Ein Brite, eine Belgierin und Struff überraschen Down Under

Elise Mertens schlägt die Nummer vier der Setzliste, Kyle Edmund wirft den ATP-Weltmeister aus dem Turnier, Jan-Lennard Struff steht im Doppel-Halbfinale. Die Australian Open erleben einen Tag der Überraschungen - und Mischa Zverev muss eine Rekordstrafe zahlen.
Titelbild
Jan-Lennard Struff (l) und der Japaner Ben McLachlan (r) sind ins Doppel-Halbfinale eingezogen.Foto:  Ng Han Guan/dpa
Epoch Times23. Januar 2018

Die erste Belgierin seit Kim Clijsters, ein Brite, der nicht Andy Murray heißt, und ein deutscher Davis-Cup-Spieler mit einer „tollen Geschichte“: Bei den Australian Open haben Außenseiter zum Auftakt der zweiten Woche für Furore gesorgt.

Einen Tag nach dem Achtelfinal-Scheitern des sechsmaligen Champions Novak Djokovic erreichten die Belgierin Elise Mertens und der Brite Kyle Edmund ihre ersten Grand-Slam-Halbfinals. Ein unerwartetes Erfolgserlebnis feierte auch Jan-Lennard Struff, der mit seinem japanischen Tennis-Partner Ben McLachlan in das Doppel-Halbfinale einzog.

Eigentlich wollte der 27 Jahre alte Sauerländer nach seinem Zweitrunden-Aus im Einzel gegen Roger Federer bereits mit der ersten Abordnung des deutschen Davis-Cup-Teams an die Gold Coast reisen zur Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel in Brisbane gegen Gastgeber Australien Anfang Februar.

Doch Struff und McLachlan, die vorher noch nie Doppel zusammen gespielt hatten und sich auch nur flüchtig kannten, warfen am Dienstag das an Nummer eins gesetzte polnisch-brasilianische Duo Lukasz Kubot/Marcelo Melo mit 6:4, 6:7 (4:7), 7:6 (7:5) aus dem Turnier und kämpfen nun sogar um den Einzug in das Endspiel.

„Das ist natürlich eine tolle Geschichte und eine unglaubliche Leistung“, kommentierte Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann den Auftritt des Warsteiners, der neben Alexander Zverev, Peter Gojowczyk und Tim Pütz zum deutschen Aufgebot für Brisbane zählt. „Ich kann es selbst nicht glauben, dass wir gewonnen haben und so weit gekommen sind“, sagte Struff im TV-Sender Eurosport. „Wir sind sehr happy, dass wir hier im Halbfinale stehen und den Titel vor Augen haben, das ist völlig klar. Wir geben auch im Halbfinale Vollgas.“

Hinter dem Davis-Cup-Einsatz von Mischa Zverev stand kurz vor dem Nominierungsschluss noch ein großes Fragezeichen, weil der 30 Jahre alte Hamburger noch immer unter den Folgen eines Infektes mit Fieber litt. Wegen der Erkrankung hatte er auch in seinem Erstrunden-Match in Melbourne gegen den Südkoreaner Hyeon Chung nach 48 Minuten beim Stand von 2:6, 1:4 aufgegeben – was ihm nun eine Rekord-Geldstrafe einhandelte. 45 000 US-Dollar muss er bezahlen wegen seiner „Erstrunden-Leistung“ (Paragraf IIIG „first round performance“).

Zverev ist damit das erste Opfer einer neuen Regel, die verhindern soll, dass angeschlagene Profis nur wegen des Preisgeldes antreten, dann aber aufgeben. Zverevs Gage betrug 47 000 US-Dollar, die Strafe von 45 000 US-Dollar ist die höchste, die bislang während eines Grand-Slam-Turniers gegen einen Profi verhängt wurde. „Die Strafe ist sehr drastisch, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagte Kohlmann. Eine Reaktion Zverevs stand zunächst aus.

Für sportliche Schlagzeilen sorgte Mertens mit einem 6:4, 6:0 gegen die an Nummer vier gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina. Die 22-Jährige schaffte es als erste Belgierin seit Kim Clijsters 2012 in das Australian-Open-Halbfinale. Edmund rang den bulgarischen ATP-Weltmeister Grigor Dimitrow 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 nieder. „Wow“, twitterte der verletzt pausierende Andy Murray, der einzige andere britische Melbourne-Halbfinalist seit John Lloyd vor 41 Jahren. (dpa)

Ein Brite, eine Belgierin und Struff überraschen Down Under
Der Brite Kyle Edmund setzt sich bei den Australian Open gegen Grigor Dimitrow aus Bulgarien durch. Foto: Julian Smith
Ein Brite, eine Belgierin und Struff überraschen Down Under
Die Belgierin Elise Mertens schlägt im Viertelfinale gegen Jelina Switolina aus der Ukraine auf. Foto: Julian Smith
Ein Brite, eine Belgierin und Struff überraschen Down Under
Mischa Zverev musste verletzungsbedingt aufgeben. Foto: Craig Golding


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