Bundesliga: Das war der Samstag, das kommt am Sonntag

Die Bayern erobern die Tabellenführung, Borussia Dortmund lauert dahinter - alles ist bereitet für das Topspiel in der kommenden Woche. Leipzig verliert, weil der ausgeliehene Hannes Wolf gegen seinen Stammclub trifft.
Titelbild
Mönchengladbachs Hannes Wolf (l-r) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit Breel Embolo und Oscar Wendt.Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa/dpa
Epoch Times1. November 2020

Berlin (dpa) – Dem FC Bayern und Borussia Dortmund fehlten am Samstag die Torjäger – gewonnen haben beide trotzdem. Der BVB ist ein paar Tage vor dem Topspiel gegen die Münchner allerdings in Sorge.

RB Leipzig verlor die Tabellenführung, weil Gladbachs Hannes Wolf gegen seinen Stammclub traf. Am Tabellenende kämpfte der FSV Mainz 05 vergebens. Wieder einmal.

HOCHFORM: Statistisch gesehen war Thomas Müller schon lange nicht mehr so wichtig. Sein Führungstreffer per Handelfmeter beim 2:1 des FC Bayern beim 1. FC Köln war Müllers achte Torbeteiligung nach sechs Spieltagen – geteilter Karrierehöchstwert (wie 2012/13). Ohne den geschonten Torjäger Robert Lewandowski und mit insgesamt sechs Änderungen in der Startelf tat sich der Rekordmeister in der Domstadt aber ansonsten ziemlich schwer. „Am Ende war es ein Arbeitssieg, keine Gala und keine Glanzvorstellung“, sagte Müller, der mit seinem 260. Bundesliga-Sieg für den FC Bayern den Rekord des heutigen Vorstandsmitglieds Oliver Kahn einstellte.

TORJÄGER: Erling Haaland fehlt? Dann muss der Abwehrchef ran. Mats Hummels führte Borussia Dortmund bei Arminia Bielefeld fast im Alleingang zum 2:0-Sieg. Dem Ex-Nationalspieler gelang mit seinen beiden Toren (53./71.) zum überhaupt erst zweiten Mal ein Doppelpack in der Bundesliga. Den ersten hatte er vor über zehn Jahren im Januar 2010 in Köln geschafft. Nach dem Abpfiff überwog aber die Sorge – besonders mit Blick auf den Liga-Gipfel gegen die Bayern am Samstag: Nur wenige Minuten nach seinem zweiten Treffer humpelte Hummels vom Platz. Auf Haalands zwischenzeitliche Anfeuerung bei Twitter („Ich warte auf den Hattrick“) reagierte Hummels schon wieder mit Humor: „Ich habe es versucht und musste unmittelbar danach runter. Vielleicht überlasse ich die Hattricks besser dir.“

MATCHWINNER: Hannes Wolf lächelte schüchtern, dem 21-Jährigen war anzusehen, dass ihm „ein Stein vom Herzen“ gefallen war. Der Österreicher traf am Samstagabend beim 1:0 von Borussia Mönchengladbach gegen seinen Stammclub RB Leipzig. „Ich habe lange auf diesen Moment warten müssen“, sagte der an Gladbach zunächst ausgeliehene und in der vergangenen Saison länger verletzte Mittelfeldspieler. „Das Spiel heute gibt sicher Selbstvertrauen.“ In seinem Leihvertrag ist eine Kaufpflicht bei einer gewissen Zahl von Einsätzen verankert. „Er hat keine einfache Zeit hinter sich“, sagte sein Coach Marco Rose, der Wolf schon bei RB Salzburg trainiert hatte. RB-Trainer Julian Nagelsmann, der mit den Sachsen durch die Niederlage die Tabellenführung eingebüßte, sagte nur: „Ich freue mich für den Menschen.“

NEGATIVSERIE: Der Blick auf den Spielplan dürfte den Fans des FSV Mainz Sorgen bereiten. Am kommenden Samstag spielen die weiterhin punktlosen Rheinhessen gegen den Vorletzten FC Schalke 04. Das 1:3 am Samstag beim Überraschungsteam FC Augsburg machte nicht unbedingt Mut. „Es ist verständlich, dass die Jungs nicht vor Selbstvertrauen strotzen“, sagte Trainer Jan-Moritz Lichte. So schlecht wie die noch immer punktlosen Mainzer war sonst nur Fortuna Düsseldorf 1991/92 mit ebenfalls sechs Pleiten zum Start gewesen – am Ende stiegen die Rheinländer auch ab.

JUBILÄUM: Bruno Labbadia könnte am Sonntag in einen illustren Kreis aufsteigen. Der 54-Jährige von Hertha BSC will am Abend (18.00 Uhr/Sky) gegen den VfL Wolfsburg seinen 100. Sieg als Bundesliga- Coach holen. Bislang nur sechs Akteure haben diese Marke als Spieler und Trainer erreicht. Insgesamt die meisten feierte Jupp Heynckes mit 518 Siegen (174 als Spieler und 344 als Trainer). Bereits am Nachmittag (15.30 Uhr/Sky) empfängt der SC Freiburg den Europa-League-Starter Bayer Leverkusen. Für die Werkself geht es um den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga, der Sport-Club könnte sich mit einem Sieg weiter von der Abstiegszone absetzen.

Zahlen zum Samstag: 

0 – Punkte hatte der FSV Mainz 05 nach sechs Spieltagen noch nie. Punktlos zu diesem Zeitpunkt war in der Bundesliga-Historie bislang nur Fortuna Düsseldorf 1991/92 – am Ende stand der Abstieg.

2 – Doppelpacks hat Mats Hummels in seiner Bundesliga-Karriere bislang erzielt. Im Januar 2010 in Köln und nun beim 2:0 bei Arminia Bielefeld.

7 – Torschüsse wie in Köln sind für den FC Bayern ein schwacher Wert. Nur sieben Torschüsse gaben die Münchner zuvor am 2. November 2019 bei der 1:5-Niederlage in Frankfurt ab. Weniger als sieben waren es das letzte Mal am 9. Dezember 2017 (1:0 in Frankfurt). (dpa)



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