Erst die Party, dann die Fragen: Werder vor der Analyse

Der späte Klassenerhalt bringt eine desolate Saison von Werder Bremen schmeichelhaft zu Ende. Nach dem 2:2 im Relegations-Rückspiel beim 1. FC Heidenheim blickt Trainer Kohfeldt bereits voraus. Ob es mit ihm weitergeht, lässt er offen. Es gibt noch viel mehr Fragen.
Titelbild
Bremens Trainer Florian Kohfeldt jubelt über den Treffer zum 1:2.Foto: Tom Weller/dpa/dpa
Epoch Times7. Juli 2020

Die schonungslose Analyse fiel erst einmal aus. Noch lange nach dem glücklichen Ende einer „Katastrophen-Saison“ (Trainer Florian Kohfeldt) stand Marco Bode mit einem Bier in der Hand auf der Tribüne der Heidenheimer Arena.

Nicht nur dem Aufsichtsratschef von Werder Bremen war eine Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung aus dem Gesicht abzulesen. Wenige Stunden der Freude über den Last-Minute-Verbleib in der Fußball-Bundesliga wollen die Bremer sich noch gönnen. „Dann kommt der analytische Teil“, kündigte der sichtlich platte Kohfeldt nach dem 2:2 im Relegations-Rückspiel beim 1. FC Heidenheim an. „Der wird kommen – und der ist unglaublich wichtig für die Zukunft für Werder Bremen.“ Etliche Fragen drängen sich schon jetzt auf.

Die wohl wichtigste: Wie geht es mit Kohfeldt weiter? Der 37-Jährige selbst ließ seine Zukunft zunächst offen. „Wir werden nichts am Zeitplan ändern. Wir werden uns die nächsten Tage zusammensetzen und besprechen, was das Beste für Werder ist.“ Bis zum Ende dieser Woche wollen Geschäftsführung und Aufsichtsrat mit Kohfeldt darüber beraten, ob man die Zusammenarbeit fortsetzt oder beendet. Deutlich länger dürfte die Ursachenforschung dauern.

Wie konnte es überhaupt zu dieser desolaten Spielzeit kommen? Warum gab es zu Beginn so viele Verletzte? Wieso wirkte die Mannschaft alles andere als fit? Und weshalb hinkten fast alle Neuzugänge den Ansprüchen hinterher? Es wird mit Blick auf die kommende Saison nicht nur wegen der Corona-Krise kaum Geld vorhanden sein, um die Fehler in der Kaderplanung umfassend zu korrigieren. Durch den Klassenverbleib greifen die millionenschweren Kaufverpflichtungen für Ömer Toprak oder Leonardo Bittencourt.

Erst mal wollen die Werder-Verantwortlichen durchatmen. Dass 31 Punkte über den Umweg Relegation überhaupt zum Klassenerhalt gereicht haben, sorgte bei Mittelfeldspieler Davy Klaassen und seinen Mannschaftskollegen für „eine große Erleichterung“. Ähnlich ging es auch Kohfeldt, der nach der späten Erlösung vorausblickte. „Es kann kein „Weiter so“ geben und es wird kein „Weiter so“ geben, das ist vollkommen klar“, sagte der Coach. „Aber heute darf gefeiert werden.“ (dpa)



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