Boris Becker beruft sich in Konkursverfahren auf diplomatische Immunität

Ex-Tennisstar Boris Becker macht in seinem Insolvenzverfahren diplomatische Immunität geltend: Er ist als Sportsonderattaché für die Zentralafrikanische Republik tätig.
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Boris Becker ist Sonderattaché der Zentralafrikanischen Republik.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times15. Juni 2018

Der Ex-Tennisstar Boris Becker macht im Zuge eines Insolvenzverfahrens in Großbritannien diplomatische Immunität geltend: Er beruft sich dabei auf seine Funktion als Sportsonderattaché für die Zentralafrikanische Republik, wie sein deutscher Anwalt Oliver Moser am Freitag dem Sport-Informations-Dienst SID sagte. Seine Insolvenzverwalter erklärten dagegen, diesen Schachzug nicht zu akzeptieren.

Die Entscheidung, ein Insolvenzverfahren gegen ihn einzuleiten, sei „sowohl ungerechtfertigt als auch ungerecht“, sagte Becker laut einem Bericht der britischen Press Association (PA) selbst. Deshalb mache er nun diplomatische Immunität geltend, um „diese Farce zu einem Ende zu bringen“ und damit er anfangen könne, sein „Leben wieder aufzubauen“.

Moser sagte dem SID:

Die Berufung auf Immunität geschieht im Hinblick darauf, dass Herr Becker in den vergangenen Monaten versucht hat, mit der Gläubigerbank zu einer vernünftigen Lösung zu kommen, die Bank sich aber jeglichem vernünftigen Kompromiss verweigert hat – deshalb nun dieser Schritt, der zugegebenermaßen ungewöhnlich ist.“

Moser trat dem Verdacht entgegen, dass Becker seine Funktion als Sportsonderattaché nur wegen seiner Finanzprobleme übernommen habe. „Es ist aber nicht so, dass Herr Becker das diplomatische Amt übernommen hat, um auf diese Weise das Insolvenzthema zu lösen – er ist nach wie vor inhaltlich davon überzeugt.“

Insolvenzverwalter Mark Ford zeigte sich nicht überzeugt von der Argumentation: Er erklärte zwar, Beckers Ernennung als Sportsonderattaché in der Zentralafrikanischen Republik zu begrüßen. „Dennoch glauben wir nicht, dass das wesentliche Auswirkungen auf die Insolvenz von Herrn Becker hat.“ Sie würden diese „Geltendmachungen nicht akzeptieren“, hieß es weiter.

Becker war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Im April dieses Jahres wurde der dreimalige Wimbledonsieger von der Zentralafrikanischen Republik zum Sonderattaché für Sport und kulturelle Angelegenheiten in der Europäischen Union ernannt.

(afp)



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