Dopingprozess: Ex-Langläufer Dürr bekennt sich teilschuldig

Der ehemalige Langläufer Johannes Dürr hat sich im Prozess um seine Verwicklungen in das vermutete Doping-Netzwerk um einen Erfurter Sportmediziner teilweise schuldig bekannt.Dem 32 Jahre alten Österreicher wird neben dem eigenen Blutdoping auch…
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Geständiger Dopingsünder: Ex-Langläufer Johannes Dürr.Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa/dpa
Epoch Times27. Januar 2020

Der ehemalige Langläufer Johannes Dürr hat sich im Prozess um seine Verwicklungen in das vermutete Doping-Netzwerk um einen Erfurter Sportmediziner teilweise schuldig bekannt.

Dem 32 Jahre alten Österreicher wird neben dem eigenen Blutdoping auch vorgeworfen, zum Doping anderer Sportler beigetragen zu haben. Dürr erklärte am Montag vor dem Landgericht Innsbruck aber, dass er etwa die beiden bereits verurteilten Ex-Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf nicht an den Erfurter Sportmediziner vermittelt habe. Die beiden Sportler behaupteten zuletzt das Gegenteil. Auch sei er kein Weiterverkäufer von Wachstumshormonen an andere Sportler gewesen oder habe einem anderen Sportler Blut intravenös rückgeführt.

Dürr war bereits 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wegen Dopings aufgeflogen. Vor Gericht gab er zu, dass er sich während der folgenden Sperre Blut abnehmen und dies für ein mögliches Comeback beim Erfurter Mediziner einfrieren ließ. Auch habe es zwischenzeitlich Überlegungen gegeben, bei einem möglichen Ausstieg des Erfurter Arztes aus den Doping-Praktiken gemeinsam mit anderen die bereits eingefrorenen Blutbeutel selbst zu lagern und damit teilweise das Doping-Geschäft zu übernehmen.

Nach der Ausstrahlung der ARD-Doku „Die Gier nach Gold“ im Januar 2019, mit der Dürr die „Operation Aderlass“ bei der Nordischen Ski-WM in Tirol auslöste, wollte er nach eigenen Angaben nichts mehr mit dem Blutdoping zu tun haben. „Ich hab gesagt, „Ich mag nicht mehr“, aber er wollte das nicht so ganz akzeptieren“, sagte Dürr vor Gericht über ein Gespräch mit dem Erfurter Mediziner, der derzeit in München in Untersuchungshaft sitzt. Mark S. sagte dagegen in seinen Vernehmungen, dass Dürr auch nach der Doku nochmal Blut rückführen wollte. Eine Aussage bei der Verhandlung in Innsbruck verweigerte der Arzt. (dpa)



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