Debatte um Mesut Özil – Trainer Emery vermeidet Bekenntnis

Mesut Özil hat beim FC Arsenal einen schweren Stand. Obwohl der Ex-Nationalspieler am Wochenende fit war, strich ihn Trainer Unai Emery aus dem Kader. Ob er in London eine Zukunft hat, ist offen.
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Es läuft für Mesut Özil derzeit beim FC Arsenal nicht rund.Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa
Epoch Times13. Januar 2019

Es war eine verbale Ohrfeige für Mesut Özil. „Ich habe die Spieler ausgewählt, die ich für dieses Match für am besten geeignet hielt“, erklärte Arsenal-Coach Unai Emery nach dem 0:1 (0:0) bei West Ham United auf die Frage, warum Özil nicht im Kader stand.

„Die Spieler, die heute gespielt haben, hatten es verdient, in diesem Spiel dabei zu sein“. Demnach hatte es der Ex-Nationalspieler nach Ansicht von Emery nicht verdient. Die Gründe ließ der Trainer offen.

An der Fitness lag es nicht. Die Kniebeschwerden, wegen der Özil seit Weihnachten kein Spiel mehr gemacht hatte, sind überstanden. Der 30-Jährige hatte unter der Woche voll trainiert und am Freitag bei Twitter ein Foto von sich am Ball gepostet. „Komplette Trainingswoche absolviert“, schrieb er dazu. Das war als Botschaft zu verstehen: Özil ist bereit für die Partie bei West Ham. Doch Emery strich ihn – für viele überraschend – aus dem Kader für das London-Derby.

„Wir hatten genug Spieler, um heute zu gewinnen“, betonte Emery fast trotzig. Nach dem fünften sieglosen Auswärtsspiel in Serie droht sein Team den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren. Der Rückstand auf einen Champions-League-Platz beträgt sechs Punkte. Doch die Diskussion konzentriert sich vor allem auf Özil.

Immer wieder spekulierten britische Medien über ein angespanntes Verhältnis zwischen dem Deutschen und seinem Coach. Özil-Fans und -Gegner diskutieren regelmäßig, ob und wie wertvoll der Spielmacher ist. Die Diskussion um Özil sei „so allgegenwärtig und so ermüdend wie die Brexit-Debatte“, merkte das Fußball-Magazin „FourFourTwo“ an. Und ähnlich wie beim Brexit scheint momentan alles möglich.

Gerüchte über einen vorzeitigen Abschied von den Gunners wies Özils Berater Erkut Sögüt zwar zu Jahresbeginn zurück. „Mesut hat letzten Januar einen neuen Vertrag unterschreiben, weil er seine Zukunft bei Arsenal sieht“, sagte Sögüt dem Online-Magazin „Goal“. „Er will seinen Vertrag erfüllen und vielleicht sogar länger bleiben.“ Doch zumindest eine Verlängerung scheint momentan unwahrscheinlich.

Es läuft in dieser Saison einfach nicht rund für Özil, der unter Emery eigentlich einen Neustart angepeilt hatte. Doch anders als bei dessen Vorgänger Arsène Wenger, unter dem er gesetzt war, scheint der neue Arsenal-Trainer seine Zweifel zu haben. „Wir werden auch weiter mit jedem Spieler arbeiten, weil sie alle wichtig sind“, sagte Emery am Samstag. Ein echtes Bekenntnis zu Özil war das nicht.

Der TV-Experte und langjährige Arsenal-Profi Ian Wright vermutet, dass es Emery auf Özil abgesehen hat. „Emery hatte schon früher Probleme mit großen Spielern“, erinnerte er beim Sender BBC und forderte eine Chance für Özil. „Wir können es uns nicht erlauben, dass der höchstbezahlte Arsenal-Spieler der Geschichte nicht mal im Kader steht“, kritisierte Wright. „Er muss die Möglichkeit haben, sich entweder in Form zu spielen – oder er spielt sich außer Form. Nur so können wir herausfinden, was wirklich mit Mesut Özil los ist.“ (dpa)



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