Ehlers/Flüggen verpassen WM-Achtelfinale

Auch sieben Jahre nach dem Olympiasieg von Jonas Reckermann und Julius Brink kämpfen die deutschen Beachvolleyball-Männer verzweifelt um die Rückkehr in die Weltspitze. Noch trägt die Umstrukturierung im Spitzenbereich nur zarte Früchte.
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Verpassten bei der WM in Hamburg das Achtelfinale: Lars Flüggen (l) und Nils Ehlers.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times4. Juli 2019

Hamburg (dpa) – Die deutschen Männer laufen der Weltspitze im Beachvolleyball weiter verzweifelt hinterher – nur die Entwicklung von Julius Thole und Clemens Wickler gab zuletzt Hoffnung.

Bei der Weltmeisterschaft in Hamburg scheiterten Nils Ehlers und Lars Flüggen in der ersten K.o.-Runde. Das deutsche Nationalteam Nummer zwei unterlag am Hamburger Rothenbaum in der ersten K.o.-Runde den US-Amerikanern Tri Bourne und Tevor Crabb nach einem starken ersten Durchgang mit 1:2 (21:15, 19:21, 10:15).

„Im zweiten Satz fehlte ein Punkt“, sagte der 25 Jahre alte Ehlers, der die WM dennoch als einen „wichtigen Schritt Richtung Tokio 2020 einordnete. Der 29-jährige Abwehrspieler Flüggen war schon 2016 in Rio bei den Olympischen Spielen dabei, scheiterte mit dem damaligen Partner Markus Böckermann in der Gruppenphase. Der Weg mit Ehlers zu Olympia 2020 wird schwer.

„Wir wissen, was wir können. Vereinzelt hatten wir das schon vor der WM gezeigt, uns hatte aber die Konstanz und das Selbstvertrauen gefehlt. Jetzt haben wir gespürt, dass dieses da ist“, sagte Ehlers, der früher bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen in der Hallen-Bundesliga gespielt hat. Deshalb sei das Aus nach überzeugender Vorrunde besonders bitter.

„Den zweiten Satz hätten wir gewinnen können. Emotional war es danach eine schwierige Situation. Eigentlich waren wir wieder da. Aber wenn du Kacke an der Hand hast, hast du Kacke an der Hand“, kommentierte Flüggen die zu vielen verschlagenen Bälle. Im Tiebreak konnten Ehlers/Flüggen, die am zentralen Verbandsstützpunkt in Hamburg bei den Bundestrainern Martin Olejnak und Eric Koreng trainieren, keine entscheidende Gegenwehr mehr leisten.

Yannick Harms und Philipp Arne Bergmann, ebenfalls als Nationalteam eingestuft, blieben gegen die WM-Mitfavoriten Anders Mol und Christian Sorum aus Norwegen chancenlos. Zwar hielt das Hamburger Duo in beiden Sätzen zunächst mit, am Ende aber hieß es deutlich 0:2 (13:21, 13:21). Den 17. Platz und vor allem 640 Weltranglistenpunkte nehmen beide „als Schritt nach vorn“ dennoch mit.

„2012 war der letzte große Erfolg bei den Männern da“, erinnerte Julius Brink an den eigenen Olympiasieg in London mit Jonas Reckermann. Danach habe es der Deutsche Volleyball-Verband „völlig verschlafen“, die Aufmerksamkeit zu nutzen und die Entwicklung voranzutreiben. „Das sind jetzt immer noch die Auswirkungen. Das wird noch lange so bleiben. Das ist brutal schwer aufzuholen“, bemerkte Brink. 2016 schaffte es nur ein Männerteam nach Rio de Janeiro.

2017 wurde dann der zentrale Leistungsstützpunkt in Hamburg gegründet. „Mir war klar, dass es ein Langstreckenlauf wird“, erklärte Chefbundestrainer Olejnak. Der 48 Jahre alte Slowake setzt auf kontinuierliche Entwicklung. „Was nicht passiert, ist, dass die Athleten dann wie Phönix aus der Asche kommen“, sagte Brink.



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