Die Geldmaschine des IOC druckt wieder: 12.-27.2. Vancouver/Kanada

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Foto: www.thefiveringcircus.com
Von 21. Februar 2010

Wieder einmal gibt es in Zusammenhang mit Olympischen Spielen Ärger. Dem im schweizerischen Lausanne ansässigen Ausrichter, dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) werden Konzernmanieren unter Vereindeckmantel vorgeworfen. Das IOC, das als globaler Verband mit einer Holding-Struktur inzwischen im lässig seriösen Anzug eines Weltkonzerns daherkommt, hat im Laufe der Zeit viel Macht und Geld angehäuft, nicht ohne Reibereien. Allein mit Beijing 2008 erzielte das IOC einen Gewinn von 126 Mio. US$, bei 2,15 Mrd. US$ Umsatz. Heute steht das IOC in der Kritik, für die Winterspiele im kanadischen Vancouver einen Großteil der indianischen Bevölkerung des Gebietes zu vertreiben.

Der Austragungsort der Spiele findet auf unabgetretenem indianischem Land statt. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind verheerend: neue Autobahnen, Wintersportzentren und Infrastrukturen verdrängen Indianerreservate, Naturlandschaften und zerstören die Rückzugsgebiete der Wildtiere, Skigebiete entstehen in den, für die Indianer heiligen Bergen.

Die Obdachlosigkeit in der Region Vancouver habe sich seit Vergabe der Spiele verdreifacht, betroffen davon seien hauptsächlich die „First Nations“, die Indianer Kanadas, berichten die Veranstalter des Schandpreises „Public Eye Award“, Greenpeace Schweiz und die Erklärung von Bern, einer NGO, die sich für eine gerechtere Globalisierung einsetzt. Das IOC wurde für diesen Preis nominiert, konnte sich aber nicht gegen den Pharmakonzern Roche durchsetzen, der in chinesische Organtransplantationsgeschäfte verwickelt ist.

Olympische Charta, ein Feigenblatt

Eigentlich sollte die Olympische Charta ein verbindliches Regelwerk für die Handlungen des IOC und für die ethischen Verhaltensgrundlagen der Mitglieder sein. Und eigentlich sollte der UNO-Beobachterstatus des IOC verpflichtend sein, sich gegen jegliche Menschenrechtsverletzungen einzusetzen, eigentlich sollte das IOC den Frieden fördern und eigentlich die Völker miteinander verbinden, ja eigentlich. Doch die Tatsachen sprechen eine andere Sprache.

Doch wie schon die Sommerspiele 2008 in China zeigten: Was kratzt sie ihr Geschwätz von gestern. Ob nun die Spiele an Diktatoren vergeben werden, die chinesische Hausbesitzer samt ihrer Häuser wegräumten – nein, sie haben nichts aus Berlin 1936 gelernt – oder ob die Reservate der Ureinwohner Kanadas mit Autobahnen, Sportzentren und Skihütten zugepflastert werden, das IOC ist längst Teil multinationaler Machenschaften geworden.

Im Oktober 2009 wurde bekannt, dass es einen geheimen Deal zwischen Jacques Rogge und dem chinesischen Regime gegeben hatte: Das chinesische Regime würde Rogge unterstützen, Präsident des IOC zu werden, wenn er im Gegenzug ihr Gebot für die Olympischen Spielen 2008 unterstützen würde. „Natürlich haben wir versprochen, dass China seine Freunde überzeugen würde, Rogge zu unterstützen. Dafür bekamen wir die Unterstützung von Rogge und siegten über die europäischen Mitglieder.“

Diese Zeilen stammen von keinem geringeren, als dem ehemaligen Sportminister Chinas, Yuan Weimin, der in seinem unter dem Pseudonym Yuan Shan veröffentlichten Buch „Yuan Weimin and the Sports World“ u.a. über geheime Methoden des IOC aus Sicht eines Insiders spricht. Das IOC streitet nach wie vor alles ab. In einem bald darauf folgenden Statement hieß es: „Jede Anspielung, dass Deals gemacht wurden, ist absolut falsch.“ Damals, bei der IOC-Versammlung 2001 in Moskau gewann Peking in einem Erdrutschsieg das Gebot für die Olympischen Spiele 2008. Drei Tage später war Jacques Rogge IOC-Präsident. ( NTDTV-News Video )

„No Olympics on Stolen Native Land“

Während in den betroffenen Gebieten von British Columbia Sozialleistungen, Gesundheitskosten und Bildungsausgaben gekürzt werden, wurden von der Regionalregierung Milliarden an Bauunternehmer und andere Nutznießer der Olympischen Spiele zur Verfügung gestellt. Der Unmut, vor allem in der indigenen Bevölkerung Kanadas wächst und wächst. Schon vor Jahren entstand die Bürgerrechtsinitiative „No Olympics on Stolen Native Land“, welche den Countdown der 2010 Olympic Winter Games begleitet. Das Doku-Video “Resist 2010: 8 Reasons to Oppose the 2010 Winter Olympics” gibt Einblicke in die manchmal doch unrühmliche Olympische Geschichte und beleuchtet die Situation im Umfeld der Spiele in Vancouver (www.no2010.com/node/1002 ) und der Dokumentarfilm „Five Ring Circus“ beschäftigt sich mit diversen Hintergründen und zeigt Szenen, die so in der Öffentlichkeit nicht zu finden sind (online: www.thefiveringcircus.com/5ring.swf ).

Vielleicht hat die Welt gedacht, dass Beijing 2008 nur ein Missverständnis gewesen sei, erzeugt durch den frommen Wunsch, mit dem Spielen mehr Freiheit und Menschenrechte ins kommunistische China zu bringen, vielleicht meinen auch heute noch einige, dass man es doch nur gut meine mit den Indianern in Kanada. Vielleicht wollen aber jene, die mit diesem Wirtschaftsinstrument Olympische Spiele viel Geld verdienen, einfach nur Geld verdienen, egal zu welchem Preis. Doch was ist mit den vielen Millionen, die von diesem Geld nichts zu sehen bekommen? In Beijing 2008 hieß es „Rights not Games“, in Vancouver 2010 heißt es „Homes not Games“. Doch finden beide auch eine gemeinsame Sprache: „Olympic Shame!“

 

Foto: www.thefiveringcircus.com

 



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