Dortmund schiebt nach 1:3 Frust – Kritik am Referee

Nach der Auftaktniederlage im Schlüsselspiel bei Tottenham Hotspur steht der BVB in der wohl schwersten Champions-League-Gruppe mächtig unter Druck. Die Leistung des Schiedsrichters sorgte für zusätzlichen Frust.
Titelbild
Die Dortmunder um Gonzalo Castro (l) und Nuri Sahin fühlten sich im Wembley-Stadion benachteiligt.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times14. September 2017

Mehr Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe – weniger Tore. Nach dem verpatzten Start in die Champions League schoben die Dortmunder Frust.

Im Anschluss an das vermeidbare 1:3 (1:2) bei Tottenham Hotspur wurde weniger über die eigenen kapitalen Abwehrfehler als vielmehr über die schwache Leistung von Schiedsrichter Gianluca Rocchi diskutiert. Die wichtigsten Fakten des Spiels.

AUFREGER

Stein des Anstoßes war der Treffer zum vermeintlichen 2:2 durch Pierre-Emerick Aubameyang in der 56. Minute, dem der Referee wegen einer angeblichen Abseitsstellung fälschlicherweise die Anerkennung verweigerte. „Kein Mensch weiß, warum das zurückgenommen wurde. Ich hätte gern gesehen, wie sich das Spiel entwickelt, wenn das Tor gegeben worden wäre. Der Schiedsrichter hatte leider nicht das Niveau dieser Spielpaarung“, klagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Ähnlich deutliche Worte fand Ömer Toprak. „Schwere Fehlentscheidungen haben das Spiel extrem beeinflusst“, sagte der Abwehrspieler, der zudem auf ein angebliches Foul von Harry Kane an Nuri Sahin vor dem 2:1 verwies.

ABWEHRSCHWÄCHE

Die zuvor in 360 Pokal- und Meisterschaftsminuten unbezwungene Dortmunder Abwehr erwies sich als Schwachpunkt. Heung-Min Son (4.) und der starke Kane (15/60.) nutzten die großen Räume eiskalt aus. „Bei den Gegentoren waren wir zu lieb“, bekannte Fußball-Lehrer Peter Bosz. Die vom Tuchel-Nachfolger favorisierte mutige Taktik mit frühem Pressing und hoch stehender Abwehr erwies sich für die Champions League als nur begrenzt tauglich. Zwar verzeichnete der BVB mit 64 Prozent deutlich mehr Spielanteile und gewann auch die Mehrzahl der Zweikämpfe (55%), wurde aber Opfer der großen Effektivität des Gegners. „Ich bin enttäuscht, weil heute mehr drin war“, sagte Bosz.

LICHTBLICK

Andrej Jarmolenko stand erstmals in der Startelf und überzeugte auf Anhieb. Allein bei seinem sehenswerten Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 (11.) in bester Arjen-Robben-Manier deutete der Neuzugang von Dynamo Kiew an, warum er dem BVB 25 Millionen Euro wert war. „Er passt zu uns“, befand Zorc, „gute Fußballer brauchen selten eine lange Eingewöhnungszeit“.

AUSGANGSLAGE

Die Niederlage im vermeintlichen Schlüsselspiel um Platz zwei erschwert die Aufgabe in der wohl anspruchsvollsten Champions-League-Gruppe. Im Duell in zwei Wochen mit Titelverteidiger und Favorit Real Madrid, der 3:0 gegen Außenseiter APOEL Nikosia gewann, droht weiteres Ungemach. Womöglich entscheidet der direkte Vergleich mit den Spurs über ein Weiterkommen in der Königsklasse. Bosz richtete für das Rückspiel eine Kampfansage an die Engländer: „Noch ist alles offen. Sie müssen immer noch nach Dortmund kommen.“ (dpa)



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