige der Athleten seien schon gesperrt, andere hätten ihre Karriere bereits beendet. Hinzu kämen Athletinnen oder Athleten, die bislang noch gar nicht bei internationalen Wettbewerben aufgetaucht seien. Namen nannte der Norweger allerdings nicht.

Dass keine Namen veröffentlicht werden, begrüßt Damen-Bundestrainer Gerald Hönig, dessen Mannschaft um Weltcup-Spitzenreiterin Laura Dahlmeier am Freitag im größten Biathlon-Stadion der Welt ran muss. „Mit einer Vorverurteilung oder einem Rundumschlag wäre ich ganz vorsichtig.“ Schweden-Coach Wolfgang Pichler, der selbst einmal in Russland als Biathlon-Coach angestellt war, sagte in der ARD: „Das ist ein Angriff auf den Sport. Zur Tagesordnung kann man nicht mehr übergehen.“ Experten aus fünf Nationen haben bereits begonnen, die Vorwürfe aus dem McLaren-Report aufzuarbeiten. Möglicherweise gibt es schon vor Weihnachten Ergebnisse. (dpa)



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