Draisaitl erster deutscher NHL-Topscorer: «Große Ehre»

Die NHL ist die stärkste Eishockey-Liga der Welt - und der Kölner Leon Draisaitl nun auch offiziell der beste Scorer dort. Das ist eine Konsequenz aus den jetzt veröffentlichten Nach-Corona-Plänen der NHL. Der 24-Jährige schreibt damit deutsche Sport-Geschichte.
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Leon Draisaitl (l) von den Edmonton Oilers ist der erste deutsche NHL-Topscorer.Foto: Mark Humphrey/AP/dpa/dpa
Epoch Times27. Mai 2020

Als erster deutscher Sportler hat Eishockey-Profi Leon Draisaitl die Topscorer-Wertung in einer der großen US-Ligen gewonnen.

Nach dem Hauptrunden-Abbruch in der stärksten Eishockey-Liga der Welt kann der 24 Jahre alte Kölner nicht mehr von Rang eins verdrängt werden. „Natürlich ist das eine große Ehre für mich und auch etwas ganz Besonderes“, sagte der Angreifer der Edmonton Oilers der dpa. „Aber ohne meine Mitspieler wäre das natürlich nicht möglich gewesen.“

Draisaitl gilt zudem als ein Kandidat für den MVP-Award, den Titel als wichtigster Spieler der Saison – eine Auszeichnung, die als deutscher Sportler in den USA bislang nur Basketball-Star Dirk Nowitzki überreicht bekam.

Wann Nationalspieler Draisaitl die Art-Ross-Trophy überreicht bekommt und in welchem Rahmen er gewürdigt wird, ist noch unklar. Liga-Boss Gary Bettman sprach in einer Video-Pressekonferenz davon, dass es aus aktueller Sicht wohl eine virtuelle Ehrung geben werde, aber noch keine konkreten Pläne existierten.

Unter anderem sein Club gratulierte Draisaitl via Twitter zu dem Erfolg. In nur 14 von 70 Spielen blieb er ohne direkte Torbeteiligung und kommt insgesamt auf 110 Punkte. An zweiter Stelle steht sein Teamkollege Connor McDavid mit 97 Scorerpunkten. Deutschlands bester Eishockey-Spieler ist in seinem Heimatland zwar weit von der Popularität von beispielsweise Dirk Nowitzki entfernt, in den NHL-Ländern USA und Kanada aber ein geschätzter und in höchstem Maße anerkannter Athlet.

Grundlage für den nun sicheren Gewinn der Topscorerwertung war die Entscheidung der NHL, bei einer Fortsetzung der wegen Corona unterbrochenen Saison direkt in die Playoffs einzusteigen und dafür mehr Mannschaften als üblich zuzulassen. Demnach sollen 24 Mannschaften die Chance erhalten, sich für die Final-Serie um den Stanley Cup zu qualifizieren. Normal sind Playoffs mit 16 Teams.

Orte und Zeitplan sind noch nicht entschieden. Frühestens am 1. Juli sollen Teams mit Trainingslagern beginnen. Derzeit sind noch nicht mal Einheiten in Kleingruppen erlaubt. Die Genehmigung dafür wird für Anfang Juni erwartet. „Wir werden nicht mit Spielen beginnen, bevor wir wissen, dass es sicher und okay ist“, sagte Liga-Boss Bettman.

Draisaitl hat mit den Edmonton Oilers nun die Chance auf die Meisterschaft. Für seinen Nationalmannschafts-Kollegen Dominik Kahun (Buffalo Sabres) und Ex-Bundestrainer Marco Sturm (Co-Trainer bei den Los Angeles Kings) ist die Spielzeit dagegen vorbei. Ihre Teams zählen nicht zu den 24 für die Playoffs qualifizierten Mannschaften. (dpa)

John Locher



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