Brasilien hadert: Kein Videobeweis und kein kühler Kopf

Das hatte sich der Rekord-Weltmeister anders vorgestellt. Zum WM-Auftakt muss sich Brasilien um Superstar Neymar mit einem Remis gegen die Schweiz begnügen. Trainer Tite sucht die Schuld trotz des umstrittenen Ausgleichs bei seinen Spielern.
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Brasiliens Trainer Tite war mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter nicht einverstanden.Foto: Li Ga/xinhua/dpa
Epoch Times18. Juni 2018

Wenn man ihn braucht, ist er nicht da. Nach dem verpatzten WM-Auftakt gegen die Schweiz haderte Brasiliens Trainer Tite mit dem Videobeweis, der beim 1:1 (1:0) in der entscheidenden Situation nicht zum Einsatz gekommen war.

„Es war ein Foul. Aber es gibt keine Möglichkeit, zu protestieren“, sagte Tite zu der Situation vor dem Ausgleich durch Hoffenheim-Profi Steven Zuber. Auch für Brasiliens Abwehrspieler Miranda, der vor dem Gegentreffer einen Schubser vom Torschützen bekommen hatte, war die Lage klar. „Es gibt doch den Video-Schiedsrichter. Sie haben es gesehen, aber sie haben nicht gesehen, dass es mehr war“, schimpfte der Kapitän. Zu einem ganz anderen Urteil kam der Schweizer Trainer Velimir Petkovic: „Unserem Tor ging ein normaler Zweikampf voraus. Der Gegner stand eher schlecht, als dass wir Foul gespielt haben.“

Egal wie, als Ausrede für den mageren Punkt wollte Tite die umstrittene Szene sowieso nicht gelten lassen. „Ich will nicht nach Entschuldigungen suchen. Wir hätten kühleren Kopf bewahren müssen. Uns hat die letzte Konsequenz gefehlt“, resümierte der 57-Jährige.

Das Remis entsprach so gar nicht den Erwartungen des fünfmaligen Weltmeisters, der sich gegen die wackeren Eidgenossen über weite Phasen der Partie schwer tat. „Natürlich bin ich nicht zufrieden, denn ich hatte einen Sieg erwartet“, räumte Tite ein.

Dass es trotz des Traumtors von Philipe Coutinho (20. Minute) vor 43 109 Fans in Rostow am Don nicht zu drei Punkten reichte, lag in erster Linie an den Brasilianern selbst. „Bis zum Führungstor war Aggressivität und Attraktivität im Spiel“, stellte Tite fest. „Doch dann haben wir uns zurückgezogen. Das war nicht unsere Spielweise.“

Hinzu kam, dass die Schweizer Superstar Neymar weitgehend aus dem Spiel nahmen. Sowohl mit erlaubten als auch unerlaubten Mitteln. Gleich zehnmal wurde der teuerste Spieler der Welt von den Beinen geholt – so oft wie kein anderer Spieler bei einer WM seit 20 Jahren. „Wir haben es ihm schwer gemacht, weil wir ihm auf den Füßen gestanden und nicht viel Platz gelassen haben“, befand Schweiz-Keeper Yann Sommer. „Ich glaube, er hatte nicht viel Spaß.“ (dpa)



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