Cristiano und das Wunderkind: Portugal träumt vom Supersturm

15 Jahre nach der Heim-EM 2004 bietet sich Portugal und Cristiano Ronaldo erneut die Chance auf einen Titel im eigenen Land. Für den Superstar schließt sich mit dem Final Four der Nations League ein Kreis. Für das neue Top-Talent könnte dagegen alles beginnen.
Titelbild
Cristiano Ronaldo will mit Portugal die Nations League gewinnen.Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa
Epoch Times4. Juni 2019

Cristiano Ronaldo machte es auch im Training. Ein Übersteiger hier, eine andere Finte dort – Portugals Superstar ließ es einen Tag vor dem Halbfinale der neuen Nations League gegen die Schweiz selbst im Aufwärmprogramm nicht locker angehen.

Die meisten seiner Nationalmannschaftskollegen sind die technischen Extravaganzen des mehrfachen Weltfußballers längst gewöhnt. Aber nur rund einen Meter neben Ronaldo stand am Dienstag in Porto ein 19-Jähriger mit dichter Mähne und Zahnspange, der sichtlich beeindruckt wirkte: João Félix, die größte Hoffnung des portugiesischen Fußballs.

Nicht erst seit seiner drei Treffer im Europa-League-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt wird der Angreifer von Benfica Lissabon von Europas Top-Clubs gejagt. Dabei hat Félix bisher nicht mal eine Minute für die Seleção gespielt. Umso größer ist die Hoffnung der Portugiesen, dass Félix und Ronaldo gegen die Schweiz erstmals gemeinsam stürmen werden. Rund 15 Jahre ist Ronaldo älter als sein potenzieller Nachfolger. Und 15 Jahre nach dem enttäuschenden zweiten Platz bei der Europameisterschaft 2004 bietet sich dem Megastar die wohl letzte Chance, in seiner Heimat einen Titel mit dem Nationalteam zu gewinnen.

Für den Stürmer von Juventus Turin schließt sich mit dem Final Four der Nations League ein Kreis – für Félix eröffnet sich wahrscheinlich ein neuer. Bei der EM 2004 war Ronaldo ebenfalls 19 Jahre jung gewesen, er schoss seine ersten Länderspieltreffer, hatte zwar keine Zahnspange, aber dafür eine Zahnlücke und blonde Strähnen. Die 0:1-Finalniederlage gegen Griechenland schmerzte damals auch Ronaldo. Jetzt bekommt er in der Heimat die erneute Chance auf eine Trophäe. Zwar handelt es sich bei der Nations League eher um einen besseren Freundschaftsspielwettbewerb. Dennoch hoffen die fußballverrückten Portugiesen auf die 71 Zentimeter hohe Silbertrophäe.

„Eine schöne Trophäe, die in unserem Land ausgespielt wird“, findet Ronaldo. Sollten sich die Portugiesen am Mittwochabend (20.45 Uhr/DAZN) gegen die Schweiz durchsetzen, würde es im Finale am Sonntag zum Duell mit England oder den Niederlanden kommen. Alle vier Teams hatten sich als Tabellenerste der vier Gruppen der Liga A für die Endrunde qualifiziert. Deutschland dagegen war als siegloser Tabellenletzter der Gruppe 1 hinter den Niederlanden und Frankreich aus der Liga A abgestiegen. Ein solches Schicksal droht den Portugiesen so schnell wohl nicht, da bei ihnen längst eine neue goldene Generation heranwächst.

Der 22-jährige Innenverteidiger Rúben Dias sowie der 24-jährige Offensivspieler Bernardo Silva zählen zu den Stützen dieser Mannschaft, die größte Aufmerksamkeit aber gilt neben Ronaldo dem Wunderkind João Félix. Top-Clubs wie Real Madrid und Manchester United sollen laut Medienberichten längst an ihm interessiert sein. Und Portugals Fans träumen vom Sturmduo Ronaldo-Félix. Nur Nationaltrainer Fernando Santos dämpfte in seiner stoisch ruhigen Art ein wenig die Euphorie. „Ob João Félix spielen wird?“, sagte der 64-Jährige. „Das wird man sehen.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion