EM-Aus für DVV-Frauen im Viertelfinale

Wie schon vor zwei Jahren werden die deutschen Volleyballerinnen bei der EM Fünfte. Im Viertelfinale zerschlagen sich die Hoffnungen auf eine Medaille. Aserbaidschan zeigt dem jungen Team die Grenzen auf.
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Die deutschen Volleyballerinnen haben den Einzug ins Halbfinale der EM gegen Gastgeber Aserbaidschan verpasst.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times29. September 2017

Für die deutschen Volleyballerinnen ist der Traum von einer Medaille bei der EM in Baku geplatzt.

Im Viertelfinale in der National Gymnastics Arena unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski gegen Aserbaidschan vor 5000 Zuschauern mit 0:3 (20:25, 14:25, 21:25) und beendet das Turnier auf Rang fünf. Halbfinalgegner der Gastgeber am Samstag ist das Team der Niederlande. Vor zwei Jahren war Deutschland ebenfalls im Viertelfinale gescheitert. Nach EM-Silber 2011 und 2013 geht das Warten auf eine Medaille weiter.

„Wir hatten heute gegen Polina Rahimowa keine Chance, sie hat den ersten Satz alleine gewonnen. Das frustriert natürlich, sie wurden auch immer mutiger mit ihren Aufschlägen“, resümierte Koslowski. „Sie spielen einfach eine Etage höher als wir. Das muss ich akzeptieren. Vielleicht fehlte uns ein bisschen die Erfahrung und wir waren zu oft mit uns selbst beschäftigt. Aserbaidschan hat in allen Elementen viel Druck und wenig Fehler gemacht.“

Gegen Aserbaidschan fanden die konzentriert wirkenden Deutschen zunächst gut ins Spiel, viele Aktionen saßen, sogar Zuspielerin Denise Hanke machte einen Punkt per Angriff. Doch gleich mehrere Annahmefehler ließen sie von 12:8 in einen Rückstand (14:18) geraten. Zudem drehte Star-Angreiferin Polina Rahimowa immer mehr auf und sorgte von allen Positionen für elf Punkte. Mit einem Aufschlag-Ass beendete der Japan-Profi den ersten Durchgang.

Für die Deutschen kam deren beste Punktesammlerin bei der EM, Louisa Lippmann aus Schwerin, nicht richtig zum Zuge, was sich auch in der Folge nicht änderte. Koslowski gönnte ihr ab 14:19 eine Pause bis Satzende und wechselte die Vilsbiburgerin Lena Stigrot ein. Da war der Satz aber bereits gelaufen, Aserbaidschan hatte mit starken Aufschlägen, darunter vier Asse, den Druck mächtig erhöht. Trotz einer Ausbeute von fünf Blockpunkten für Deutschland war die Annahmeleistung entscheidend für den Verlust auch des zweiten Satzes.

Die Gastgeber sind zwar in den internationalen Ranglisten nur Mittelmaß, wollen aber bei der Heim-EM unter allen Bedingungen eine Medaille gewinnen. In der Vorrunde hatte sich Aserbaidschan vom Auftritt der Deutschen überraschen lassen, die ihre physische Unterlegenheit durch Teamspirit und Mut auszugleichen wussten. Am Ende siegten zwar die Gastgeberinnen (3:1), aber Koslowskis Auswahl hatte mächtig Eindruck hinterlassen.

An diese Leistung konnte sein Team aber im Viertelfinale nicht anknüpfen. Lippmann (1,80 Meter) und Co. kamen gegen die Riesinnen aus Aserbaidschan – gleich drei Spielerinnen in der ersten Sechs sind größer als 1,90 Meter – nicht durch. Mut und Leidenschaft sollten nicht ausreichen für eine Wende. Bereits am folgenden Tag fliegt die Mannschaft zurück nach Deutschland.

Zuversichtlich wird sie die Heimreise trotz des Ausscheidens antreten. „Für die Entwicklung der Mannschaft ist die EM trotzdem ein wichtiger Schritt. Sie hat die Qualifikation für 2018 in der Tasche“, sagte Spielführerin Maren Fromm. „Dieses Team hat noch viele Europameisterschaften vor sich und kann international eine gute Rolle spielen.“ (dpa)



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