Das «Wettkampf-Tier»: Buffons Abschied in Scheibchen

Ein ganz Großer geht. Aber nur ein bisschen. Gianluigi Buffon verkündet sein Ende bei Juventus Turin. Doch der «Heilige Gigi» geht (noch) nicht in Rente. Steht gar ein Wechsel zu Jürgen Klopp an?
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Gianluigi Buffon verlässt Juventus Turin nach 17 Jahren.Foto: Carl Sandin/Bildbyran via ZUMA Wire/dpa
Epoch Times17. Mai 2018

Ein paar Tränen verdrückt Gianluigi Buffon schon – obwohl es ein Abschied auf Raten ist. Als Italiens Torwart-Legende nach 17 Jahren das Ende bei Juventus Turin verkündet, stockt die Stimme.

Gegen Hellas Verona spielt der 40-Jährige seine letzte Partie beim italienischen Rekordmeister. „Ich glaube, es ist die beste Art und Weise, dieses großartige Abenteuer zu beenden“, sagt der bisherige Kapitän. Doch alle Fans von Italiens Nationalikone dürfen weiter hoffen. Ein endgültiges Karriereende ist es vielleicht nicht. Gerüchten zufolge hat auch Jürgen Klopps FC Liverpool Interesse an dem Top-Torhüter.

„Bis vor ein paar Tagen war ich sicher, aufzuhören zu spielen. Jetzt sind reizvolle Angebote gekommen“, sowohl auf als auch außerhalb des Spielfeldes, verkündet Buffon auf der Pressekonferenz im Juventus-Stadion. Damit bezog er sich auch auf eine Frage nach einem Wechsel in die Premier League. Denn dort soll angeblich Liverpool – diesjähriger Champions-League-Finalist gegen Real Madrid – warten, wo der Deutsche Loris Karius im Tor steht.

Ein paar Tage Zeit will er sich nun zum Überlegen geben, sagt Buffon. Aber dass er sich mit nichts Geringem zufrieden gibt, ist klar. „Wenn ich entscheiden sollte, weiterzuspielen, mache ich das sicher nicht in der dritten oder vierten Klasse, sondern in einem Umfeld, wo man um große Ziele spielt“, so Buffon. „Ich bin ein Wettkampf-Tier.“

Buffons Liste der nationalen und internationalen Rekorde ist schließlich lang. Als einer der besten Torhüter der Welt gewann er 2006 mit Italien die Weltmeisterschaft. Er bestritt mehr als 175 Länderspiele, was europäischer Rekord ist. Er hat mehr als 1000 Pflichtspiele auf dem Buckel. In der Serie A gewann er neun Mal den Meistertitel. Mit Juventus diese Saison sogar das siebte Mal in Folge, was bisher keinem anderen Club aus den vier großen europäischen Ligen in Italien, Spanien, England und Deutschland gelungen ist.

Doch selbst jedem Scheitern liegt mit dem „Heiligen Gigi“ immer ein Zauber inne. Seine Fans lieben seine Aufrichtigkeit, seine Natürlichkeit und seine Emotionalität. So flossen die Tränen ungehindert, als Buffon im vergangenen Winter seinen Abschied von der Nationalmannschaft bekannt gab. Zuvor hatte die „Nazionale“ gegen Schweden in der WM-Qualifikation verloren. In Russland ist daher Italien nicht dabei – für Buffon wäre es die sechste WM-Teilnahme gewesen, sowas hat noch niemand geschafft.

Zwar lief er bei Freundschaftsspielen noch auf, aber damit soll nun endgültig Schluss sein. Im Test gegen Holland im Juni will er nicht dabei sein. Jetzt seien die Jüngeren dran, so Buffon.

Und richtig zornig konnte man ihn erleben, als Juventus im Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid rausflog und Buffon die Rote Karte sah. Sein anschließender Wutausbruch gegen den Schiedsrichter mit dem „Mülleimer anstelle eines Herzens“ ging um die Welt. So fehlt Buffon nur der eine Titel: Die Champions League. Bei einem Wechsel nach England könnte er den sogar noch wahr machen. (dpa)



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