Dortmunder Polizei sucht Videos von Ausschreitungen

Die Dortmunder Polizei versucht die Gewalttäter zu ermitteln, die beim Bundesligaspiel gegen Leipzig Gästefans attackiert und verletzt haben. Videos und Bilder, die andere Besucher aufgenommen haben, sollen dabei helfen.
Titelbild
Polizei im Einsatz vor dem Stadion von Borussia Dortmund.Foto: Ina Fassbender/dpa
Epoch Times7. Februar 2017

Nach den Ausschreitungen beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig sucht die Polizei nach Video- und Fotoaufnahmen, um die Täter zu ermitteln. Sie hat dazu ein Hinweisportal freigeschaltet, auf dem Zeugen Bilder und Videos hochladen können.

Zum Stand der Ermittlungen machte eine Polizeisprecherin keine Angaben. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte am Montag gesagt, er habe „das Gefühl, dass wir erste Täter haben ermitteln können“. Vor dem Spiel am Samstagabend hatten gewalttätige BVB-Anhänger Leipziger Fans, darunter auch Kinder, mit Steinen, Flaschen und Dosen beworfen. Dabei wurden und sechs Zuschauer und vier Polizisten verletzt.

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) lud die verletzten Leipziger zu einem Wochenende in die Ruhrmetropole ein. Er hoffe, dass die beteiligten Vereine sowie deren Fans aufeinander zugehen, hieß es in einer Mitteilung der Oberbürgermeister von Dortmund und Leipzig. „Ich entschuldige mich bei allen Leipzigerinnen und Leipzigern, die in Dortmund Gastfreundschaft erwarten konnten, aber auf unerträgliche Weise mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen wurden“, sagte Sierau.

Die Gewalteskalation war nach Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nicht vorauszusehen. Der GdP-Landesvorsitzende Arnold Plickert verwies auf die Erfahrungen bei den Spielen von RB Leipzig in Leverkusen und Köln, wo Farbbeutel gegen den Leipziger Mannschaftsbus geworfen wurden und es eine Sitzblockade gegeben hatte. „Gewalttätige Übergriffe hatte es dort nicht gegeben“, sagte Plickert der Deutschen Presse-Agentur.

Auch in Dortmund rechneten Polizei und Verein mit Attacken gegen den Leipziger Mannschaftsbus. Der Bus sei auf einer anderen Route als üblich zum Stadion geleitet worden, bestätigte die Polizeisprecherin. Möglicherweise sei das ein Grund für die Attacken auf Leipziger Fans und Polizisten gewesen.

Beim Spiel in Dortmund waren nach Plickerts Angaben zunächst 240 Beamte im Einsatz. Wegen der Bundesligaspiele am Samstag in Köln und Mönchengladbach, der Drittligabegegnung in Duisburg und zwei Demonstrationen seien keine weiteren Bereitschaftspolizisten verfügbar gewesen.

Die Dortmunder Polizei hatte am Montag eine Ermittlungsgruppe aus acht Beamten eingesetzt. Sie soll nicht nur die gewalttätigen Attacken auf Leipziger Fans vor dem Stadion aufklären, sondern auch die zahlreichen diffamierenden Spruchbänder auf der Südtribüne unter die Lupe nehmen. Dabei geht es um den Anfangsverdacht von Straftaten wie Beleidigungen.

Vorwürfe der Leipziger Anhängerschaft, wonach BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Vergangenheit mit wiederholten Verbalattacken gegen das von einem Großsponsor getragenen RB-Konzept zur Emotionalisierung beigetragen habe, wies Christian Heidel zurück. „Ich konnte nichts an seinen Aussagen finden, das den Vorwurf der Anstifterei rechtfertigt“, sagte der Manager des FC Schalke. Watzke habe sich „nicht abwertend, sondern wertend“ über Leipzig geäußert. „Wo kommen wir denn hin, wenn man das nicht mehr sagen darf? Wir leben in einer freien Welt“, sagte Heidel. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion