Das DEB-Team: NHL-Stars, Youngster, WM-Überraschungen: 

Die WM wird für das deutsche Eishockey-Nationalteam zum Neuanfang. Mit einem verjüngten, unerfahrenen Kader geht Bundestrainer Marco Sturm die Herausforderung an. Am Freitag geht es los.
Titelbild
Die deutschen Spieler um Kapitän Dennis treffen zum Auftakt der WM auf Gastgeber Dänemark.Foto: Marius Becker/dpa
Epoch Times4. Mai 2018

Kein Christian Ehrhoff, kein Marcel Goc, kein Patrick Reimer, auch kein Danny aus den Birken. Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm muss bei der WM in Dänemark auf prominente Spieler verzichten. Auf zehn Olympia-Zweite kann er vertrauen, 15 fehlen.

Auch die NHL-Profis Thomas Greiss und Tobias Rieder sagten ab. Dafür hat der 39-Jährige das NHL-Trio Leon Draisaitl, Dennis Seidenberg und Korbinian Holzer sowie acht WM-Debütanten dabei. Am 4. Mai beginnt für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) mit dem Spiel gegen Gastgeber Dänemark das Turnier.

Ein Überblick über den WM-Kader:

TORHÜTER 

MATHIAS NIEDERBERGER (Düsseldorfer EG/25 Jahre): Ein Mann für die Zukunft und WM-Debütant. Der Düsseldorfer könnte Streichkandidat sein, falls NHL-Goalie Philipp Grubauer nachkommt.

TIMO PIELMEIER (ERC Ingolstadt/28): Bei Olympia in der Vorrunde gegen Schweden überragend, musste sich dann mit der Ersatzrolle hinter Danny aus den Birken begnügen. Aus dem Goalie-Trio als Einziger mit WM-Erfahrung.

NIKLAS TREUTLE (Nürnberg Ice Tigers/27): In der abgelaufenen DEL-Saison der Torhüter mit den besten Statistiken. Sturm berief ihn in der Vorbereitung zunächst, weil er ihn noch nicht so gut kannte.

VERTEIDIGER

BERNHARD EBNER (Düsseldorfer EG/27): Nach einer durchwachsenen Saison einer der Spieler, die ohne die Absagen nicht dabei wären. Überraschung im Aufgebot, WM-Debütant.

KORBINIAN HOLZER (Anaheim Ducks/NHL/30): Als eine Leitfigur gefordert, hat allerdings in der NHL Probleme, sich durchzusetzen. Kommt in dieser Saison nur auf 16 Einsätze für Anaheim.

BJÖRN KRUPP (Grizzlys Wolfsburg/27): Sohn des früheren Bundestrainers und Stanley-Cup-Siegers Uwe Krupp. Weniger Talent als sein Vater, aber ein Teamarbeiter, der seine Rolle zuverlässig erfüllt.

OLIVER MEBUS (Nürnberg Ice Tigers/25): Starke Saison für Nürnberg. Dürfte dennoch von Absagen profitiert haben. Robuster Verteidiger.

JONAS MÜLLER (Eisbären Berlin/22): Top-Talent. Steigerte sich durch Olympia. Schoss im Finale das zwischenzeitliche 3:2.

MORITZ MÜLLER (Kölner Haie/31): Einer der Erfahrensten. In der Abwehr ein harter Arbeiter. Hat oft einen lockeren Spruch auf den Lippen.

DENNIS SEIDENBERG (New York Islanders/NHL/36): Stanley-Cup-Sieger, der Älteste im Team. Wurde als bester Verteidiger der Heim-WM 2017 ausgezeichnet. Sein Kontrakt in New York ist ausgelaufen, kam in dieser Saison nur wenig zum Einsatz.

YANNIC SEIDENBERG (EHC Red Bull München/34): Der Bruder von Dennis Seidenberg wurde vom Stürmer zum Abwehrspieler umgeschult. Wurde bester Verteidiger der DEL-Saison. Wertvoll bei Olympia.

STÜRMER 

LEON DRAISAITL (Edmonton Oilers/NHL/22): Der Star. Von ihm hängt viel ab. Muss mit dem niedrigeren Niveau der Mitspieler zurechtkommen – im Vergleich zu den Oilers.

YASIN EHLIZ (Nürnberg Ice Tigers/25): Vom Boulevard einst Eis-Özil getauft. Zweiter Nationalspieler mit türkischen Wurzeln. Bei Olympia manchmal mit unnötigen Fouls.

MARKUS EISENSCHMID (Laval Rocket/AHL/23): Machte in der unterklassigen nordamerikanischen Liga AHL auf sich aufmerksam. Seine beiden Schwestern haben ihm Nationalteam-Erfahrung voraus.

PATRICK HAGER (EHC Red Bull München/29): Einer der Talentiertesten. Bei Olympia mit sieben Scorerpunkten bester deutscher Stürmer.

MIRKO HÖFFLIN (Schwenninger Wild Wings/25): War eigentlich aus dem vorläufigen Kader gestrichen worden. Rutschte aber kurzfristig durch die Knieverletzung von Marcel Müller ins WM-Aufgebot.

DOMINIK KAHUN (EHC Red Bull München/22): Riesiges Talent. Unterschrieb nach dem dritten Meistertitel mit München einen NHL-Vertrag bei den Chicago Blackhawks.

NICOLAS KRÄMMER (Kölner Haie/25): Zum Vorbereitungsauftakt Kapitän eines deutschen Rumpfteams. Wechselt nach einer eher schwächeren Saison für Köln nach Mannheim.

MARC MICHAELIS (Minnesota State University/22): Reist als College-Spieler erstmals zur WM. Hat das Potenzial zu überraschen.

MARCEL NOEBELS (Eisbären Berlin/26): Ein Kämpfer. Mehr Potenzial, als er zeigt. Gewann durch Olympia an Selbstvertrauen.

DANIEL PIETTA (Krefeld Pinguine/31): Ist ein guter DEL-Spieler, aber blieb den Nachweis der internationalen Klasse bislang schuldig.

MATTHIAS PLACHTA (Adler Mannheim/26): Versuchte sich erfolglos in Nordamerika, hat aber einen auch international gefürchteten Handgelenksschuss.

FREDERIK TIFFELS (Wheeling Nailers/ECHL/22): Senkrechtstarter der Heim-WM 2017, damals als College-Spieler. Unterschrieb dann beim NHL-Team aus Pittsburgh. Wurde in die unterklassigen AHL und ECHL zurückgestuft.

SEBASTIAN UVIRA (Kölner Haie/25): Ein Profiteur des Neuanfangs, erstmals bei der WM.

MANUEL WIEDERER (San Jose Barracuda/AHL/21): War vorher noch nie beim Nationalteam dabei, reist ohne ein einziges Länderspiel zur WM. (dpa)



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