Diskus-Krimi: Robert Harting holt Olympia-Ticket

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Robert Harting siegte in Kassel mit 68,04 Metern beim Diskuswurf.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times19. Juni 2016
Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting hat die Konkurrenz wie in alten Zeiten aus dem Ring gefegt und sich mit seinem neunten Meistertitel auf Anhieb das Olympia-Ticket für Rio gesichert.

Bei seinem Stadion-Comeback vor den deutschen Fans feierte der 31-Jährige am Sonntag in Kassel seinen zweiten Saisonsieg: In einem wahren Diskus-Krimi fing der Berliner mit ganz starken 68,04 Metern seinen jüngeren Bruder Christoph (66,41) im letzten Versuch noch ab. „Hatte ich ein Glück! Mir glühte der Hintern im letzten Versuch“, sagte Robert Harting nach dem Zittersieg.

Fünf deutsche Diskus-Reisen haben die Olympia-Norm erfüllt – London-Olympiasieger Harting ist als deutscher Meister nun aber als einziger für die Sommerspiele am Zuckerhut gesetzt. Dahinter entbrennt ein Vierkampf der Diskus-Riesen um zwei Rio-Tickets. Dritter wurde vor den 15 200 Zuschauern im Auestadion der Wattenscheider Daniel Jasinski (65,18).

Bei ihrer Leistungsschau haben die deutschen Asse erste Signale für Olympia gesetzt, und für die Europameisterschaften in Amsterdam (6. bis 10. Juli) gibt es jetzt schon mehr Kandidaten als Startplätze. „Wir haben ein Luxusproblem bei der Nominierung“, sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska angesichts der Tatsache, dass in etwa zehn Disziplinen schon vor den Titelkämpfen mindestens drei Athleten die Olympia-Norm für die Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) erfüllt hatten. Allerdings wurden die Nominierungsvorgaben Ende 2015 auch erheblich gelockert.

Knapp zwei Monate vor Olympia am Zuckerhut haben die Chefplaner im Deutschen Leichtathletik-Verband nun die Qual der Wahl. Am kommenden Mittwoch wird zunächst das Team für Amsterdam nominiert – es könnte die größte deutsche Nationalmannschaft in der EM-Geschichte werden. Von „100 bis 110 Athleten“ geht der Verband derzeit aus, informierte DLV-Teammanager Siegfried Schonert am Sonntag. Priorität haben traditionell die deutschen Meister mit erfüllter Norm.

Also auch „Speerspitze“ Thomas Röhler. Gleich fünf Speerwerfer überboten in einem hochklassigen Wettkampf die 80 Meter, der Thüringer Röhler sorgte bei seinem Favoritensieg mit 86,81 für eine der hochkarätigsten Leistungen der Titelkämpfe. Auch Stabhochsprung-Meisterin Martina Strutz überzeugte mit 5,70 Metern.

Gleich sechs Diskuswerferinnen hatten vor Kassel die Olympia-Norm erfüllt – die WM-Dritte Nadine Müller holte sich den Titel am Samstag gleich im ersten Versuch: Die Hallenserin gewann mit Saisonbestleistung von 65,79 Metern vor Robert Hartings Freundin Julia Fischer (63,94). „Ich träume noch nicht von einer Olympia-Medaille, aber ich kann mit dem Titelgewinn ruhiger schlafen“, sagte Müller.

In Kassel trumpften die Favoriten und Seriensieger auf: Kugelstoß-Ass David Storl gewann mit 20,75 Metern – sein sechster Titel in Serie. Richtig glücklich wirkte der Sachse aber nicht. „Es ist noch ein bisschen verkrampft alles. Mir fehlt noch etwas die Kraft in den Beinen“, sagte der Olympia-Zweite vom SC DHfK Leipzig. Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz kommt nach langer Zwangspause in Fahrt: Mit 19,49 Metern holte sich Storls Trainingskollegin ihren fünften Titel.

Julian Reus wurde zum vierten Mal in Serie 100-Meter-Meister.Der Wattenscheider gewann bei Gegenwind in 10,30 Sekunden. Tatjana Pinto aus Paderborn gewann in 11,22 Sekunden. Mit ihrem elften Titel verabschiedete sich die frühere Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler von deutschen Meisterschaften .

(dpa)

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