DFB: Akademie-Votum, Regionalliga-Reform und Lahm-Ehrung

Eigentlich sollte es beim Außerordentlichen DFB-Bundestag primär um die Genehmigung zum Bau der neuen DFB-Akademie gehen. Das teuerste Projekt der DFB-Historie ist aber kein Aufreger mehr. Viel größeren Diskussionsbedarf gab es um die schwierige Viertliga-Frage.
Titelbild
Vorstellung des neuen Logos der künftigen DFB-Akademie (l), die der eigentliche Grund für die Einberufung eines Außerordentlichen DFB-Bundestages war.Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Epoch Times8. Dezember 2017

Beim Außerordentlichen Bundestag stellen die Delegierten des Deutschen Fußball-Bundes am Freitag die Weichen für einschneidende Änderungen beim größten Sportfachverband der Welt.

Mit dem Ja zum lange verzögerten Bau der Akademie will der Verband in neue Zeiten aufbrechen. Nach großem Hickhack wird zudem die Zustimmung zu einem Konsens erwartet, der die Aufstiegsregelung zur 3. Liga zumindest für zwei Jahre regelt. Wie schon beim regulären Bundestag vor einem Jahr, wird einem Weltmeister wieder eine besondere Ehre zuteil.

AKADEMIE: Sie war der eigentliche Grund für die Einberufung eines Außerordentlichen Bundestages: Weil die Kosten erneut immens gestiegen sind, will sich die DFB-Spitze den Bau der Akademie genehmigen lassen. Jahrelang hat der bisherige Rennbahnbetreiber dieses Prestigeprojekt verzögern können. Jetzt steht aus Sicht des DFB endlich die Entscheidung über den Bau des bis zu 150 Millionen Euro teuren Leistungs- und Verwaltungszentrums auf dem Gelände der Frankfurter Galopprennbahn an. Die DFB-Spitze rechnet fest mit einer überwältigenden Zustimmung.

REGIONALLIGA: Nach stundenlangen Vorab-Beratungen haben die Funktionäre aus den 21 Landesverbänden ein Scheitern der geplanten Regionalliga-Reform zum Aufstieg in die 3. Liga noch verhindert. Demnach soll es in den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 vier statt bislang drei Aufsteiger aus den fünf Regionalligen geben. Ein direktes Aufstiegsrecht wird in beiden Spielzeiten der Meister der Regionalliga Südwest erhalten. Die Meister der anderen Ligen bekommen dieses Recht nur einmal zugesprochen und müssen einmal in ein Playoff. Die Zustimmung beim Bundestag für das Konsensmodell gilt als sicher. Eine langfristige Lösung soll bis zum Bundestag 2019 ausgearbeitet sein.

GRUNDLAGENVERTRAG: Das Papier zur Zusammenarbeit zwischen DFB und DFL bedarf noch einer Anpassung. Im Kern geht es für die Abstellung der Nationalspieler um Marketingvereinbarungen zwischen den Clubs und dem Dachverband. Die Vereine wollen nicht, dass ihre Stars beim DFB für Konkurrenzprodukte ihrer Geldgeber werben – eine komplizierte Angelegenheit, doch eine Zustimmung der Delegierten gilt als Formsache.

LAHM: Große Ehre für den ehemaligen Bayern-Profi. Als sechster ehemaliger Nationalspieler wird Philipp Lahm zum Ehrenspielführer der Fußball-Nationalmannschaft ernannt. Diese Auszeichnung wurde zuvor nur Fritz Walter, Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus und beim letzten Bundestag in Erfurt 2016 auch Jürgen Klinsmann zuteil. Lahm übernimmt gleichzeitig einen Promotion-Job für den DFB und wirbt als Euro-Botschafter für die deutsche EM-Kandidatur 2024. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion