BVB frohlockt und stapelt tief: Konkurrenz patzt

Wenn Vier sich streiten, freut sich der Fünfte. So könnte der derzeitige Kampf um die Spitzenplätze in der Bundesliga beschrieben werden. Denn nur Borussia Dortmund punktet regelmäßig Woche für Woche. Aufgegeben haben sich die Verfolger aber nicht.
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Will sich nicht mit Dortmund vergleichen: Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times3. Dezember 2018

Wolfsburg bezwingt Leipzig und Frankfurt, Leipzig schlägt Mönchengladbach und die Bayern stolpern durch eine Umbruch-Debatte: Borussia Dortmund setzt sich im Titelkampf der Fußball-Bundesliga ab, ohne glänzen zu müssen.

Nach den Niederlagen von Borussia Mönchengladbach bei RB Leipzig (0:2) und Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg (1:2) beträgt der Vorsprung der Dortmunder nach 13 Spieltagen bereits satte sieben Punkte. Es ist die mangelnde Konstanz der Verfolgerteams, die der BVB gnadenlos nutzt. Denn während die Dortmund-Jäger die engen Spiele verlieren oder wenigstens Punkte lassen, gewinnen die Favre-Schützlinge genau diese Partien. So wie am vergangenen Samstag beim 2:0 gegen den SC Freiburg. „Wenn man solche Spiele wie heute gewinnt, ist man am Ende hoffentlich oben mit dabei“, kommentierte Kapitän Marco Reus, fügte aber an: „Bis auf die Punkte, die wir bisher geholt haben, haben wir noch nichts erreicht.“

„Wir brauchen uns nicht mit Dortmund vergleichen. Dortmund gewinnt die Spiele, in denen wir Punkte liegen lassen. Sie sind im Moment die beste Mannschaft“, sagt Gladbach-Trainer Dieter Hecking. Ohne Neid. Aber auch ohne Ehrfurcht. Denn: „Wie es in zehn Spieltagen aussieht, wird man sehen. Ob wir dann da oben noch dabei sind, muss man abwarten. Wir würden gern, genau wie der Ralf (Rangnick/d.R.), die Frankfurter Eintracht würde gern dabei sein, der Nico Kovac würde gern von hinten alles überrollen.“

Trotz des komfortablen Vorsprungs meiden die Dortmunder weiterhin das Wort Meisterschaft. Auf Fragen zum Thema reagiert Sportdirektor Michael Zorc seit Tagen mit einem kühlen Lächeln und der immer gleichen Botschaft: „Ich empfehle einen Blick auf den Kalender. Es ist noch nicht Mai, dann wären wir auch ganz anders angezogen.“ Die Zurückhaltung kommt nicht von ungefähr. Denn in der Rückrunde muss der BVB gegen die Verfolger aus Mönchengladbach, Leipzig, München und Frankfurt ausnahmslos auswärts antreten.

Spätestens dann müssen alle BVB-Jäger allerdings die eigenen Schwächen minimieren. Bei Gladbach sind es die Konzentrationsprobleme in der Anfangsphase. Das 0:1 in Leipzig durch Timo Werner in der 3. Minute war bereits das dritte Gegentor gleich zu Beginn eines Spiels. Leipzig ist nur dann stark, wenn im kleinen Kader alle Mann fit sind. Die Rückkehr des Mittelfeld-Trios Kevin Kampl, Marcel Sabitzer und Diego Demme nach kurzer Verletzungspause wirkte befreiend. Mit der am Sonntag verkündeten Verpflichtung des Amerikaners Tylor Adams zur Rückrunde will man vorbauen, falls es wieder solche massive Ausfälle in der Kreativabteilung geben sollte.

Eintracht Frankfurt muss die richtige Mischung zwischen Angriff und Abwehr finden. „Wir hatten genügend Chancen, haben hinten teilweise viel riskiert und zu viele Konter zugelassen. Wenn es funktioniert und wir Tore schießen, sind alle happy. Wenn nicht, dann heißt es, man ist zu verspielt. Wir waren heute nicht so ballsicher, griffig und entschlossen wie in der Vergangenheit“, sagte Trainer Adi Hütter nach der Niederlage gegen Wolfsburg, der ersten nach elf Partien. Die Bayern indes hoffen nach dem hart erarbeiteten Sieg in Bremen auf Ruhe im Verein und einen Zwischenspurt bis Weihnachten.

Fakt ist: Die Bundesliga ist im Kampf um den Titel nach sechs Jahren Münchner Dominanz wieder offen – und soll es trotz des BVB-Polsters auch bleiben. Denn: „Wir dürfen die Dortmunder nicht allein wegmarschieren lassen. Das ist unser Auftrag“, sagt Hecking und spricht damit für das gesamte BVB-Verfolger-Quartett. (dpa)



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