England feiert große Nacht von Moskau – «Charakter gezeigt»

Der K.o.-Fluch vorbei, den Elfmeter-Fluch besiegt: Englands Helden sind bei der WM in Russland noch lange nicht fertig. Die monatelange Vorbereitung auf den einen großen Elfmeter-Moment zahlt sich aus.
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Die Engländer um Torwart Jordan Pickford (M.) feierten ihren Sieg im Elfmeterschießen.Foto: Victor R. Caivano/AP/dpa
Epoch Times4. Juli 2018

Moskau (dpa) – Erster K.o.-Sieg seit 2006, erster Sieg im Elfmeterschießen seit 1996: Die Euphorie kennt bei den Engländern schier keine Grenzen mehr.

Nach dem 4:3 im Elfmeterschießen gegen Kolumbien trennen das Team von Trainer Gareth Southgate nur noch zwei Siege vom großen WM-Finale in Moskau. Es wäre das erste seit 1966. „Es ist ein sehr spezieller Moment für unser ganzes Land“, betonte der Coach nach dem Herzschlag-Sieg im Elfmeter-Finale. In einer Hälfte mit Schweden, Kroatien und Gastgeber Russland sind die Three Lions nun sogar der Favorit aufs Finale und dürfen von der ersten Endspielteilnahme seit 52 Jahren träumen.

DAS TRAUMA IST BESIEGT: 1996 Deutschland, 1998 Argentinien, 2004 Portugal, 2006 Portugal, 2012 Italien – gegen England durfte in den vergangenen 20 Jahren quasi jeder mal im Elfmeterschießen siegen. „Wir hatten den totalen Glauben bis zum Ende. Auch als der erste Elfmeter gehalten wurde“, versicherte Southgate nach dem Ende des Fluches gegen die verbissen kämpfenden Südamerikaner. Durch einen Fehlschuss von Jordan Henderson war England in Rückstand geraten. Der frühere Profi empfand die Leistung seines jungen Teams als „beeindruckend“, sportlich wie mental.

AKRIBIE WIRD BELOHNT: Ein Fluch, ein Trauma? So etwas gilt bei Coach Southgate nicht. „Die Statistik macht es schwieriger für uns, aber wir waren relaxed“, sagte der Trainer. Monatelang ließ er für dieses Szenario proben, simulierte Situationen und erstellte Listen mit möglichen Schützen. In der Verlängerung wechselte er sogar Marcus Rashford ein, weil er ihn für einen nervenstarken Elferschützen hält. „Ich hatte Glauben in die Schützen und in den Torwart“, sagte der Coach. Nur das zähle – nicht die Vergangenheit.

KANE BLEIBT DER GARANT: Den Wandel in Englands so trister Elfer-Historie verkörpert niemand so sehr wie Superstar Harry Kane. Der Stürmer von Tottenham Hotspur hat bereits sechs Turniertore, er verwandelte drei Elfmeter aus dem Spiel und den ersten im Showdown nach 120 kräftezehrenden Minuten. „Wir haben Charakter gezeigt. Das sind die Momente, in denen du den Charakter wirklich siehst. Das ist eine große Nacht für England“, sagte Kane. In sechs aufeinanderfolgenden Spielen traf „King Kane“, das hat für die Three Lions seit Tommy Lawton 1939 keiner mehr geschafft. „Ich bin sehr stolz darauf, aber ich will noch besser werden und unser Weg ist noch lang.“

PRESSE JUBELT SICH WARM: England siegt und die heimischen Medien jubeln. „Unsere historischen Jungs: England gewinnt ein Elfmeterschießen – eine Überschrift, von der Sie niemals gedacht hätten, dass Sie sie lesen“, schrieb „The Sun“. Der „Guardian“ zitierte gar den früheren US-Präsidenten Barack Obama: „Yes, we can. England hat ein weltweites Publikum daran erinnert, dass entgegen des Eindrucks, den sie die vergangenen 30 Jahre hinterlassen haben, doch wissen, wie man ein Elfmeterschießen gewinnt.“



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