BVB schöpft Mut für Liga-Gipfel gegen Bayern

Für Lucien Favre wurde der 62. Geburtstag zum Freudentag. Dank starker zweiter Halbzeit schlug sein Team den VfL Wolfsburg mit 3:0. Das verschafft dem zuletzt umstrittenen Coach vorerst Ruhe und macht Mut für die schweren Partien gegen Inter Mailand und die Bayern.
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Durfte sich an seinem Geburtstag über drei Punkte seiner Mannschaft freuen: BVB-Coach Lucien Favre.Foto: Bernd Thissen/dpa/dpa
Epoch Times3. November 2019

Lucien Favre war mächtig erleichtert, aber nicht in Partylaune. Obwohl ihm sein Team mit dem 3:0 (0:0) über den VfL Wolfsburg das passende Geschenk zum 62. Geburtstag machte, ließ der Dortmunder Trainer den Abend eher ruhig ausklingen.

Mit Blick auf den nächsten Kraftakt schon am Dienstag (21 Uhr/DAZN) in der Champions League gegen Inter Mailand hielt er sich beim Feiern zurück. „Ein Glas Rotwein – und nachher Konzentration auf Inter“, antwortete der Schweizer auf die Frage nach dem weiteren Verlauf seines Ehrentages.

Dagegen nahmen die BVB-Fans bereits eine andere Partie ins Visier. Berauscht vom hart erkämpften Erfolg ihrer Mannschaft stimmten sie sich schon kurz nach dem Schlusspfiff mit „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“-Gesängen auf den deutschen Clásico am kommenden Samstag in München ein. Nach Treffern von Thorgan Hazard (52. Minute), Raphael Guerreiro (58.) und Mario Götze (89./Handelfmeter) reist das Team mit einem Punkt Vorsprung Richtung München. Nationalspieler Julian Brandt machte aus seinem Stolz keinen Hehl: „Das war ein großes Ausrufezeichen von uns. Wolfsburg hatte vorher nur fünf Gegentore bekommen, wir haben heute drei Tore geschossen.“

Nach wochenlangem Leistungstief mit nur einem Sieg aus fünf Bundesligaspielen scheint die Borussia zurück auf Kurs – zur Freude von Favre. Denn nach dem Erfolg drei Tage zuvor im Pokal über den derzeitigen Ligaprimus Mönchengladbach (2:1) und dem 3:0 über Wolfsburg dürfte die öffentliche Diskussion über die Zukunft des Schweizers beim Revierclub fürs erste zu Ende sein.

Sebastian Kehl hofft auf mehr Ruhe. „Wir können sicherlich darüber diskutieren, dass wir fußballerisch noch nicht da sind, wo wir hinwollen. Aber das ist Lamentieren auf ganz hohem Niveau. Wir sind auf dem zweiten Tabellenplatz“, sagte der Lizenzspielerchef im ZDF-„Sportstudio“, „dass wir schon so viel Kritik einstecken mussten, fand ich verfrüht.“

Allerdings gab das am Ende deutliche Ergebnis die Kräfteverhältnisse auf dem Platz nur bedingt wieder. Denn bis zum ersten Saisontreffer von BVB-Neuzugang Hazard hatten die Gäste das Spiel weitgehend im Griff und schienen einer Führung näher als der Favorit. Doch der Flachschuss von Hazard löste die Verkrampfung. „Nach dem ersten Tor kam die Leichtigkeit zurück. Da war der Spaß am Spiel wieder da. Das hat uns zuletzt gefehlt“, befand Mittelfeldspieler Julian Weigl.

Bei aller Erleichterung über den wichtigen Sieg gab es jedoch auch einen Grund zur Sorge. Denn der gerade erst genesene Marco Reus musste schon in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Deshalb ist der Einsatz des eigentlich unverzichtbaren Kapitäns in den wichtigen Spielen gegen Inter Mailand und Bayern München gefährdet. „Auf jeden Fall ist die Kapsel betroffen. Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist“, sagte Kehl vor der für Sonntag erwarteten genaueren Untersuchung der Sprunggelenksblessur.

Doch auch ohne Reus sorgte der BVB dafür, dass es in der Bundesliga keine ungeschlagene Mannschaft mehr gibt. Nur drei Tage nach dem ernüchternden 1:6 im Pokal gegen Leipzig mussten die Wolfsburger die zweite Saisonschlappe hinnehmen. „Neun Gegentore in zwei Spielen sind schon eine Hausnummer. Das müssen wir schnell abhaken“, klagte Maximilian Arnold. Dennoch sieht der Mittelfeldspieler keinen Grund, den bisherigen Weg in Frage zu stellen: „Wir werfen jetzt nichts über den Haufen.“

Ähnlich sah es Oliver Glasner. Dennoch sprach der Wolfsburger Trainer die Defizite seiner Mannschaft offen an: „So ehrlich müssen wir zu uns sein. Momentan können wir gegen die Topmannschaften in Deutschland nicht gewinnen. Da fehlen Kleinigkeiten. Hier gilt es, sich zu verbessern.“ (dpa)



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