Endlich wieder ein Sieg: Löws A-Team gewinnt in Kiew

Diesmal verspielt die Nationalmannschaft ihre Führung nicht. Das 2:1 im Risikogebiet Ukraine ist kein Glanzstück, das Joachim Löw bejubeln darf. Ginter und Goretzka treffen vor einer stimmungsvollen Kulisse.
Titelbild
Matthias Ginter, Torschütze zum 1:0, wird von Mannschaftskamerad Antonio Rüdiger beim jubeln hochgehoben - Serge Gnabry kommt zum feiern dazu.Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa/dpa
Epoch Times10. Oktober 2020

Beim Comeback der Erstbesetzung um den Bayern-Block hat Joachim Löw mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den ersten Sieg in der Nations League bejubeln können.

Beim am Ende noch recht wackligen 2:1 (1:0) gegen die Ukraine im Corona-Risikogebiet Kiew waren vor 17 573 Zuschauern Matthias Ginter (20. Minute) und Leon Goretzka (49.) mit ihren Toren Löws Matchwinner.

Nach dem Anschlusstor von Ruslan Malinowski (76.) per Foulelfmeter war aber erneut die Gefahr vorhanden, auch im vierten Länderspiel nach der Corona-Pause gegen einen stark ersatzgeschwächten Gegner wieder einen Vorsprung zu verspielen. Mit dem Pflichtsieg wahrte die DFB-Auswahl die Chance, in der Nationenliga mit Spanien um den Gruppensieg kämpfen zu können. Schon am Dienstagabend (20.45 Uhr) steht in Köln gegen die Schweiz das nächste Punktspiel auf dem Programm.

„Es ist ein Tag, wo man abliefern muss“, sagte Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger in seiner Funktion als ARD-Experte vor dem Anpfiff. Löw schaffte dafür die personellen Voraussetzungen. Auf neun Positionen veränderte der Bundestrainer die Starelf im Vergleich zum 3:3 im Testspiel gegen die Türkei drei Tage zuvor in Köln. Nur Julian Draxler und Antonio Rüdiger durften wieder in der Startelf auflaufen, die erstmals nach elf Monaten wieder von Manuel Neuer als Kapitän angeführt wurde. Die Rückkehr der fünf Münchner Siegertypen und auch der beiden Leipziger Flügelspieler Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg machte sich insgesamt positiv bemerkbar.

Niklas Süle strukturierte die Abwehr, verschuldete aber mit einem ungeschickten Tackling den Elfmeter gegen Mittelstürmer Roman Jaremtschuk. Dadurch geriet das DFB-Team unnätig nochmals in Bedrängnis. Insbesondere Joshua Kimmich brachte als zentrale Figur im Mittelfeld Sicherheit ins deutsche Spiel. Goretzkas Dynamik tat ebenfalls gut – und vorne war Serge Gnabry sehr präsent. Was bei ihm fehlete, war diesmal die letzte Präzision und Glück im Abschluss.

Das Publikum unterstützte lautstark das Heimteam, das sich drei Tage nach einem 1:7 in Paris gegen Weltmeister Frankreich mit sechs neuen Akteuren nach Kräften wehrte. Die deutschen Spieler motivierte die in Corona-Zeiten so vermisste Fußballatmosphäre im Stadion aber auch.

Der Beginn war zäh, aber nach dem ersten Tor kontrollierte Löws A-Formation lange Zeit das Geschehen auf dem holprigen Rasen. Dabei waren es nach einer Ecke zwei Abwehrspieler, die für die Führung sorgten. Nach energischer Vorarbeit von Rüdiger im Strafraum spitzelte der Gladbacher Ginter den Ball mit der Fußspitze ins Netz.

Schon bis der Pause hätte die DFB-Auswahl nachlegen können. Doch Ersatztorwart Georgi Buschtschan parierte zweimal glänzend bei einem Distanzschuss von Kimmich (31.) und einem Flugkopfball von Gnabry (35.). Der 26 Jahre alte Keeper von Dynamo wurde dann aber in seinem zweiten Länderspiel kurz nach der Pause vom Retter zum Verlierer. Eine harmlose Flanke des Leipzigers Lukas Klostermann ließ er aus den Händen auf den Kopf von Goretzka gleiten, der das Geschenk annahm.

Die Ukrainer waren nun gezeichnet von den Ausfällen und dem Untergang gegen die Franzosen. Sie gaben sich aber nie auf. Die Gäste konnten das Spiel vor dem nächtlichen Heimflug weitgehend kontrollieren. Löw vermisste aber wieder die letzte Konsequenz in der Verwertung der Torchancen. Der agile Draxler hätte nach feiner Vorarbeit von Gnabry auf 3:0 erhöhen müssen, schoss aber den Torwart an (51.). Eine der wenigen Umschaltaktionen der Ukrainer führte zum Elfmeter. Gnabry hätte bei einer weiteren vergebenen Großchance das Zittern früher beenden können. Er scheiterte an Unglücksrabe Buschtschan (82.). (dpa)

Efrem Lukatsky

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