BVB winkt dank Haarland doch noch die Champions League

Vor drei Wochen hatte Borussia Dortmund noch elf Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg. Jetzt sind es nur noch zwei. Der BVB und vor allem ein Stürmer wollen unbedingt noch in die Champions League.
Titelbild
Dortmunds Matchwinner Erling Haaland (r) wird von seinen BVB-Teamkollegen in Wolfsburg gefeiert.Foto: Swen Pförtner/dpa/dpa
Epoch Times25. April 2021

Man kann sich das kaum vorstellen: Die Champions League ohne Erling Haaland. Der wichtigste Club-Wettbewerb des europäischen Fußballs ohne das aktuell wohl größte Stürmertalent der Welt.

Da in Zeiten einer Pandemie selbst Clubs wie der FC Barcelona oder Manchester City kaum einen dreistelligen Millionenbetrag für den 20 Jahre alten Norweger zahlen dürften, zieht er nun Borussia Dortmund im „haalandischen Lokomotivmodus“ (Süddeutsche Zeitung) vielleicht doch noch in die Champions League. Beim wichtigen 2:0 (1:0)-Sieg beim VfL Wolfsburg schoss Haaland am Samstag beide Tore.

Der Dortmunder Elf-Punkte-Rückstand auf den Tabellendritten ist binnen drei Wochen auf zwei Zähler zusammengeschrumpft. Eintracht Frankfurt auf Platz vier ist sogar nur noch einen Punkt entfernt. „Ich glaube, dass wir psychologisch im Vorteil sind“, sagte BVB-Kapitän Marco Reus über die Energie, die diese Aufholjagd offenbar gerade freisetzt.

Auffällig ist jedenfalls schon: Genau die Willenskraft und genau den Ehrgeiz, den man dieser Mannschaft immer dann absprach, wenn es darum ging, den FC Bayern München herauszufordern, zeigt sie zumindest seit dem 1:2 gegen Frankfurt im Rennen um einen Champions-League-Platz. Mats Hummels fehlte gesperrt? Jude Bellingham flog früh vom Platz (59. Minute/Gelb-Rot)? Egal. „Wir haben uns mit allem, was wir hatten, gewehrt“, sagte Trainer Edin Terzic.

Vom Erreichen des vierten Platzes hängt in Dortmund viel ab. Bei ihrem teuren Kader und den massiven Verlusten der Corona-Krise braucht die Borussia die Einnahmen aus der Champions League sicher dringender als der Volkswagen-Club aus Wolfsburg.

Zudem geht es beim BVB auch immer darum, seinen vielen hochbegabten Spielern eine sportliche Perspektive zu bieten. „Wir reden die ganze Saison über Erling Haaland“, sagte Terzic. „Vor ein paar Wochen wurde mir noch permanent die Frage gestellt: Was ist denn mit Erling los? Identifiziert er sich noch mit seiner Aufgabe? Hat ihn die Geschichte mit seinem Berater, der rund um die Welt fliegt, ein bisschen beeinflusst? Ist er mit dem Kopf woanders? Ich glaube heute hat er die passende Antwort gegeben. Er hat das Spiel für uns entschieden.“

Nach diesem Spiel sagte der Wolfsburger Geschäftsführer Jörg Schmadtke beinahe trotzig: „Wir haben noch zwei Punkte Vorsprung. Und wenn ich das Restprogramm der Dortmunder und unseres anschaue, dann wage ich zu bezweifeln, dass sie die zwei Punkte noch aufholen.“

Das klang etwas wie das Pfeifen im Walde, denn beide Konkurrenten spielen noch gegen RB Leipzig und Mainz 05. Für die „Wölfe“ geht es in knapp zwei Wochen gegen den Europa-League-Kandidaten Union Berlin weiter, während der BVB am letzten Spieltag noch auf den Europa-League-Kandidaten Bayer Leverkusen trifft.

Auf einen wesentlichen Unterschied zwischen BVB und VfL wies am Samstag noch der Wolfsburger Trainer Oliver Glasner hin: die Erfahrung auf diesem hohen Niveau. Seiner Mannschaft fehlt sie. Bei den Dortmundern dagegen haben selbst der 20-jährige Haaland oder der 21-jährige Jadon Sancho schon mehrere Spiele gegen Manchester City oder Paris Saint-Germain hinter sich, in denen es genau darum ging: Um die „spezielle Situation, zum Sieg verdammt zu sein“, wie Reus es ausdrückte. „Wir machen Druck, wir geben nicht auf und wollen jedes Spiel gewinnen. Dann glaube ich, dass es reicht“, sagte Manuel Akanji. (dpa)



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