Effenberg und Ponomarew: Neue Männerfreundschaft beim KFC

Ein umstrittener Präsident und ein meinungsfreudiger Ex-Nationalspieler bei einem kriselnden Drittligisten: Wird die Partnerschaft Effenberg/Ponomarew halten?
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Neue beim KFC Uerdingen: Stefan Effenberg.Foto: Guido Kirchner/dpa/dpa
Epoch Times10. Oktober 2019

Eine neue Männerfreundschaft soll den Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen in eine bessere Zukunft führen. Mit der Vorstellung von Stefan Effenberg als neuen Manager hat der umstrittene Clubchef Michail Ponomarew einen prominenten Partner gewinnen können.

Der zuletzt wegen vieler Personalwechsel auf der Trainerbank als Chaosclub bezeichnete Verein mit seinem umstrittenen Präsidenten, schreckt den ehemaligen Nationalspieler nicht ab. „Ich schätze die Offenheit und Ehrlichkeit von Herrn Ponomarew. Für mich ist das kein Chaosclub“, erklärte Effenberg am Donnerstag. Der 51-Jährige hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 unterschrieben.

Mit Effenberg, der ganz in Schwarz gekleidet zur Präsentation kam, und Investor und Clubchef Ponomarew haben nun zwei illustre Figuren das Sagen beim Krefelder Fußballclub. In der knapp dreijährigen Amtszeit von Ponomarew wurden fünf Trainer verpflichtet, von denen keiner mehr da ist. Fast selbstironische wirkt da der Slogan des Clubs auf einem Banner in der Loge der Düsseldorfer Arena: „Weil das Blau für die Treue und das Rot für die Liebe steht.“

Der Russe ist zudem einer von zwei Hauptgesellschaftern des DEL-Clubs Krefeld Pinguine, mit denen er sich wegen angeblich ausstehender Zahlungen überworfen hat. Seine Anteile an dem Eishockeyverein wolle er zeitnah verkaufen, sagte Ponomarew.

Von Effenberg ist er völlig überzeugt. „Wir hoffen, von seiner unglaublichen Erfahrung zu profitieren. Er war bei einem der besten Clubs der Welt, hatte die besten Trainer. Das ist ein großes Zeichen für unseren Club“, sagte Ponomarew.

Die erste Baustelle, die Effenberg bearbeiten muss, ist die Besetzung des Trainerpostens. Er selbst komme dafür nicht infrage, sagte der neue Manager. Nach der Entlassung von Heiko Vogel hatte Co-Trainer Stefan Reisinger übernommen – dem fehlt aber die Lizenz. „Wir werden die Länderspielpause nutzen und zeitnah eine Lösung finden, in der Stefan Reisinger eingebunden wird“, erklärte Effenberg.

Ziele habe man sich nicht gesetzt, sagte Effenberg. „Wir wollen hier Ruhe reinbringen und den KFC wieder in die Spur bringen. Die Situation ist nicht so schlecht.“ Seine TV-Präsenz wird „Effe„ nicht aufgeben müssen. Sport1 gab bekannt, dass Effenberg auch in seiner neuen Funktion dem Sender weiterhin erhalten bleibe. „Das ist auch überschaubar“, erklärte der neue Manager.

Eigentlich war Effenberg, der mittlerweile mit Ehefrau Claudia in Düsseldorf lebt, zu Jahresbeginn sogar als neuer KFC-Coach im Gespräch. Doch damals kam es zu keiner Einigung. Erfahrung im Trainerbereich hatte der frühere Weltklassespieler ohnehin nur knapp sechs Monate. Beim damaligen Zweitligisten SC Paderborn war er in der Saison 2015/16 krachend gescheitert. Bei der Entlassung rief der damalige und mittlerweile verstorbene Präsident Wilfried Finke dem prominenten Coach hinter: „Diese Hollywood-Welt steht uns nicht gut zu Gesicht. Es war im Nachhinein ein Fehler.“

Das hat aber Ponomarew nicht davon abgehalten, Effenberg zu verpflichten. Im Gegenteil: „Das ist ein großes Zeichen für unseren Club“, sagte der Russe. (dpa)



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