BVB-Rekordsieg mit Hilfestellung – Tuchel: Gute Reaktion

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Dortmunds Höhenflug hängt auch mit der Treffsicherheit von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang (r) zusammen.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times13. September 2015
Das Tuchel-System funktioniert bei Borussia Dortmund auch dann, wenn es mal nicht ganz so rund läuft. Beim Rekordmatch in Hannover holte das Team erstmals in der Bundesliga einen Rückstand auf und geriet nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich nicht aus der Spur.

„Ich war sehr zufrieden mit der Reaktion darauf“, kommentierte BVB-Trainer Thomas Tuchel das 4:2 (2:1) und die Vereins-Bestmarke von neun Siegen in neun Pflichtspielen. „Das fühlt sich nach einer starken Teamleistung an“, fügte der Dortmunder Erfolgscoach an.

Angesichts der gekonnten Ball-Stafetten fielen beim Tabellenführer das Fehlen des verletzten Nationalspielers Marco Reus und ein schwacher Auftritt von Mats Hummels in seinem 200. Bundesliga-Spiel nicht negativ ins Gewicht. „Den Ball muss ich haben. Ich darf nicht mit dem Kopf hingehen, ich muss ihn mit dem Fuß nehmen“, erklärte Hummels, der eine Flanke unterlief und Artur Sobiech den Ausgleich zum 2:2 ermöglichte. „Danach hätte das Spiel auch in eine andere Richtung gehen können“, meinte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „Die beiden Gegentore hätten so nicht fallen dürfen.“

Große Sprüche in Richtung München gab es trotz der beeindruckenden Siegesserie nicht. Von einer Rolle als Bayern-Rivale wollte Watzke nichts wissen. „Das geht mir zu schnell“, sagte der Geschäftsführer, der zumindest zugestand, dass jeder Sieg das ohnehin schon gewachsene Selbstvertrauen noch weiter steigert. Ähnlich argumentierte Tuchel: „Ich finde, dass wir gut damit fahren, uns auf uns zu konzentrieren und unsere eigenen Ansprüche zu erfüllen. Die sind sehr hoch.“

Bei der Erfüllung der hohen Ansprüche leistete auch 96-Profi Felipe unerwartete Hilfestellung. Der Brasilianer verursachte zwei Elfmeter, die BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (35./85.) zu seinen Saisontreffern vier und fünf nutzte. Zudem fabrizierte Felipe ein selten ungeschicktes Eigentor (67.). Nur beim schönsten Dortmunder Tor, das Henrich Mchitarjan (44.) per Volleyschuss erzielte, war Hannovers Unglücksrabe nicht beteiligt. Die formverbesserten Niedersachsen steuerten zwei Tore von Sobiech (18./53.) zum hohen Unterhaltungswert der Begegnung bei.

Die 400. Bundesliga-Niederlage von Hannover 96 konnte der polnische Angreifer aber nicht verhindern. „Dass wir keinen Punkt mitgenommen haben, ist der Qualität der Dortmunder geschuldet. Meine Mannschaft hat alles gezeigt, was in ihren Möglichkeiten steckt“, erklärte 96-Coach Michael Frontzeck. Einen Spieler wie den Dortmunder Matthias Ginter hatten die weiterhin sieglosen Gastgeber nicht in ihren Reihen.

Der neue Rechtsverteidiger interpretierte seine Rolle sehr modern, sehr offensiv und sehr effektiv. Das freute die Verantwortlichen. „Einige hatten ja schon von einem Fehleinkauf geschrieben. Jetzt bereitet er gleich zwei Tore vor“, stellte Watzke mit etwas Süffianz über den Vertreter von Łukasz Piszczek und Erik Durm fest.

„Ich hatte ihn vorher mal beiläufig auf dem Trainingsplatz gefragt, ob er sich diese Rolle vorstellen kann. Dann hat sich die Idee verfestigt. Im Moment hat er auch eine wahnsinnige Quote bei Torbeteiligungen. Die Entwicklung ist toll“, erläuterte Tuchel am Beispiel Ginter sein erfolgreiches System. Zugang Adnan Januzaj hat darin noch keinen Stammplatz. Er feierte nach 60 Minuten ein eher unauffälliges Bundesliga-Debüt.

(dpa)

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