Das Beste zum Schluss? Zverev fordert Thiem

Zum ersten Mal hat es der deutsche Tennisprofi Alexander Zverev in das Finale bei einem Grand-Slam-Turnier geschafft. Bei den US Open fordert er im Endspiel seinen guten Freund Dominic Thiem heraus.
Titelbild
Braucht nur noch einen Sieg zum ersten Grand-Slam-Titel: Alexander Zverev.Foto: Seth Wenig/AP/dpa/dpa
Epoch Times13. September 2020

Triumphiert zum ersten Mal seit Boris Becker vor 31 Jahren ein deutscher Tennisspieler bei den US Open?

Gewinnt erstmals seit Becker vor 25 Jahren in Australien ein Deutscher ein Grand-Slam-Turnier? Schafft Alexander Zverev im ersten Endspiel bei einem der vier bedeutendsten Turniere seinen Premierentitel?

Die Deutsche Presse-Agentur blickt auf das Finale der US Open 2020 am Sonntag (22.00 Uhr MESZ/Eurosport): auf die bisherigen deutschen Grand-Slam-Finalisten, die Bilanz zwischen Zverev und Dominic Thiem, deren Wege ins Endspiel und darauf, was Experten und Ex-Profis sagen.

Die bisherigen deutschen Grand-Slam-Finalisten:

Boris Becker 10 (Wimbledon 1985, 1986, 1988, 1989,1990, 1991, 1995, US Open 1989, Australian Open 1991, 1996) Michael Stich 3 (Wimbledon 1991, US Open 1994, French Open 1996) Rainer Schüttler 1 (Australian Open 2003) Alexander Zverev 1 (US Open 2020)

„Wir werden beide großen Druck haben, wir haben richtig hart dafür gearbeitet“, sagte Thiem. Der Druck für den Weltranglisten-Dritten und Australian-Open-Finalisten aus Österreich ist ein klein wenig größer als für Zverev, die Nummer sieben der Tennis-Welt aus Hamburg.

Die Finalisten im Vergleich:

Alexander Zverev (Hamburg) Dominic Thiem (Österreich) Alter 23 27 Weltrangliste 7 3 Wohnort Monte Carlo Lichtenwörth Geburtsort Hamburg Wiener Neustadt Größe 1,98 Meter 1,85 Meter Schlaghand Rechts Rechts Grand-Slam-Titel – – Grand-Slam-Endspiele 1 (US Open 2020) 4 (French Open 2018/2019, Australian Open 2020, US Open 2020) Karriere-Titel insgesamt 11 16 Karriere-Preisgeld** rund 21,1 Millionen US-Dollar rund 23,9 Millionen US-Dollar Trainer Alexander Zverev senior und David Ferrer Nicolas Massu

** vor den US Open

Im Alter von 23 Jahren hat es Zverev erstmals bei einem Grand Slam bis zum letzten Match geschafft – und überzeugte bei seinen Auftritten bislang vor allem mit Nervenstärke und Ruhe. „Manchmal spielt man nicht sein bestes Tennis, aber das Wichtigste ist, einen Weg zu finden, um zu gewinnen“, sagte der erste männliche deutsche Tennisprofi im Finale der US Open seit Michael Stich 1994.

Die Wege der beiden Finalisten in das Endspiel:

ALEXANDER ZVEREV:

Runde Gegner Ergebnis 1. Runde Kevin Anderson (Südafrika) 7:6 (7:2), 5:7, 6:3, 7:5 2. Runde Brandon Nakashima (USA) 7:5, 6:7 (8:10), 6:3, 6:1 3. Runde Adrian Mannarino (Frankreich) 6:7 (4:7), 6:4, 6:2, 6:2 Achtelfinale Alejandro Davidovich Fokina (Spanien) 6:2, 6:2, 6:1 Viertelfinale Borna Coric (Kroatien) 1:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:1), 6:3 Halbfinale Pablo Carreño Busta (Spanien) 3:6, 2:6, 6:3, 6:4, 6:3

DOMINIC THIEM:

Runde Gegner Ergebnis 1. Runde Jaume Munar (Spanien) 7:6 (8:6), 6:3 Aufgabe 2. Runde Sumit Nagal (Indien) 6:3, 6:3, 6:2 3. Runde Marin Cilic (Kroatien/31) 6:2, 6:2, 3:6, 6:3 Achtelfinale Felix Auger-Aliassime (Kanada/15) 7:6 (7:4), 6:1, 6:1 Viertelfinale Alex de Minaur (Australien/21) 6:1, 6:2, 6:4 Halbfinale Daniil Medwedew (Russland) 6:2, 7:6 (9:7), 7:6 (7:5)

Boris Becker nannte Zverev nach dem Sieg im Halbfinale gegen Carreño Busta nach einem 0:2-Satzrückstand „Mentalitätsmonster“. Rainer Schüttler, 2003 bei den Australian Open bislang letzter männlicher deutscher Tennis-Profi in einem Grand-Slam-Finale (das er gegen den US-Amerikaner Andre Agassi verlor) attestierte Zverev im Interview des Internetportals „ran.de“ eine „Wahnsinnsleistung“ und „Nervenstärke, so ein Match noch zu drehen“. Und dennoch spricht nicht nur die Bilanz für seinen sonntäglichen Gegner. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Thiem nicht gewinnt“, sagte der schwedische Ex-Profi und heutige Eurosport-Experte Mats Wilander.

Im direkten Vergleich mit Thiem liegt Zverev vor dem zehnten Duell mit 2:7 zurück. Zuletzt hatte Zverev bei den Australian Open zu Beginn des Jahres in Melbourne erstmals ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht, vor der monatelangen Unterbrechung der Tour wegen der Coronavirus-Pandemie aber gegen Thiem knapp verloren.

Die bisherigen Partien zwischen Thiem und Zverev im Überblick:

Jahr Turnier Belag Runde Sieger Ergebnis 2016 München Sand Viertelfinale Thiem 4:6, 6:2, 6:3 2016 Nizza Sand Finale Thiem 6:4, 3:6, 6:0 2016 French Open Sand 3. Runde Thiem 6:7 (4:7), 6:3, 6:3, 6:3 2016 Peking Hartplatz 1. Runde Zverev 4:6, 6:1, 6:3 2017 Rotterdam Hartplatz 1. Runde Thiem 3:6, 6:3, 6:4 2018 Madrid Sand Finale Zverev 6:4, 6:4 2018 French Open Sand Viertelfinale Thiem 6:4, 6:2, 6:1 2019 ATP-WM Hartplatz Halbfinale Thiem 7:5, 6:3 2020 Australian Open Hartplatz Halbfinale Thiem 3:6, 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (7:4) 2020 US Open Hartplatz Finale ? ?

„Natürlich wünsche ich mir am Ende endlich mal wieder einen deutschen Grand-Slam-Sieger bei den Herren. Das würde dem Tennissport in Deutschland sehr gut tun“, sagte Rainer Schüttler bei „ran.de“.

Alexander Zverevs älterer Bruder Mischa sagte dem TV-Sender Sky: „Thiem braucht seinen Rhythmus. Sascha könnte ihn zerstören, indem er gut serviert. Vor allen Dingen hat Sascha aber gesagt, dass er bis jetzt noch nicht sein bestes Tennis gespielt hat. Wenn das am Sonntag kommt, dann wird er uns alle überraschen.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion