Eintracht-Abend der Signale: «Nazis raus» und vier Tore

Das erste Zeichen des Abends setzen die Eintracht-Fans schon vor dem Anpfiff: mit lautstarken «Nazis raus»-Rufen überstimmten sie ein paar Krakeeler bei der Schweigeminute. Die Mannschaft trug ihren Teil zu einem gelungenen Abend auf dem Rasen bei.
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Nach dem 4:1-Sieg über RB Salzburg feiern die Spieler von Eintracht Frankfurt mit den Fans.Foto: Arne Dedert/dpa/dpa
Epoch Times21. Februar 2020

Mit dem Spielball unter dem Arm und Badelatschen an den Füßen genoss Dreifach-Torschütze Daichi Kamada seinen Gala-Abend in den Katakomben.

Der 23 Jahre alte Japaner hat nicht nur für den ersten Europa-League-Dreierpack eines Profis von Eintracht Frankfurt gesorgt, sondern sein Team beim 4:1 (2:0) über Red Bull Salzburg auch ein riesiges Stück in Richtung Achtelfinale gebracht. Nach seinen internationalen Treffern Nummer vier, fünf und sechs äußerte der Offensivspieler lachend einen frommen Wunsch: „Jetzt will ich aber endlich auch mal in der Bundesliga ein Tor schießen.“

Für die auf Europa fixierten Hessen war es ein absoluter Traumstart in das neue internationale Jahr – und gleichzeitig ein Abend der Signale. Weniger als 24 Stunden nach der Gewalttat im rund 20 Kilometer entfernten Hanau hatte es vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel eine Schweigeminute gegeben.

Einige Krakeeler nutzten diesen Moment allerdings für Zwischenrufe – und wurden erst von den Eintracht-Fans lautstark ausgepfiffen, bevor diese „Nazis raus“-Rufe in das mit 47.000 Fans ausverkaufte Stadion donnerten. Frankfurst Trainer Adi Hütter bezeichnete die Vorfälle in der „Fan-Hochburg“ (Axel Hellmann) als „unglaublich fürchterliche Nachricht“, sagte aber auch: „Auf der anderen Seite hat es auf uns jetzt keinen Einfluss gehabt.“

Vor dem Rückspiel am 27. Februar (21.00 Uhr/RTL und DAZN) scheint der Weg für eine weitere Achtelfinal-Teilnahme geebnet. Hütter lobte zwar „die beste Saisonleistung“, wollte überbordenden Optimismus nach 90 von mindestens 180 Minuten im Duell mit seinem Ex-Verein aber noch nicht teilen. „Mir ist immer noch wichtig, dass wir wissen, dass wir noch ein Rückspiel haben. Wir sind auf keinen Fall durch. Wenn irgendwer glaubt, dass wir durch sind, halte ich dagegen: Wir müssen noch mal die gleiche Leistung zeigen.“

Neben Kamada (12./43./53. Minute) hatte auch der seit Wochen starke Filip Kostic (56.) ein Tor erzielt. Lange sah es nach einer perfekten Ausgangslage aus, bevor Hee-Chan Hwang per Foulelfmeter (85.) doch noch einen Auswärtstreffer für Österreichs Meister erzielte. „Wenn man meckern will, das Gegentor. Ansonsten war es wirklich eine Top-Leistung“, befand Torhüter Kevin Trapp. In der Vorsaison ging es für die Eintracht nach Siegen über Schachtjor Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon in der Europa League bis ins Halbfinale. (dpa)



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