BVB hofft auf Schützenhilfe – Favre beklagt Witsel-Ausfall

Aus eigener Kraft ist die K.o.-Runde der Champions League nicht mehr zu schaffen. Dennoch glaubt der BVB im Gruppenfinale gegen Prag an ein Happy End. Schützenhilfe soll ausgerechnet ein Team leisten, das keinen Punkt mehr benötigt. Weiteres Handicap: der Ausfall Witsels.
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Trainer Lucien Favre beklagt den Ausfall von Axel Witsel.Foto: Bernd Thissen/dpa/dpa
Epoch Times9. Dezember 2019

Der wochenlange Ausfall des Leitwolfs machte Trainer Lucien Favre sichtlich zu schaffen. Mit Sorgenfalten auf der Stirn kommentierte der Dortmunder Fußball-Lehrer den folgenschweren häuslichen Sturz von Axel Witsel.

„Wir können das nicht mehr ändern. Es ist schade für ihn und schade für uns. Er ist einer der wichtigsten Spieler“, klagte der Coach. Die Gesichtsverletzung des bereits operierten Belgiers erschwert die ohnehin knifflige Aufgabe der Borussia im Gruppenfinale der Champions League am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) gegen Slavia Prag.

Denn der BVB geht aus ungünstiger Ausgangslage in den Vorrunden-Showdown. Selbst ein Heimsieg gegen Prag garantiert noch nicht den Einzug ins Achtelfinale. Nur wenn der FC Barcelona zeitgleich bei Inter Mailand punktet, wäre das Ziel erreicht. Allerdings wird das bereits für die K.o.-Runde qualifizierte Starensemble auf Superstar Lionel Messi verzichten und reist mit einer B-Elf nach Italien. Dennoch setzt Dortmunds Lizenzspielerchef Sebastian Kehl auf Schützenhilfe: „Wir hoffen, dass Barça das Spiel ähnlich ernst nimmt wie wir.“

Das verlorene direkte Duell mit Inter Mailand (0:2/3:2) könnte der Borussia teuer zu stehen kommen. Um den drohenden Abstieg in die finanziell unattraktivere Europa League abzuwenden, muss sie gegen Prag mehr Punkte holen als die Italiener gegen die Katalanen. Ähnlich wie Kehl sieht auch Michael Zorc noch gute Chancen auf einen Verbleib in der Königsklasse: „Aber wir müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen und einen Sieg nach Hause fahren“, sagte der Sportdirektor.

Ein Selbstläufer wird die Partie gegen die Tschechen jedoch nicht. Schließlich hat sich der Gruppenletzte in den bisherigen Spielen als unbequemer Gegner erwiesen und sich sowohl in Mailand (1:1) als auch in Barcelona (0:0) ein Remis erkämpft. Nicht zuletzt deshalb warnte Favre seine Profis vor dem Gegner: „Niemand spricht von Slavia, aber das ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Sie laufen unglaublich viel. 132 Kilometer pro Spiel – das ist fast Weltrekord.“

Der jüngste Klimawandel innerhalb des Dortmunder Teams nach Siegen bei Hertha BSC (2:1) und gegen Fortuna Düsseldorf (5:0) könnte helfen, den souveränen Tabellenführer der tschechischen Liga zu schlagen. „Wir haben wieder eine Atmosphäre geschaffen, die im Hinblick auf Dienstag wichtig ist“, kommentierte Nationalspieler Julian Brandt den Formanstieg der vergangenen zwei Wochen.

Diverse Krisengespräche nach dem peinlichen 3:3 gegen Paderborn am 22. November haben nach Einschätzung von Torhüter Roman Bürki Wirkung gezeigt: „Wir haben uns alle die Meinung gesagt, ohne dass das jemand persönlich genommen hätte. So sind wir danach auch aufgetreten. Spieler, die vorher Probleme hatten, ihre Leistung zu bringen, sind zurückgekommen.“

Ob der neue Teamgeist auch über den langen Ausfall von Witsel bis zur Winterpause hinweg hilft, wird sich weisen. Der defensive Mittelfeldspieler muss nicht nur gegen Prag, sondern auch in den restlichen drei Ligahinrunden-Partien in Mainz, gegen Leipzig und in Hoffenheim ersetzt werden. Doch auch ohne Witsel dürfte Favre an seiner jüngsten Umstellung auf ein 3-4-3-System festhalten. Allerdings fehlt in dem ebenfalls bis zur Rückrunde verletzten Thomas Delaney eine personelle Alternative. Deshalb wird wohl Julian Weigl versuchen, die große Lücke zu schließen.

Neben Witsel dürfte es in der Startelf eine weitere Änderung geben. Der beim überzeugenden 5:0 über Düsseldorf gesperrte Mats Hummels wird wohl wieder in die Startelf zurückkehren. Trotz des Fernduells mit Inter empfahl Bürki seinen Teamgefährten volle Konzentration auf die eigene Aufgabe: „Die Hoffnung auf das Achtelfinale ist groß. Auch wenn wir vom anderen Spiel abhängig sind, müssen wir den Fokus auf unser Spiel legen.“ (dpa)



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