DFB mit „gemischten Gefühlen“ nach 0:0 zurück in den Regen

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Jérôme Boateng fordert mehr Laufbereitschaft.Foto: Filip Singer/dpa
Epoch Times17. Juni 2016
Auf der nächtlichen Rückreise ins verregnete EM-Stammquartier nach Évian-les-Bains gab es reichlich Gesprächsbedarf beim Weltmeister.

Das 0:0 gegen Polen im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft in Frankreich konnte die Frage noch nicht beantworten, ob die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vom Jahrgang 2016 tatsächlich wieder titeltauglich ist. „Wir haben uns heute als Mannschaft gut defensiv verhalten, besser als gegen die Ukraine in manchen Situationen. Aber offensiv hat heute viel gefehlt und wir müssen viel mehr Laufwege investieren, aggressiver sein, mehr Zweikämpfe gewinnen“, erklärte Abwehrchef Jérôme Boateng.

„Wir haben vorne kein Eins-gegen-Eins-Duell gewonnen. Wir können froh sein, dass wir 0:0 gespielt haben“, sagte der Münchner. „Das müssen wir ändern, sonst kommen wir nicht weit.“ Den vorzeitigen Sprung ins Achtelfinale hat das Team von Bundestrainer Joachim Löw erst einmal verpasst. Durch den Turniermodus mit der Chance für vier Gruppendritte und die Ergebnisse aus anderen Spielen könnte Deutschland allerdings schon in den nächsten Tagen quasi am Fernsehen in die K.o.-Runde einziehen.

Die Balance von Abwehr und Verteidigung stimmt weiter nicht beim dreimaligen Kontinental-Champion. Hatte beim 2:0 zum Turnierauftakt gegen die inzwischen schon ausgeschiedenen Ukrainer noch die Defensive bedenklich gewackelt, so fehlte gegen Dauerkontrahent Polen der Offensive die letzte Entschlossenheit. „Unser Problem war das gesamte Spiel im letzten Drittel. Häufig haben wir nicht das Tempo erhöht, sondern abgebrochen. Dann waren wieder zehn Polen hinter dem Ball“, analysierte Löw. Der Bundestrainer ist in den Tagen bis zum letzten Gruppenmatch am Dienstag im Pariser Prinzenpark gegen Nordirland gefordert, Lösungen zu finden. Die Zeit rennt.

„Wir haben keine Zeit uns warmzulaufen, das hatten wir von dem ersten Spiel an nicht. Wir sind natürlich unter Zugzwang gegen Nordirland“, betonte Torwart Manuel Neuer. Schon beim Gang zurück in die Kabine des Stade de France wirkten die deutschen Spieler etwas ratlos. „Man geht mit gemischten Gefühlen aus der Partie“, gestand Torjäger Thomas Müller, der bei der EM auch nicht trifft. „Wir müssen auch Lösungen für die nächsten Gegner finden.“

Das Ziel bleibt für den derzeitigen Tabellenersten Deutschland (4 Punkte), die Gruppe C zu gewinnen. „Wir treffen als Erster auf einen Gruppendritten. Es ist wichtig, dass wir uns eine gute Ausgangslage schaffen“, sagte Abwehrspieler Benedikt Höwedes. „In der zweiten Halbzeit hatten wir schon einen Haufen Glück“, gestand Rückkehrer Mats Hummels, der nach ausgestandenem Muskelfaserriss neben Boateng gegen Polen gleich zu den besten Spielern gehörte.

(dpa)


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