Dank Bitter: DHB-Team lässt Österreich keine Chance

Mit einem souveränen Erfolg gegen Österreich qualifizieren sich die deutschen Handballer für das Spiel um den fünften Platz der Europameisterschaft. Bundestrainer Prokop dürfte der Sieg auch aus einem anderen Grund gut tun.
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DHB-Keeper Johannes Bitter war der überragende Mann beim Sieg gegen Österreich.Foto: Robert Michael/dpa/dpa
Epoch Times20. Januar 2020

Die deutschen Handballer haben den EM-Charaktertest im Prestigeduell mit Österreich bestanden und damit den Druck auf Bundestrainer Christian Prokop verringert.

Ein überragender Johannes Bitter im Tor sicherte der DHB-Auswahl am Montagabend in der Wiener Stadthalle den 34:22 (16:13)-Erfolg über den Co-Gastgeber und damit vorzeitig auch das Spiel um den fünften Platz am Samstag (16.00 Uhr) in Stockholm. Bester Werfer des deutschen Teams vor rund 9000 Zuschauern war Timo Kastening mit sechs Treffern.

Die Mini-Chance auf das Halbfinale der Europameisterschaft hatte sich dagegen schon vor dem Spiel gegen die Österreicher erledigt, weil Titelverteidiger Spanien sein Spiel gegen Weißrussland souverän mit 37:28 gewonnen hatte. Nur ein Sieg der Weißrussen mit sieben oder acht Toren hätte Deutschlands leise Hoffnungen auf eine Medaille am Leben gehalten. Stattdessen geht es im abschließenden Hauptrunden-Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF) gegen Tschechien nun um nichts mehr.

Prokop agierte an der Seitenlinie gewohnt engagiert und war ständig in Bewegung. Vor dem Spiel hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning das Spiel um den fünften Platz als neues Mindestziel ausgegeben und damit auch den Druck auf Prokop erhöht – und diesem hielten der 41-Jährige und sein Team stand. Gegen die von ihren Fans angetriebenen Österreicher hatte die DHB-Auswahl zwar zu Beginn Probleme. Aber spätestens mit der Hereinnahme von Bitter, der früh den diesmal glücklosen Andreas Wolff ersetzte, bewies Prokop ein gutes Händchen.

Schon in der 15. Minute nahm Prokop den 28-Jährigen von der Platte und brachte den 37 Jahre alten Routinier ins Spiel. Die Maßnahme zeigte erstmals Wirkung, als Bitter sechs Minuten später einen Siebenmeter von Bundesliga-Profi Robert Weber (HSG Nordhorn-Lingen) abwehrte. Danach wurde der Weltmeister von 2007 immer besser. Mit seinen weiteren Paraden war Bitter der Garant für zahlreiche Tempogegenstöße, einer der zuverlässigsten Torschützen war der wieder mal treffsichere Kastening.

„Er hat eine riesige Erfahrung, die er sofort eingebracht hat. Das war wichtig für die Mannschaft“, lobte DHB-Sportvorstand Axel Kromer den Keeper in der Halbzeitpause in der ARD. Dafür haperte es zunächst wieder etwas im Positionsangriff. Einigen Rückraumspielern unterliefen technische Fehler, zudem fand Kapitän Uwe Gensheimer auf Linksaußen erneut nicht zu seiner Top-Form. Groß ins Gewicht fielen diese Mängel aber nicht, weil die international eher zweitklassigen Österreicher kaum noch Gefahr ausstrahlten. Zudem verwandelte Tobias Reichmann alle fünf Siebenmeter sicher.

Auch die leichte Verletzung von Abwehrhüne Patrick Wiencek, der im zweiten Durchgang draußen blieb, gefährdete den Sieg nicht. Gegen wen die deutsche Mannschaft im Spiel um Platz fünf antreten wird, steht noch nicht fest. Aber Kromer hatte eine Erklärung, warum es bei der EM nicht für die angepeilte Medaille reichte. „Unser Kader stellt derzeit in der Breite keine absolute Weltklasse dar.“ (dpa)

Robert Michael

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