Eintracht-Fanclubs: Kaum Interesse am Länderspiel

Die Eintracht-Anhänger haben nach Angaben ihres Fanclubverbandes kaum Interesse am Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag in Frankfurt/Main.„Der eine oder andere wird da vielleicht hinlaufen. Aber der Großteil von denen, die…
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In Mönchengladbach beim Spiel der DFB-Elf gegen Weißrussland blieben etliche Tribünen weitgehend unbesetzt.Foto: Federico Gambarini/dpa/dpa
Epoch Times18. November 2019

Die Eintracht-Anhänger haben nach Angaben ihres Fanclubverbandes kaum Interesse am Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag in Frankfurt/Main.

„Der eine oder andere wird da vielleicht hinlaufen. Aber der Großteil von denen, die ich kenne, geht nicht hin. Der DFB ist so unbeliebt wie sonst was, das geht auch auf die Nationalmannschaft über“, sagte Ina Kobuschinski, Vorsitzende des Eintracht Frankfurt Fanclubverbandes e.V., der Deutschen Presse-Agentur.

Die Commerzbank Arena, wo die Eintracht-Fans in der Bundesliga und Europa League regelmäßig für eine Top-Stimmung sorgen, ist Schauplatz des EM-Qualifikationsspiels der DFB-Auswahl gegen Nordirland (20.45 Uhr/RTL). Zuletzt war die Zuschauerzahl bei Länderspielen gesunken, beim 4:0 gegen Weißrussland am Samstag in Mönchengladbach kamen nur 33 164 Besucher in den Borussia-Park.

„Der DFB hat sich so weit von der Fan-Szene entfernt, das ist unglaublich“, sagte Kobuschinski. Die Preisvorstellungen – bei Eintrittskarten und auch bei den neuen Trikots – seien „völlig überzogen“. Die aktive Fanszene haben „keinen Bock“ mehr auf die Nationalmannschaft und auch auf Merchandising-Aktionen wie die Marke „Die Mannschaft“, die 2015 präsentiert wurde.

„Die Stimmung ist seit Jahren schlecht bei Länderspielen“, sagte Kobuschinski. Die Eintracht-Fans hätten auch wenig Bezug zu der Partie am Dienstag, da derzeit kein Frankfurter Spieler zum Kader von Bundestrainer Joachim Löw gehöre.

Joachim Löw sieht das Verhältnis der Fans zu seiner Mannschaft nicht abgekühlt. „Es ist wie immer die letzten Jahre“, sagte der Bundestrainer der Deutschen Presse-Agentur. In seiner Zeit beim DFB, die 2004 als Assistent begann und ab 2006 als Bundestrainer fortgesetzt wurde, habe es immer wieder Diskussionen über eine Distanz zwischen Team und Anhängern gegeben, bemerkte Löw am Montag in Frankfurt.

Die zuletzt nicht ausverkauften Heimspiele in Dortmund gegen Argentinien und in Mönchengladbach gegen Weißrussland sieht Löw nicht als Indikator für ein abfallendes Interesse an der Nationalmannschaft. „Wir haben schon 2009 darüber geredet und 2013, da gab es genau die gleichen Themen. Das zieht wieder an, wenn ein Turnier ist im nächsten Sommer.“ Dann werde „ganz Deutschland wieder hinter der Mannschaft stehen“, sagte Löw.

Natürlich würden die Zuschauerzahlen bei der Nationalelf auch mit den jeweiligen Gegnern und der Spiele-Häufung im Profifußball überhaupt zusammenhängen, erklärte Löw. „Wenn wir gegen Mannschaften wie Holland, Polen oder Russland spielen in der Qualifikation, waren die Stadien immer voll.“ Auf der anderen Seite sei „nicht wegzudiskutieren, dass es bei manchen Spielen wie gegen San Marino oder Aserbaidschan – ohne despektierlich zu sein – klar ist, dass die Leute nicht unbedingt unter der größten Spannung ins Stadion gehen.“

Trotzdem habe man beispielsweise in Dortmund mit 45 197 Zuschauern gegen Argentinien mehr Zuschauer gehabt, „als mancher Club in der Champions League“, bemerkte Löw. Zuletzt in der EM-Qualifikation gegen Weißrussland (4:0) kamen 33 164 Zuschauer in den Borussia Park.

Nationalspieler Toni Kroos hofft künftig wieder auf mehr Zuspruch von den Fans. „Wir sind auf dem Weg, Gründe zu liefern, warum man ins Stadion geht“, sagte der 29-Jährige von Real Madrid in Frankfurt am Main. Er nehme einen „Liebesentzug“ der Anhänger „gar nicht so extrem wahr“, versicherte Kroos.

Einen Grund für die Unzufriedenheit der Fans mit der DFB-Auswahl sieht der Weltmeister von 2014 noch immer im WM-Debakel des Vorjahres mit dem Aus in der Gruppenphase. „Man muss sich als Mannschaft zurückkämpfen, da sind wir mitten drin“, sagte Kroos und fügte hinzu: „Am Ende des Tages muss jeder selbst entscheiden, ob er ins Stadion geht, aber ich denke nicht, dass unsere Leistungen dagegen sprechen.“ (dpa)



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